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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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bitte sagen, dass ich in den Puderraum gegangen bin.«
    Sissy Commonweal
blickte sie mit dem gleichen mitleidigen Blick an, dem Sophie in letzter Zeit
bei fast allen Angehörigen der feinen Gesellschaft begegnete. Sicherlich weiß
sie, mit wem Patrick seine Nächte verbringt, dachte sie müde. Es ist ein
Wunder, dass mir noch niemand den Namen der schwarzhaarigen Frau verraten hat. Sie
verließ den Tisch, ohne sich noch einmal umzusehen und so bemerkte sie auch
nicht ihren Mann, der sich mit ihrer Erfrischung in der Hand einen Weg durch
die Menge bahnte.
    Sie konnte jedoch
nicht ewig im Puderraum bleiben und so fand Patrick sie später und bat sie um
einen weiteren Tanz. Zum Glück war es ein Bauerntanz, so dass sie sich nicht
allzu nahe kamen. Sophie bewegte sich mechanisch über die Tanzfläche, als sie
plötzlich etwas sah, das ihren Puls heftig beschleunigte. Ihre Mutter, Eloise,
lächelte freundlich und zerrte Madeleine zu einer älteren Französin hinüber -ohne
Zweifel Madame de Meneval, die für ihre Fähigkeit bekannt war, falsche
französische Aristokraten zu entlarven. Ohne zu Zögern unterbrach Sophie ihre
Schritte, ließ die Hand ihres Mannes los und überquerte die Tanzfläche.
    Patrick blickte ihr
völlig verdattert hinterher. Töchter der Furcht erregenden Marquise von Brandenburg
ließen ihre Tanzpartner nicht einfach stehen. Er schüttelte sich innerlich wie
ein junger Hund und eilte seiner Frau nach.
    Aber Sophie kam zu
spät. Als sie sich gerade hastig an einer Menschentraube vorbeischob, sah sie,
wie Madeleine vor Madame de Meneval einen anmutigen Knicks vollführte.
    »Merde!«, flüsterte Sophie
und blieb stehen. Eloise blickte auf und streckte ihr einladend eine Hand
entgegen.
    »Mein Schatz, komm
her und begrüße Madame de Meneval. Ich habe ihr gerade unsere liebe Madeleine
vorgestellt.«
    Mit sinkendem
Herzen trat Sophie an die Seite ihrer Mutter. In einer Sekunde würde Madame de
Meneval verkünden, dass Madeleine eine Betrügerin war, und somit Braddons Plan
wie ein Kartenhaus zum Einstürzen bringen.
    Patrick erschien an
ihrer Seite und berührte ihren Arm. Sophie warf ihm einen verzweifelten Blick
zu.
    Er runzelte
verwirrt die Stirn. Was zum Teufel ging hier vor? Sophie schien offensichtlich
aus Angst, einer alten Französin in abgetragener schwarzer Seide vorgestellt zu
werden, am ganzen Körper zu zittern. Die Frau hatte zwar eine Nase, die einem
Geier zur Ehre gereicht hätte, aber ansonsten war wirklich nichts
Beängstigendes an ihr. Patrick kam sie sogar ein wenig gefühlsduselig vor.
Weinte sie nicht sogar?
    Ja, Madama de
Meneval weinte, wenn auch nur eine einzelne Träne. Sie ließ ihren Stock fallen
und streckte Madeleine die Hände entgegen.
    »Madeleine, meine
liebe Madeleine! Ich dachte, du wärst tot. Deine Mutter hat mir so gefehlt, und
hier bist du nun ... Du siehst genau aus wie sie. Ich erinnere mich an dich als
kleines Mädchen, als du erst fünf Jahre alt warst. Deine Mutter hat dich den
weiten Weg nach Paris mitgenommen, damit du eine Ballettaufführung sehen
konntest. Deine Mutter liebte das Ballett. Oh, sie liebte es zu tanzen.«
    Sophie sagte kein
Wort und auch Madeleine brachte kein Wort heraus. Beide starrten sie Madame de
Meneval an, als wäre dieser ein Horn auf der Stirn gewachsen. Aber Madame bemerkte
es nicht. Sie zog ein Taschentuch aus feinster Spitze aus ihrem Retikül und
tupfte sich vorsichtig die Augen ab.
    »Du siehst aus wie
deine Mutter, wenn sie bei Hofe die anderen Damen ausstach. Es ist mir, als
würde ich meine liebe Hélène vor mir sehen. Du hast ihre Augen und ihr Haar ...
und deine Figur ist genau wie ihre. Es kommt mir vor, als wäre es gestern
gewesen, dass König Louis Hélène Busen anstarrte. Marie Antoinette war immer
furchtbar wütend auf deine Mutter! Aber sie konnte nichts sagen. Schließlich
benahm sich deine Mutter immer völlig korrekt. Sie war eine sittsame Dame, die
sich nie in den Vordergrund schob. Es war schließlich nicht Hélène Schuld, das
König Louis sie immer très désirable fand.«
    Dann bemerkte
Madame plötzlich den überraschten Ausdruck auf Madeleines Gesicht. »Wusstest du
nicht, dass du deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten bist, meine
Liebe?«
    »Das hat mein Vater
auch immer behauptet, Ma'am«, sagte Madeleine langsam, »aber ich habe es nie
geglaubt.«
    In diesem Moment
trat Braddon hinter Madeleine und berührte leicht ihren Ellbogen. »Ich glaube,
das ist mein Tanz«, sagte er und verbeugte

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