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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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dem er seine zukünftige Frau hinters Licht führen konnte. Mit
anderen Worten, er brauchte einen Plan, mit dem er ihren Streich durchkreuzen
konnte. Denn um nichts in der Welt würde er so dumm sein und nach Schottland
durchbrennen, wenn gar kein Grund dafür bestand.
    Außerdem würde die
Reise in den Norden mindestens zwei oder drei Tage dauern und das gleiche
musste man noch für die Rückfahrt einkalkulieren. Wenn sie nicht noch länger
benötigen würden. Du meine Güte, eine Reise nach Schottland im Dezember!
Zugegeben, es war in diesem Jahr noch keine Schneeflocke gefallen, aber er
sollte verdammt sein, wenn er Madeleine eine Woche alleine ließ. Und sei es
auch nur für eine Woche. Nicht, wenn der bloße Gedanke an sie sein Herz
schneller schlagen ließ und er am liebsten sofort aus dem Bett gesprungen und
zu den Ställen ihres Vaters gefahren wäre, um einen Blick auf sie zu erhaschen.
    Braddons Augen
verdunkelten sich vor Ärger. Nicht, dass ihn Madeleine freudestrahlend
begrüßte, wenn er dort ankam. Zu seinem großen Arger erwies sie sich als
äußerst keusch. Er konnte keinerlei Anzeichen entdecken, dass sie angesichts
seiner flehenden Briefen, seiner Geschenke (die sie nicht annahm) oder seiner
anderen Bemühungen nachgeben und seine Geliebte werden würde. Sie hatte ihm
einfach nur mitgeteilt, dass sie an dieser Position nicht interessiert sei und
das war's. Er hatte ihr vergeblich erklärt, dass die Tochter des Besitzers von Vincent's
Pferdemarkt nicht damit rechnen konnte, eine gute Partie zu machen oder
überhaupt geheiratet zu werden.
    Braddon kaute
nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, als Kesgrave ihm seine heiße
Schokolade reichte, die er jeden Morgen trank. Vielleicht machte sich Madeleine
Sorgen um ihre Zukunft. Schließlich war die Stellung einer Kurtisane riskant
und sie glaubte womöglich nicht, dass er ein so ungewöhnliches Verhalten im
Sinn hatte. Vielleicht sollte er seinen Vermögensverwalter zu sich bestellen
und einen Kontrakt aufsetzen lassen, mit dem er eine ordentliche Summe auf
Madeleine übertrug. Dann würde sie verstehen, dass ihre Beziehung ewig währen
würde, nicht nur eine kurze Weile.
    Braddon nippte
gedankenverloren an seiner Schokolade. Das wahre Problem bestand darin, Lady
Sophie nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, während es so aussah als würde er
nach ihrer tanzen. Wenn er Sophie nun eine Absage zukommen ließe, würde sie die
Verlobung ganz bestimmt lösen, dessen war er sich sicher. Braddon hatte schon
einige hysterische Frauen erlebt, denn schließlich hatte er drei ältere
Schwestern und Sophie machte auf ihn ganz den Eindruck, als stünde sie kurz
davor, die Fassung zu verlieren. Nein, er musste um Mitternacht bei ihr
erscheinen, ohne in Gretna Green zu enden.
    Braddon schwang die
Füße aus dem Bett. Er hätte nicht an Madeleine denken sollen. Nun würde er
garantiert nichts zu Stande bringen, bevor er sie nicht sah und ihr vielleicht
einen Kuss stahl, wenn ihr Vater gerade nicht hinsah.
    Mein Gott, ihr
Vater konnte so bissig werden wie die Bulldogge des Metzgers! So wie er sich
ständig aufführte und behauptete, dass Braddon Madeleines Ruf ruiniere und
ähnlichen Unsinn, konnte man meinen, seine Tochter sei tatsächlich eine Dame.
Braddon konnte offensichtlich keinem von beiden begreiflich machen, dass
Frauen, die über Pferdeställen lebten, gar keinen Ruf besaßen, sondern sich höchstens
einen machten. Braddon lachte in sich hinein.
    Als sein Diener
Kesgrave kam, um ihm beim Ankleiden zu helfen, erzählte er ihm das Wortspiel,
aber Kesgrave warf ihm nur den üblichen ausdruckslosen Blick zu und fragte:
»Würden Sie heute gerne den blauen Cut tragen, Mylord?«
    Braddon seufzte.
Bei all den begriffsstutzigen Menschen um ihn herum war es ein Glück, dass er
ein so ausgeglichener Kerl war.
    »Ich werde den
lausgrauen tragen, Kesgrave. Sie wissen, welchen ich meine.«
    »Es heißt nicht
lausgrau, Mylord«, korrigierte Kesgrave ihn, »sondern mausgrau.«
    »Genau den meine
ich. Ich werde ausreiten.«
    »Vor dem
Frühstück?«, fragte Kesgraves noch eine Spur vorwurfsvoller.
    Verdammt, er hatte
es langsam satt, Dienstboten um sich zu haben, die ihn schon als kleinen junge
gekannt und herumkommandiert hatten.
    »Ich reite aus«,
platzte es gegen seinen Willen ein wenig trotzig heraus. Sobald er angekleidet
war, schlich sich Braddon aus der. Haustür wie ein kleiner Junge, der sich in
den Park davonmachte. Dann schwang er sich auf sein Pferd und trabte

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