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02 - komplett

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Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Steigbügel.
    „Was meinst du damit, dass du verstehst?“ Hester nahm die Zügel und zuckte leicht zusammen.
    „Verdammt, ich habe deine Hände ganz vergessen. Hier.“ Er holte zwei Taschentücher aus den Taschen seines Rocks und band sie behutsam um jede Hand.
    Hester fasste die Zügel mit den verbundenen Händen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
    Guy nahm die Laterne, löschte sie und befestigte sie am Sattelknauf. „Ich weiß, warum du glaubst, mich nicht heiraten zu können. Es ist nicht wichtig. Ich selbst messe dem keine Bedeutung bei, und du solltest es ebenso wenig tun. Doch jetzt nach Hause mit dir, bevor Miss Prudhome eine Suchmannschaft nach dir ausschickt.“
    Er wusste es? Hesters Gedanken überschlugen sich. Wie konnte er es wissen?
    Vielleicht hatte er Erkundigungen über sie eingezogen. Doch was wurde ihm mitgeteilt – die Wahrheit oder die Gerüchte?
    Sie konnte nicht den Blick von ihm nehmen, wie er neben ihr ritt. Er liebt mich, dachte sie glücklich. Er begehrt mich und möchte mich heiraten, obwohl er von John weiß. Ein leises Lachen entfuhr ihren Lippen.
    „Worüber lachst du, mein Liebes? Komm, du bist zu Hause. Lass mich dir herunterhelfen.“ Er sprang aus dem Sattel und hob sie vom Pferd. Sie schmiegte sich an ihn und genoss den Augenblick an seiner Brust. Hier gehörte sie hin, und hier wollte sie für immer bleiben. „Komm ...“ Sie hörte seiner Stimme an, dass er lächelte. „Du schläfst ja im Stehen.“
    „Mylord, ist sie bei Ihnen?“ Jethro hatte die Hintertür geöffnet und kam mit einer Laterne in der Hand nach draußen. „Da sind Sie ja, Miss Hester! Wir sind ganz krank gewesen vor Sorge.“
    „Miss Hester geht es gut, Ackland, doch je eher sie ins Bett kommt, desto besser.“
    Hester wurde sanft in Susans Arme geschoben, die sofort herbeigeeilt war und tadelnd den Kopf schüttelte. „Sie sind ja eiskalt, Miss Hester! Kommen Sie schnell herein. Ich habe schon Wasser für ein schönes Bad aufgesetzt.“
    Hester ließ sich lächelnd in die Küche bringen, wo Susan sie zu einem Stuhl neben dem Kamin dirigierte und dann einen großen Krug Wasser aufhob. „Bleiben Sie da einen Moment sitzen, bis ich Ihr Bad aufgefüllt habe. Ich weiß nicht, was hier vorgeht ...“, murmelte sie vor sich hin, während sie schon hinauseilte. Nachdem sie bereits drei Krüge nach oben getragen hatte, hörte Hester das milde Schimpfen nur noch wie aus weiter Ferne, so erschöpft war sie. Doch sie nahm sich so weit zusammen, Guy anzulächeln, als er mit Jethro in die Küche kam.
    Mühelos hob er sie hoch und trug sie durch die Halle. „Ich scheine mir das zur Gewohnheit zu machen, mein Liebling“, sagte er leise, und sie lehnte den Kopf zufrieden seufzend an seine Schulter. „Und sicher werde ich gleich wieder eilig aus deinem Schlafzimmer gescheucht. Was sehr schade ist.“ Noch leiser fügte er hinzu:
    „Gerade wenn ich so gern geblieben wäre.“
    Maria begegnete ihnen an der Tür zu Hesters Schlafgemach. „Wie konnten Sie ihr gestatten, so etwas zu tun, Mylord?“
    Guy setzte Hester in einen Sessel neben dem dampfenden Sitzbad. „Leider ist mir nicht bekannt, wie man sie davon abhalten könnte, genau das zu tun, was sie zu tun gedenkt, Ma’am. Darf ich Sie inzwischen jedoch darauf hinweisen, dass ihre Hände der Pflege bedürfen.“
    Er ging neben ihrem Sessel in die Knie. „Ich werde einen Diener herüberschicken. Die sechs Rosen sind schon längst fällig.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind bereits gekommen. Sie standen neben meiner Tür und waren mit einem schwarzen Band zu einem Strauß gebunden.“
    Wütend verzog er die Lippen. „Morgen muss ich meine Schwester abholen, aber spätestens übermorgen bin ich wieder zurück, mein Liebling.“ Ohne auf Marias empörtes Keuchen zu achten, gab er Hester einen Kuss auf die Lippen. Dann erhob er sich. „Eine gute Nacht wünsche ich Ihnen, meine Damen.“
    Während seine Schritte noch zu hören waren, herrschte Stille, doch dann sagte Susan aufgeregt: „Er hat Sie geküsst und ‚mein Liebling‘ genannt! Miss Hester, werden Sie Lord Buckland heiraten?“
    „Ich werde jedenfalls keine andere Beziehung mit ihm eingehen. Susan, hilf mir bitte aus diesen Sachen.“
    „Aber ... weiß er es denn?“, flüsterte Maria fassungslos.
    „Die Sache mit dem Colonel? Offenbar ja. Oh, wie wundervoll das ist.“ Hester ließ sich mit einem tiefen Seufzer ins warme Wasser gleiten und zuckte nicht einmal zusammen, als

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