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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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davontragen!«
    Braddon war
fasziniert von der Idee, mit wehendem Umhang eine Leiter hinaufzuklettern und
mit einer hübschen Jungfrau in die Nacht zu entschwinden. Und da er Sophie
sowieso heiraten wurde, konnte er es ebenso gut hinter sich bringen.
    »Na gut«, stimmte
er zu. »Um Mitternacht also.«
    Die Kutsche hielt
mit einem Ruck. Als der Lakai den Schlag öffnete, stieg Braddon aus und fühlte
sich viel schneidiger als beim Einsteigen. Er streckte die Hand aus, und Sophie
legte ihre kleinen Finger vertrauensvoll hinein. Als er sie die Marmorstufen
zur Tür hinaufführte, blieb sie eine Stufe über ihm stehen, so dass ihre
Gesichter auf gleicher Höhe waren.
    »Sie sind mein
Held«, flüsterte sie.
    Wie hypnotisiert
beugte sich Braddon vor und seine Lippen streiften ehrfürchtig die ihren. Dann
verbeugte er sich und verschwand.
    Sophie betrat müde aber
zufrieden das Haus. Was machte es nun noch, wenn Patrick Foakes ein
schreckliches französisches Mädchen heiratete, das sich ihm an den Hals
geworfen hatte? Sie, Sophie, würde lange verheiratet sein, bevor Patrick mit
Lucien Boch den Ehekontrakt arrangiert hatte. Und wenn sie erst einmal vermählt
war, würde sie weder an Patrick noch an seine beunruhigenden Augen oder seine
leichten Berührungen denken. Nie wieder.
    Im Haus der
Sheffields ertönte ein leises, aufgeregtes Zischen, als Patrick Foakes Schulter
an Schulter mit seinem Bruder, dem Grafen, durch die Terrassentüren in den
Gartensalon geschlendert kam. Miss Daphne Boch war nirgends zu sehen!
    Barbara Lewnstown
hielt sich für eine besondere Freundin Daphnes und war eifrig damit beschäftigt
gewesen, Daphnes zukünftiges Eheleben mit Patrick zu kommentieren.
    »Oha«, rief sie
Patrick ungezwungen zu. »Wo ist denn meine liebe Daphne?«
    Patrick wirkte
außerordentlich desinteressiert. »Sobald wir das Haus verlassen hatten, stach
sie eine Biene unter dem Auge. Es schwoll ganz
    fürchterlich an«,
fügte er hinzu, als Barbara erschrocken aufkreischte. »Charlotte hat sie
fortgeführt und ihr eine Schlammpackung aufgelegt.«
    Von einer Romanze
zu einem geschwollenen Bienenstich ... Nicht einmal die schlimmsten
Klatschmäuler konnten die Überzeugung hegen, dass Patrick dem armen Mädchen am
nächsten Morgen einen Antrag machen musste. Möglicherweise brachte dieser Stich
ihn ein für alle Mal von ihr ab, argumentierten sie. Sein Ton war viel zu
leidenschaftslos für jemanden, den das schreckliche Schicksal des Mädchens
berührt hatte. 0 Gott, Daphne konnte wahrscheinlich eine Woche oder länger
nicht an gesellschaftlichen Anlässen teilnehmen.

Kapitel 7
    Braddon Chatwin wachte am nächsten Morgen
mit einem angenehmen Gefühl der Vorfreude auf. Einen Moment lang starrte er
verschlafen zu den blauen Stoffbahnen aus Chintz hinauf, die sein Bett
schmückten. Er hatte in der Nacht einen wirren Traum von schwarzen Umhängen und
falschen Bärten gehabt.
    Dann kehrte die
Erinnerung zurück. Lady Sophie York wollte durchbrennen und verlangte von ihm,
dass er einen Umhang und einen Schnauzbart trug, und sie drohte, ihn nicht zu
heiraten, wenn er nicht um Mitternacht bei ihr erschien. Mühsam versuchte
Braddon, Sophies wirre Forderungen zu enträtseln.
    Im kalten
Tageslicht betrachtet war die Sache schlicht und ergreifend völlig verrückt,
anders konnte man es beileibe nicht nennen. Wenn sie gemeinsam nach Gretna
Green durchbrannten würden die Leute unzweifelhaft annehmen, dass sie die
Hochzeitsnacht vor-weggenommen hatten. Aber der Gedanke liegt ihr völlig
fern, schoss es Braddon selbstzufrieden durch den Kopf. Wohlerzogene junge
Damen aus gutem Haus wussten gar nichts über Sex, und so ahnte Sophie natürlich
nicht, was die Leute über ein Paar sagen würden, das miteinander durchgegangen
war. Da es jedoch keinen Grund gab, warum Braddon und Sophie nicht in ungefähr
vier Monaten ganz ehrbar in der Kirche von St. George heiraten sollten, würden
die Leute natürlich Vermutungen anstellen, warum sie den Ehebund so übereilt
geschlossen hatten. Es war ja schließlich keine Liebesheirat, oder so etwas.
    Was den Grund
anging, warum Sophie überhaupt durchbrennen wollte, so schob Braddon diese
Frage gedanklich weit von sich. Er war schon vor langer Zeit zu der Überzeugung
gelangt, dass es unmöglich war, die Frauen zu verstehen.
    Er klingelte nach
seiner heißen Schokolade und verschränkte dann die Arme hinter dem Kopf. Nun
musste er einfach sein Talent für Streiche nutzen und sich einen Plan
ausdenken, mit

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