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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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einen Plan, Mylord?“
    „Ich glaube schon.“ Er lächelte vielsagend. „Sehr viel hängt natürlich davon ab, dass die Nugents die Einladung annehmen. Guten Abend, Hester, und passen Sie auf sich auf.“ Einen Moment lang zögerte er und sah ihr tief in die Augen. Doch er wiederholte nur leise: „Passen Sie auf“, und ließ sie allein.
    Als die Bewohner von Moon House am nächsten Morgen zur Kirche gingen, hatte Hester bereits eine Gästeliste aufgestellt und ihre Einladungen geschrieben.
    Beide Nugents saßen bereits in der vordersten Reihe, und am Ende des Gottesdienstes wusste Hester es so einzurichten, dass sie dabei war, während sie sich von Mr. Bunting verabschiedeten.
    „Miss Nugent! Wie geht es Ihnen? Es tat mir so leid, als ich von Ihrem Zahnweh hörte.“
    Die zierliche junge Frau wandte sich zu ihr um, doch ihr Gesicht war hinter einem dichten Schleier verborgen. „Miss Lattimer, guten Tag. Es geht mir schon sehr viel besser, vielen Dank. Es schmerzt nur noch ein wenig, und auch der Bluterguss ist noch nicht ganz fort.“
    Ihr Bruder hielt sich an ihrer Seite, und Hester lächelte ihm zu. „Sir Lewis, vielen Dank für das Buch. Ich habe es an Seine Lordschaft weitergereicht, der es zweifelsohne sehr interessant finden wird.“ Sie ging mit ihnen weiter.
    „Ist irgendetwas Seltsames geschehen in letzter Zeit?“, fragte Miss Nugent leichthin.
    Als Hester sie ansah, hob der Wind den Schleier etwas an, und sie erhaschte einen Blick auf Miss Nugents Gesicht. Die Wange war gehörig geschwollen, und es gab tatsächlich einen schwächer werdenden Bluterguss.
    Sarah Nugent ist der Eindringling, dachte Hester und bemühte sich, sich nichts von ihrer Bestürzung anmerken zu lassen. „Ja, ja, etwas sehr Beunruhigendes ist geschehen“, sagte sie in vertrauensvollem Ton. „Bitte, sprechen Sie zu niemandem darüber.“ Beide Nugents nickten ernst, und Hester sah sich scheinbar unruhig um, bevor sie flüsterte: „Jemand verschafft sich Zugang zum Haus und hinterlässt ...
    verdorrte Rosen.“
    Sarah stieß einen erstaunten Laut aus, der Hester, wenn sie nicht das verletzte Kinn gesehen hätte, sogar überzeugt hätte. „Rosen! Ich wusste es, der Fluch. Meine liebe Miss Lattimer. Ich bitte Sie, überlegen Sie sich noch einmal Lewis’ Angebot, bevor es zu spät ist.“
    „Ich weiß nicht.“ Hester hoffte, sie wirkte gebührend ängstlich. „Es ist ein so hübsches Haus, und dennoch ... Andererseits habe ich vielleicht nur eine zu lebhafte Einbildungskraft. Vor Weihnachten möchte ich ungern eine Entscheidung treffen.
    Was mich an etwas erinnert.“ Sie holte eine Einladung aus ihrem Retikül und reichte sie Sarah. „Ich gebe eine kleine Feier am 22. Dezember, nur ein ungezwungener Abend unter Freunden mit einem Weihnachtsessen und Gesang, wie es Brauch ist.
    Ich hoffe so sehr, dass Sie kommen werden.“
    Es folgte eine etwas befangene Stille. Was mochten die beiden überlegen?
    „Wie entzückend, Miss Lattimer“, sagte Sarah schließlich. „Wir hatten bisher wegen unserer Trauer noch keine Pläne gemacht. Aber ein Abend unter Freunden ist uns ein Vergnügen.“
    Sir Lewis nahm Hesters Hand und drückte sie. „Sollten Sie zu irgendeinem Zeitpunkt doch noch beschließen, das Haus zu verkaufen, Miss Lattimer, brauchen Sie es mir nur zu sagen.“
    Grübelnd sah Hester die Geschwister in ihre Kutsche steigen. Nachdem sie die übrigen Einladungen verteilt hatte – die meisten Geladenen nahmen sie sofort an –, machte Hester sich mit ihren Mitbewohnern auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, sah sie verstohlen zum Old Manor hinüber.
    Wo mochte Guy jetzt sein? Er war kaum einen Tag fort, und schon fehlte er ihr. Sie wollte mit ihm sprechen und ihm von Sarah Nugent erzählen. Doch viel mehr als das wollte sie von ihm in die Arme genommen werden. Sie wollte seinen kraftvollen Körper an ihrem spüren, seine Lippen auf ihren.
    „Miss Hester?“ Jethro fragte sich offensichtlich, warum sie an der offenen Haustür stand und nicht hereinkam.
    Hester riss sich zusammen und schloss die Tür. Schnell ging sie in den Salon und rief die anderen zu sich. „Miss Nugent ist unser Gespenst. Ich habe ihr verletztes Kinn gesehen.“
    Die anderen sahen sie fassungslos an. Jethro begann entschlossen, die Ärmel aufzurollen. „Wollen wir mit der Suche anfangen?“
    „Nicht an einem Sonntag, Jethro!“, warf Maria ein.
    „Seine Lordschaft ist doch auch an einem Sonntag gereist“, verteidigte er sich.
    „Wir können

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