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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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in
Richtung Blackfriars, wo sich Vincent's Pferdemarkt befand.
    In den lang
gestreckten, niedrigen Stallgebäuden herrschte eine friedliche Ruhe. Es war
viel zu früh für die kleinen Menschentrauben, die sich später am Tag unter den
großen Eichen im Hof bildeten und unruhig zusahen, während die Stallburschen
tänzelnde Araber und das eine oder andere kräftige Quarterhorse herausführten.
    Braddon ließ sich
schwerfällig vom Pferd gleiten und warf die Zügel einem Burschen zu, der sich
vor dem Stall herumdrückte, in der Hoffnung, einen Shilling zu verdienen.
    Dann schlenderte
der Graf von Slaslow auf das Gebäude zu. Madeleine hielt sich wegen der
lächerlichen Sorge ihres Vaters um ihren »Ruf« an den Nachmittagen fast nie in
den Ställen auf. Aber eigentlich war Braddon ihm dankbar dafür, denn so musste
er nicht mit jedem dahergelaufenen eleganten Offizier konkurrieren, der
zufällig auf der Suche nach einer abgehalfterten Mähre hereinspazierte.
    Braddon ging
schnell die lange Stallgasse entlang. Es roch ein wenig nach klebrig-süßen
Breiumschlägen, und wo es Umschläge gab, da war Madeleine gewöhnlich nicht
weit. Sie war nämlich für die kleineren Verletzungen wie verstauchte
Sprunggelenke und Vorderbeine zuständig.
    Madeleine befand
sich in der letzten Box auf der rechten Seite, wo sie vor dem angehobenen
Vorderbein eines Pferdes auf dem Boden kniete. Sie musste Braddons polternde
Schritte auf dem Steinboden gehört haben, aber sie blickte nicht auf, sondern
redete sanft auf die braunäugige Stute ein, während sie ihr den Umschlag
anlegte.
    Braddon wartete
einen Moment und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Mylord«, sagte
Madeleine, ohne sich umzudrehen. »Wenn Sie nicht zu sehr beschäftigt sind,
könnten Sie mir helfen und Gracies Kopf halten.«
    »Woher wussten Sie,
dass ich es bin?« Braddon trat an den Kopf des Pferdes und hinderte Gracie
daran, Madeleine in den Nacken zu prusten.
    Madeleine warf ihm
einen Blick über die Schulter zu. »Sie erscheinen doch jeden Morgen uni diese
Zeit hier, Mylord.«
    »Hmmm.« Braddon war
durch ihren sachlichen Ton ein wenig aus dem Konzept gebracht. Wünschte sich
Madeleine nicht, dass er vorbeikam? Er ließ das Halfter des Pferdes los und
ging neben ihr in die Hocke. Dabei gab er sich die größte Mühe, nicht vor Anstrengung
zu schnaufen.
    »Was ist denn mit
ihr los?«
    »Sie hat sich das
rechte Vorderbein verstaucht«, antwortete Madeleine kurz angebunden.
    Braddon warf einen
flüchtigen Blick auf das Bein und rückte dann näher an Madeleine heran.
    »Mylord!«
    Sie ist zornig auf mich,
dachte Braddon resigniert. Heute wird es wohl keine Küsse geben. Du meine Güte,
hatte er sich etwa in eine französische Miss verliebt, die ein teuflisches
Temperament und zugleich die Moral einer Nonne besaß? Sie war bei weitem nicht
so schön wie Arabella, die Geliebte, die er Patrick im vergangenen Jahr
ausgespannt hatte. Eine unbeteiligte Person würde sie sogar klein und rundlich
nennen.
    Aber beim bloßen
Anblick Madeleines schlug Braddons Herz schneller. So wie sie vornübergebeugt
dem Pferd das Vorderbein einrieb und seinem Blick auswich, konnte er die
üppigen Kurven ihrer Brüste ausmachen, die zwischen ihren Armen zu sehen waren.
In seinen Augen begann es zu funkeln, und es juckte ihn in den Fingern, seine
Hand unter ihren Arm zu schieben.
    »Nein!«
    Erschrocken fuhr
Braddons Kopf in die Höhe, und sein Blick begegnete dem ihren.
    »Warum. nicht?«,
fragte er beherzt.
    Madeleine rappelte
sich hoch und zog ihren steifen, dicken Rock zu Seite. Ihr französischer Akzent
war stärker ausgeprägt, wie es immer geschah, wenn sie erzürnt war.
    »Bitte versuchen
Sie nicht, mich aus dem Konzert zu bringen.«
    »Aus dem Konzert?«
    Braddon war
verwirrt und sein Mund stand ein wenig offen. Es war schwierig, seine Gedanken
beieinander zu halten, wenn Madeleine mit ihrem wogenden Busen direkt vor ihm
stand. Sie hatte solch üppige Hüften ...
    Oh Sie meinen wohl
aus dem Konzept bringen?«
    »Das habe ich doch
gesagt« erwiderte Madeleine ungeduldig. Was sollte sie nur mit diesem
einfältigen Lord anstellen? Wie konnte sie vernünftig ihre Arbeit tun, wenn er
ihr ständig durch die Ställe folgte, ihren Busen anstarrte und ihren
Seelenfrieden störte?
    In manchen
Situationen funktionierte Braddons einfältiges Hirn recht gut. Er riss
Madeleine so schnell in seine Arme, dass ihr keine Zeit blieb, nach ihrem Vater
zu rufen, bevor sein Mund sich auf den ihren

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