02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
hinuntersteigen, nicht heute Nacht und nicht ... niemals.« Sophie
versuchte, Braddons Miene zu ergründen, aber sie konnte nur die Umrisse seines
Körpers erkennen. Sein Umhang war wirklich sehr störend.
»Ach?«
Hastig sprach sie
weiter. »Ich war den ganzen Tag furchtbar unglücklich und habe immer wieder
darüber nachgedacht. Ich weiß, wie sehr Sie sich darauf gefreut haben,
durchzubrennen, und so wollte ich es Ihnen nicht einfach in einem Brief
mitteilen, aber ich kann nicht mit Ihnen durchbrennen - und ich möchte
Sie auch nicht heiraten!«
Bei diesen Worten
verschränkte ihr Verlobter dessen kräftige Gestalt Sophie immer mehr
einschüchterte - die Arme vor der Brust.
Aber er fragte nur:
»Warum?«
»Ich weiß, wie viel
Ihnen dies bedeutet, ich meine die Heirat - wegen Ihrer Mutter -,
und es tut mir sehr Leid, aber ... es wäre einfach nicht richtig!« Unglücklich
verstummte Sophie.
Die bedrohliche
Stille am Fenster zwang sie weiterzureden, und alle Gedanken, die ihr an diesem
Tag durch den Kopf gegangen waren, sprudelten einfach aus ihr heraus.
»Verstehen Sie, ich
dachte, wir würden in unserer Ehe wunderbar miteinander auskommen, weil wir
nicht ... weil wir nichts füreinander empfinden. Nun, so ganz trifft das
natürlich nicht zu«, fügte sie hinzu. »Denn ich mag Sie sehr gerne, Braddon,
äh, Lord Slaslow. Aber wir - ich - nun, ich hege nicht die Gefühle
für Sie, die eine Frau für ihren Mann empfinden sollte!«
Einen Moment lang
herrschte Schweigen. »Nein?«, fragte er.
»Nein!«
»Aha.«
An Braddons Stimme
klingt wirklich etwas seltsam, dachte Sophie. Sie war viel tiefer als
gewöhnlich und enthielt einen samtigen Unterton, der ihr ein nervöses Flattern
in der Magengegend verursachte. Vielleicht lag es daran, dass sie zum ersten
Mal miteinander alleine waren, mit Ausnahme des Moments im Garten, als er ihr
gesagt hatte, dass er sie nicht küssen wolle. Die Erinnerung daran bestärkte
ihren Entschluss.
»Erinnern Sie sich,
als wir im Garten waren und Sie mich nicht küssen wollten, weil Sie nicht auf
diese Art und Weise an mich denken? Nun, ein Mann sollte aber auf diese Art an
seine Frau denken!«, endete Sophie trotzig.
Noch immer gab er
keine Antwort. Dann erhob er sich mit einer geschmeidigen Bewegung und trat ein
paar Schritte auf das Bett zu. Sophie starrte angestrengt auf sein Gesicht,
aber die Kapuze des Umhangs war so groß, dass sie nichts erkennen konnte.
Starke Hände umfassten ihren Kopf und sie spürte, wie sich seine dunkle Gestalt
über sie beugte.
»Wollen wir es
ausprobieren?«, murmelte er mit rauer Stimme und seine Lippen legten sich auf
ihre ... harte, fordernde Lippen, die sich aufreizend und erregend auf ihren
Mund pressten.
»Oh!«, keuchte
Sophie atemlos. Nun bog Braddon sie nach hinten - oder fiel sie zurück?
Ihre Lippen öffneten sich ganz wie von selbst unter seinen Liebkosungen und
seine Zunge drang ungestüm in ihren weichen Mund, bis ein verzehrendes Feuer
ihre Glieder entlangraste. Niemand hatte sie je zuvor so geküsst bis auf
Patrick ... und so sagte eine leise, innere Stimme in ihr trotzig: »Da siehst
du. An Patrick Foakes ist nichts Besonderes!« Dann verlor sich die Stimme in
einem Sturm der Sinne.
Was Patrick betraf,
so dachte er an gar nichts mehr. Er hatte Sophie endlich dort, wo er sie haben
wollte, nämlich auf einem Bett, und die Entdeckung, dass ihre Lippen genauso
berauschend waren wie zuvor, trug nicht gerade dazu bei, dass er einen
vernünftigen Gedanken fassen konnte. Sein Mund wanderte heiß über ihre Haut und
seine warme Zunge zog die Umrisse ihrer Lippen nach. Dann drang sie in Sophies
Mund und Patrick küsste sie, bis ihr Körper sich ihm bebend entgegenbog und
ihre Finger sich in seinen Locken vergruben.
Das Gewicht auf
einen Arm gestützt beugte er sich über sie und zog sich dann wieder ein wenig
von ihr zurück, um ihre Lippen mit leichten Küssen zu bedecken. Ihr leises
Stöhnen zerriss die mitternächtliche Stille und Sophie wandte den Kopf und
suchte seine Lippen, damit sie wieder Besitz von ihrem Mund ergriffen. Patricks
heiße Lippen legten sich ganz sanft auf ihre, glitten anschließend jedoch
spielerisch über ihre Wangenknochen und bedeckten ihre Augenlider mit leichten Küssen.
Sie keuchte erregt, als er endlich seinen Mund auf ihren presste, seine Zunge
immer wieder zwischen ihre Lippen stieß und sein Daumen durch das Nachtgewand
rau über die Knospe ihrer Brust strich.
Ein ersticktes
Wimmern entrang sich ihrer
Weitere Kostenlose Bücher