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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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presste. Während des Kusses
verließ Braddon gleichzeitig rückwärts Gracies Box und bewies damit, dass er
sehr wohl zwei Dinge zugleich tun konnte, was einige seiner Freunde strikt
bestritten hätten.
    Gegen ihren Willen
entspannte sich Madeleine. Das Leben hatte ihr in den vergangenen Jahren hart
zugesetzt und es war ein himmlisches Gefühl, von Braddon umarmt zu werden. Wenn
er sie hielt, dann hatte sie das Gefühl, als könne ihr nie wieder etwas Böses
geschehen.
    Sie rief sich zur
Ordnung und versetzte Braddons Brust einen Stoß. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr
- ohne Zweifel wieder eines seiner hochtrabenden Versprechen -,
aber sie begriff dennoch, worauf er hinauswollte. Ihr schafsköpfiger Freier war
doch kein echter Freier. Er war das, was ihre Mama damals in Frankreich einen libertin genannt hätte. Er wollte sie ruinieren und nicht heiraten.
    Braddons Arm stahl
sich wieder um ihre Schultern.
    »Schauen Sie nicht
so traurig, Madeleine«, flüsterte er, aber sie hörte seine Worte dennoch klar
und deutlich. »Ich hasse es, wenn Sie so traurig aussehen.«
    Einen Moment lang
verharrte Madeleine regungslos und blickte verwirrt in Braddons blaue Augen.
    »Ich bin nicht
traurig«, sagte sie. »Ich habe nur einen Moment lang an meine Mutter gedacht.«
    »Sie sahen traurig
aus«, beharrte Braddon.
    »Ich vermisse sie«,
rutschte es Madeleine unfreiwillig heraus. Sie wollte ihrem unmoralischen
Verehrer auf keinen Fall ihre Gefühle offenbaren.
    Braddon küsste sie
aufs Ohr. »Eines Tages werden Sie selber Mutter sein, Madeleine. Sie werden
Ihre eigenen Kinder haben, und dann werden Sie all das vergessen.«
    Madeleine holte
tief Luft.
    ,»Nicht, wenn Sie
Ihren Willen durchsetzen«, wies sie ihn zurecht. »Sie wollen mich zu einer
Kurtisane machen und solche Frauen bekommen niemals Kinder. Bei solch einem
Lebenswandel wäre das gar nicht möglich.«
    Braddon grinste. Es
war ganz typisch für Madeleines unbeirrbaren, französischen Menschenverstand,
dass sie ihn gleich auf diesen nachteiligen Umstand im Leben einer Mätresse
aufmerksam machte.
    »Wir werden Kinder
haben«, sagte er voller Überzeugung. »Das wusste ich in dem Moment, als ich Sie
sah. Ich wollte nie kleine Bälger um mich haben, bevor ich Sie traf.«
    Madeleines Herz
schmolz dahin. Dieser englische Lord war ganz nach ihrem Geschmack, wenn nur
die Umstände anders wären. Er schien zwar nicht besonders helle zu sein, aber
er besaß ein grundgutes Herz. Außerdem gab ihr seine kräftige Gestalt ein
Gefühl der Sicherheit. Madeleine war der Meinung, dass Männer groß und kräftig
sein sollten. Und sie könnte ihn davon abhalten, sich zu sehr zum Narren zu
machen ... Aber nein. Sie würde niemals die Kurtisane eines Mannes werden, auch
wenn sie ihr Leben lang unverheiratet bleiben musste.
    Sie schob ihn von
sich. »Bitte, gehen Sie weg!«
    Braddon blickte
Madeleine prüfend an und ihre Züge hatten tatsächlich wieder einen grimmigen
Ausdruck angenommen.
    »Ich muss
vielleicht ein paar Tage verreisen.« Schien sie traurig darüber zu sein? Nein,
Braddon konnte sich nicht vormachen, dass dem so war.
    »Gut. Dann kann ich
vielleicht endlich ungestört meine Arbeit tun.«
    Nein, sie sah ganz
bestimmt nicht traurig aus. Es entstand eine kleine Pause.
    »Wo fahren Sie
hin?«
    »Ich muss
durchbrennen«, sagte Braddon. »Das heißt, Lady Sophie möchte durchbrennen, ich
nicht, also werde ich eine Leiter hinaufsteigen und sie entführen, aber ich
werde nicht wirklich mit ihr nach Gretna Green reisen, weil ich gar nicht
durchbrennen will. Außerdem brennt niemand mitten im Winter durch.«
    Madeleines Herz
begann schmerzhaft zu pochen. »Wünscht Lady Sophie ernsthaft eine Entführung?«
    »Ja«, sagte
Braddon, aber sein Ton verriet leise Zweifel. »Ich bin nicht sicher, ob sie als
Ehefrau wirklich so geeignet ist, wie ich Ihnen zuvor erzählt habe. Gestern
Abend war sie regelrecht hysterisch und teilte mir mit, dass si e mich nicht
heiraten werde, wenn ich nicht um Mitternacht über eine Leiter in ihr Zimmer
steige und mit ihr durchbrenne.«
    Trotz der
Traurigkeit, die sie ergriff, hätte Madeleine beim Anblick von Braddons
jämmerlicher Miene fast laut gelacht.
    »Ich kann nicht
wieder von vorne anfangen, Madeleine - Maddie!« Es war ihm wieder
gelungen seine langen Arme um sie zu schlingen. Den Mund an ihr Haar gepresst
sprach er weiter. »Ich müsste wieder von vorne anfangen und ins Almack's gehen
und ein Mädchen suchen, das halbwegs annehmbar erscheint.

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