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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Stimme sagte
gedehnt: »Patrick, du alter Halunke, komm her und begrüße mich.«
    »Quill!«
    Blitzschnell trugen
Patricks lange Beine ihn zu dem Sessel und seine schwarzen Augen strahlten vor
Freude. »Mein Gott, Mann, ich dachte, du wärst ans Bett gefesselt!«
    »Nun, das war ich
bis vor ein paar Monaten auch.«
    »Du siehst
großartig aus.«
    »Ich lebe noch«,
erwiderte Quill schlicht.
    Patrick ging vor
dem Sessel in die Hocke. »Ich habe an dich denken müssen, als ich in Indien war
und mir ein Maharadscha androhte, mich köpfen zu lassen, nur weil ich nicht vor
seinem kleinen Götzen niederknien wollte. Er erinnerte mich an deine Tyrannei
in der Schule.«
    Sophie konnte es
kaum ertragen. Patrick befand sich auf gleicher Höhe mit ihr, da sie auf dem
niedrigen Schemel saß und er direkt neben ihr hockte. Ihre Augen wanderten
instinktiv an seinem Körper hinunter und verharrten an den engen Hosen, die
seine muskulösen, harten Oberschenkel umspannten. Ruckartig wandte sie den Kopf
ab wie ein nervöser Hase im hohen Gras, aber es war bereits zu spät. Sophie
schluckte hart und rückte unmerklich zur anderen Seite ihres gepolsterten
Schemels.
    Patrick, dem
inzwischen bewusst wurde, dass der ehrgeizige kleine Fratz immer noch eine
äußerst belebende Wirkung auf seinen Körper hatte, fühlte sich unbehaglich. Ein
lieblicher Duft, ein unschuldiger, süßer Duft nach Kirschblüten, der seine
Sinne entflammte, drang ihm von der rechten Seite in die Nase. Am liebsten
hätte er Sophie über die Schulter geworfen und in ein Schlafzimmer getragen.
    Patrick fuhr in die
Höhe und sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich regelrecht bedrohlich. Als er
auf den Schemel hinunterblickte, stand in seine Augen ein sardonisches
Glitzern.
    »Lady Sophie, zu
Ihren Diensten.« Er verbeugte sich höflich. »Ich muss mich entschuldigen; ich
hatte Sie vorher gar nicht gesehen.«
    Sophie errötete
erneut. Natürlich hatte er sie gesehen. Sein flüchtiger Blick hatte sie in ein
unbewegliches Etwas verwandelt. Sie senkte ebenso höflich das Kinn zum Gruß, da
sie ihrer Stimme nicht traute.
    Er war noch genauso
schön wie vor einem Monat, obwohl seine Augen nun nicht mehr einen Ausdruck der
Verführung bargen sondern Spott. Sein Haar wirkte ungebändigt, obwohl er es mit
der sorglosen Eleganz frisiert hatte, die die Gentlemen in London gerade
bevorzugten. Aber Patricks Haar roch nicht nach Pomade und Haaröl, sondern nach
windgepeitschten Ausritten und frischer Luft. Es war schwarz wie Ebenholz, mit
Ausnahme der rebellischen, silbernen Strähnen, die den Eindruck erweckten, als
sei sein Haar in Mondlicht getaucht worden.
    Sophie rief sich
zur Ordnung. Unter den spöttischen Blicken dieses erfahrenen Lebemannes schmolz
sie ja dahin wie Schnee in der Sonne. Und Viscountess Dewland, die immer noch
mit Sylvester Bredbeck plauderte, wurde offensichtlich langsam unruhig.
    Sophie erhob sich
anmutig. Sie schenkte Quill ein Lächeln, und zwar ein echtes Lächeln, das ihre
Augen aufleuchten ließ und ihre Mundwinkel umspielte. Quill erhob sich
ebenfalls, schwankte dabei aber er ein wenig und suchte Halt an der Armlehne
seines Sessels.
    Sophie machte einen
tiefen Knicks. »Bitte, bleiben Sie doch sitzen.«
    Quills Miene war
schmerzverzerrt, verriet aber dennoch großes Mitgefühl. »Lady Sophie, es wäre
mir eine außerordentliche Ehre, Sie in Zukunft wieder zu treffen. Vielleicht
gewähren Sie mir eine Revanche, wenn ich mehr Glück habe.«
    »Das würde mir
große Freude machen«, sagte Sophie.
    Sie wandte sich
Quills Bruder, Peter, zu und lächelte ihn warmherzig an. Dann glitten ihre
Augen kühl über Patrick hinweg und richteten sich auf ihren Verlobten, der
neben ihr stand.
    »Mylord.«
    Sie nahm Braddons
dargebotenen Arm und überquerte den mit einem karmesinroten und rubinfarbenen
Blumenmuster verzierten Perserteppich. Sie war sich der Männer, deren Blicke
ihr folgten, sehr wohl bewusst - zum einen Quill, der noch nicht wieder
Platz genommen hatte und ihr auf so mitfühlende Art hinterherlächelte, dass sie
am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre, und zum anderen Patrick, dessen Lippen
ein spöttisches Lächeln umspielte und dem sie am liebsten eine Vase an den Kopf
geworfen hätte. Ich werde mich nicht nach diesem - diesem unzuverlässigen
Verführer umsehen, dachte sie. Und das tat sie auch nicht.
    Was Patrick anging,
so sah er Sophie, die der Bekanntgabe ihrer Verlobung mit Braddon Chatwin
entgegenging, mit einem Anflug von Zorn hinterher,

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