Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
sich.
    »Braddon!«, rief
sie und verstieß gegen die Regel, ihn in der Öffentlichkeit stets förmlich
anzureden. »Madame de Meneval sagt, ich sehe aus wie meine Mutter!«
    Braddon klappte die
Kinnlade nach unten und einen Moment lang versteifte sich Sophies ganzer Körper.
Er wird etwas furchtbar Dummes sagen, schoss es ihr durch den Kopf. Ihre Finger
klammerten sich schmerzhaft an Patricks Ärmel.
    Patrick schaute auf
die weißen Finger seiner Frau hinunter. Er hatte nicht die leiseste Ahnung,
warum seine Frau so erregt war.
    Glücklicherweise
sagte Madame de Meneval etwas, bevor Braddon Madeleines wahre Identität
preisgeben konnte.
    »Sie müssen der
Graf von Slaslow sein«, sagte sie und musterte Braddon kritisch. Sie persönlich
machte sich nichts aus den typisch englischen Burschen; all dieses blonde Haar
und dann diese blauen Augen. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie die Ehre
haben, die Tochter meiner teuren Freundin, der Marquise de Flammarion, zu
heiraten.«
    »Das stimmt«,
erwiderte Braddon unsicher. Er verbeugte sich erneut.
    Madame schnaubte.
Und obendrein noch einfältig, dachte sie im Stillen. Nun, zumindest war er
nicht so wunderlich wie Hélène Ehemann.
    »Dein Vater, der
Marquis, hat also ebenfalls überlebt?«, wandte sie sich neugierig wieder an
Madeleine. Das Mädchen stand immer noch kreidebleich und stocksteif vor ihn
    »Mein Vater hat
mich 1793 nach England gebracht«, erwiderte sie.
    »Oh, 1793.« Madame
fröstelte. »Das war ein schreckliches Jahr, ein ganz furchtbares Jahr. Ja, in
diesem Jahr wurde deine Mutter verurteilt. Es war im April. Ein schreckliches
Jahr.«
    Madeleine wurde
noch bleicher. »Mein Vater hat mir immer erzählt, meine Mutter sei an einem
Fieber verstorben«, sagte sie.
    »Oh nein«,
widersprach die Französin. »Sie wurde verhaftet. Fouquer, dieser Schlächter,
benötigte keinen Grund. Sie kam selten nach Paris, weißt du, da dein Vater so
zurückgezogen lebte. Aber sie war dort, möglicherweise, um Einkäufe zu tätigen
... neue Kleider. Ich bin mir nicht sicher.«
    Madeleine wusste
es. Im Geiste hörte sie, wie ihr Vater immer wieder die Mode und vor allem die
weibliche Schwäche für die Mode verdammte.
    »Sie wurde gefangen
genommen«, fuhr Madame fort. »Ich weiß noch, dass dein Vater nach Paris kam und
das Tribunal anflehte, sie am Leben zu lassen. Der einzige Grund, warum er
nicht ebenfalls verhaftet wurde, war der, dass er sich immer so sonderbar
verhalten hatte. Ständig arbeitete er in den Ställen und war immer über und
über mit Mist beschmutzt. Es ging sogar das Gerücht um, dass er das
Schmiedehandwerk erlernt hat.«
    »Ja, das stimmt«,
sagte Madeleine wie betäubt.
    »Nun, es hat ihm
das Leben gerettet«, erwiderte Madame. »Das Tribunal hielt ihn für etwas
Besseres, nicht für einen >nutzlosen Aristokraten<. Diese Kanaillen!
Nichts als degenerierter Abschaum, der sich anmaßte, über das Leben von höher
Gestellten zu richten!« Ihre Augen funkelten Madeleine wütend an. »Hier drüben
wird es dir besser ergehen, Mädchen. Sogar, wenn du einen Engländer heiratest.
Sogar ohne die Besitztümer deines Vaters. Ist es ihm gelungen, etwas nach
England zu retten?«
    »Ja«, antwortete
Madeleine und dachte an die großen Geldsummen, über die ihr Vater plötzlich
verfügt hatte, als es darum ging, ihre Kleider und Mrs Trevelyan zu bezahlen. »Ja,
das ist es.«
    »Nun«, sagte Madame
de Meneval mit unfreiwilligem Respekt, »ich habe nie viel für Vincent Garnier
übrig gehabt. Er war ein seltsamer Kauz, sogar als junger Mann. Aber Hélène
liebte ihn. Sie war völlig verrückt nach ihm und wollte kein Wort gegen ihn
hören. Und nachdem sie ihn geheiratet hatte, nahm er sie mit auf seinen Besitz
im Limousin und ließ sie nur äußerst selten an den Hof reisen. Ich weiß nicht,
wie sie seine Erlaubnis erhielt, 93 nach Paris zu kommen.« Sie verstummte.
    Madeleine wandte
sich an Braddon und in ihren Augen glitzerten ungeweinte Tränen. Er reagierte
sofort. »Ich fürchte, ich muss Ihnen meine zukünftige Braut nun entführen«,
sagte er und verbeugte sich tief vor Madame de Meneval. »Madame, Ihr
ergebenster Diener.«
    Madame senkte das
Kinn einige Zentimeter, so als wäre sie und nicht Louis der Herrscher von
Frankreich gewesen. Der Ausdruck in ihren Augen wurde jedoch weicher, als sie
sich an Madeleine wandte.
    »Mein liebes Kind,
ich habe dir wohl unwissentlich einige unangenehme Neuigkeiten erzählt. Du
musst mir vergeben.«
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher