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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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dem Raum voll plaudernder Paare führte. Alle sprachen sie nur von dem
Verschwinden von Daphne Boch, Patrick Foakes und Daphnes Bruder Lucien.
Alle waren sich einig, dass Lucien Patrick gefordert hatte, und sie in diesem
Moment ihre Sekundanten wählten.
    In der Zwischenzeit
hatte sich Sophie eine andere Taktik ausgedacht. »Sehen Sie, Braddon«, sagte
sie und setzte sich auf die andere Seite der Kutsche, direkt neben ihren
zukünftigen Verlobten, »wir brauchen einen Plan, wie wir diesen langen, steifen
Partys und ermüdenden Verpflichtungen entgehen können, bei denen wir uns in den
nächsten vier Monaten furchtbar langweilen werden ... es sei denn, wir
schmieden einen Plan.«
    »Einen Plan«,
wiederholte Braddon.
    Blitzte da etwa ein
Funken von Interesse in seinen Augen auf?
    »Ich dachte mir,
Sie könnten sich einen großen dunklen Umhang besorgen«, sagte Sophie
verschwörerisch. »Und vielleicht könnten Sie sich einen falschen Bart besorgen,
wie ihn die Schauspieler tragen. Natürlich nur, wenn Sie wissen, wo man so
etwas findet.«
    »Mein Gott, da weiß
ich genau das Richtige!« Braddon war ganz aufgeregt. »Aber wozu denn?«
    »Für unsere
Flucht«, rief Sophie. »Wenn wir erst einmal verheiratet sind, werden wir
natürlich ein häusliches, ruhiges Leben führen. Ohne solche theatralischen
Eskapaden. Wahrscheinlich werden wir nur selten ins Theater gehen. Dies wäre
ein letztes Abenteuer - und wir benötigen nur einen brillanten Plan, um
es durchzuführen!«
    »Ach ja«, seufzte
Braddon sehnsüchtig. Visionen von gemieteten Perücken und einem gelockten
Schnauzbart tauchten vor seinem geistigen Auge auf.
    »Denn wenn wir
unseren Müttern gestatten, diesen Teil unseres Lebens zu bestimmen«, sagte
Sophie ernsthaft, »dann werden sie versuchen, in unserer Ehe ebenfalls
sämtliche Entscheidungen zu treffen. Meine Mutter hat sogar verkündet, dass sie
jede freie Minute mit mir verbringen will, wenn ich erst einmal verheiratet
bin.«
    »Wirklich?«, fragte
Braddon mit tonloser Stimme.
    »Ja, und ich denke,
dass es noch schlimmer wird, wenn wir erst einmal Kinder haben. Denn unser
beider Mütter werden ständig in unserem Haus ein- und ausgehen und erwarten,
von den Kindern unterhalten zu werden. Wir müssen einen Schritt in unsere
Freiheit tun.«
    Braddon war ein
wenig verwirrt. Was redete sie nur immerzu von Freiheit? »Ich verstehe nicht,
warum ich einen Umhang kaufen soll.«
    »Sie brauchen den
Umhang, damit niemand Sie erkennt, wenn wir durchbrennen«, erklärte Sophie.
»Die Menschen achten meist nur auf die Kleidung. In einem Umhang und mit einem
falschen Bart könnten Sie sich als jedermann ausgeben.«
    Einen Moment lang
herrschte Stille. »Das mag stimmen«, räumte Braddon ein, »aber ich verstehe
dennoch nicht -«
    »Wenn Sie mich
nicht entführen wollen«, unterbrach ihn Sophie verzweifelt, »dann brauchen wir
eigentlich gar nicht erst zu heiraten. Und wenn Sie morgen Abend nicht zu
meinem Haus kommen, werde ich Sie niemals heiraten, Braddon Chatwin!« Zu seinem
Entsetzen musste Braddon erkennen, dass seine Verlobte offensichtlich einen
Hang zu Hysterie hatte. Und so wie sie seinen Arm umklammerte, würde sie seinen
Samtumhang völlig zerknittern.
    Vor seinem
geistigen Auge tauchte das Gesicht seiner Mutter auf, wenn er ihr mitteilte,
dass Sophie die Verlobung gelöst hatte. Aber noch stärker war in ihm das
unbändige Verlangen nach Fettschminke und Klebstoff, mit dem man sich einen
falschen Bart im Gesicht befestigte. Es machte solch einen Spaß, sich einen
wallenden Umhang über die Schultern zu werfen. Ganz in Schwarz gekleidet, würde
ihn niemand als »dummen Slaslow« bezeichnen oder ihn mit anderen, noch weniger
schmeichelhaften Spitznamen betiteln.
    »Sie brauchen
deshalb gar nicht so reizbar zu sein«, sagte er schließlich. »Na gut. Ich mache
es.«
    Sophie wusste, dass
sie ihren Erfolg festigen musste, bevor Braddon noch einmal darüber nachdachte
oder, was noch schlimmer wäre, den Plan mit einem vernünftigen Freund besprach.
    »Ich erwarte Sie
morgen Abend«, erwiderte sie mit fester Stimme. »Morgen um Mitternacht. Und
erzählen Sie es bestimmt niemandem, Braddon. Die Leute können einemjeden Spaß
verderben.«
    Sophie senkte die
Stimme zu einem aufgeregten Flüstern. »Mitternacht ist die beste Zeit für ein
Entführung ... ich werde dafür sorgen, dass eine Leiter an meinem Fenster
steht. Wenn Sie in Ihrem Umhang auftauchen, können Sie die Leiter hochsteigen
und mich

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