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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Lion. Ihm gegenüber saß Clayton, die Hände im Nacken verschränkt, und blickte ins Leere.
    Als der Freund ihm die Antwort schuldig blieb, versuchte Gavin es noch einmal:
    „Hast du mich gehört?“
    „Oh, Entschuldigung“, murmelte Clayton und runzelte die Stirn. „Was hast du gesagt?“
    „Du machst dir doch nicht etwa immer noch Gedanken über diese Loretta und ihre Intrigen, oder?“, erkundigte Gavin sich verächtlich.
    Clayton lachte auf, doch in dem Laut lag nichts Heiteres. „Nein. Aber ich sollte nach London zurückkehren.“

    „Warum denn das? Deine Angelegenheiten dort können so dringend nicht sein.
    Weshalb bleibst du nicht noch ein wenig in Willowdene? Ich hatte den Eindruck, dass du die Gesellschaft von Ruth Hayden genossen hast ...“
    „Und ich hatte den Eindruck, dass sie Dr. Bryants Gesellschaft vorzieht“, stieß Clayton zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er stand auf. „Sie trägt keinen Ring.
    Sind die beiden bereits verlobt?“
    Gavin musste ein Lächeln unterdrücken. Also war es nicht Loretta, die Clayton beschäftigte, sondern eine ganz andere Frau ...
    „Warum hast du Dr. Bryant nicht darauf angesprochen, als du ihn gestern nach Hause gebracht hast? Du hättest auch Ruth direkt fragen können.“
    „Etwas so Persönliches würde sie mir sicher nicht erzählen. Ich glaube nicht, dass sie mir traut.“ Clayton hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ihm einfiel, dass sie womöglich gar nicht der Wahrheit entsprachen. Immerhin hatte Ruth Hayden ihm etwas sehr Persönliches erzählt: dass sie eine Tochter verloren hatte, bevor das Kind überhaupt lebte. Aber das war sicher auf die besondere Situation zurückzuführen, in der sie sich gemeinsam Sorgen um den kleinen James gemacht hatten. Sicher bedauerte sie längst, dass sie sich zu solchen Vertraulichkeiten hatte hinreißen lassen.
    „Was ist er für ein Mensch?“, wollte Clayton unvermittelt wissen.
    „Ich kenne ihn kaum, schließlich habe ich mich nur sehr selten in dieser Gegend aufgehalten. Aber von Sarah habe ich nichts Schlechtes über ihn gehört.“
    Das Gesicht abgewandt, murmelte Clayton: „Das freut mich zu hören. Mrs. Hayden hat einen guten Mann verdient.“
    „Das stimmt. Aber sie will ihn gar nicht.“
    „Wie bitte?“ Abrupt hob Clayton den Kopf und sah Gavin überrascht an.
    „Sie hat seinen Antrag abgelehnt“, erklärte dieser. „Erstaunlich, dass dir nicht aufgefallen ist, welch dicke Luft zwischen den beiden herrschte. Mehr sage ich nicht.
    Den Rest überlasse ich dir.“
    Clayton wandte sich wieder zum Kamin und stieß mit der Stiefelspitze einen der Holzscheite in die Glut. „Danke.“
    „Aber was ich dir bei deiner Ankunft sagte, gilt immer noch: Ruth Hayden ist nicht zu haben, jedenfalls nicht als Mätresse.“
    „Hattest du nicht behauptet, du wolltest zu dem Thema nichts weiter sagen?“, erkundigte Clayton sich bissig.
    „Ich möchte einfach vermeiden, dass du deine Zeit verschwendest ... oder dein Geld.
    Komm nicht auf die Idee, sie mit teurem Schmuck zu überhäufen, bevor du fährst“, fuhr Gavin ungerührt fort. „Es sei denn, es handelt sich um einen Ehering.“
    „Hölle und Teufel!“, brach es aus Clayton heraus. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich nie wieder heiraten werde?“
    „Ach, und warum nicht?“ Gavin hatte die herumliegende Zeitung genommen und blätterte sie scheinbar interessiert durch.
    „Hast du etwa vergessen, dass ich schon einmal eine Frau hatte? Und dass diese Frau mir das Leben zur Hölle gemacht hat?“
    „Nein, das habe ich nicht vergessen. Und leider scheinst du es auch nicht vergessen zu können.“ Gavin ließ die Zeitung sinken und blickte dem Freund in die Augen.
    „Zugegeben, es war ein Fehler, Priscilla zu heiraten. Aber woher solltest du das damals wissen? Priscilla besaß ein Gesicht wie ein Engel, einen Körper wie eine Göttin und die Erziehung einer Aristokratin. Wie hättest du ahnen können, dass sich hinter alldem die Seele einer Kurtisane verbirgt?“
    „Ich hätte es wissen können. Schließlich kannte ich mich mit Kurtisanen aus“, antwortete Clayton, und in seiner Stimme lag eine Spur Selbstverachtung.
    „Reicht es dir denn tatsächlich, dich mit Frauen zu umgeben, denen es um nichts als dein Geld geht?“
    Clayton grinste. „Oh, die meisten der Damen und Halbweltdamen würden dir sicher bereitwillig bestätigen, dass sie meine Gesellschaft genossen haben.“
    Eine Weile sah Gavin ihn nur stumm an, bevor er

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