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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Gavins Ermahnung fühlte sie sich nicht in der Lage, die Freundin auf eine direkte Frage hin anzulügen. „Sehr viel mehr hat Gavin nicht verraten, aber soweit ich weiß, setzt dieses Weib alles daran, Clayton in die Ehefalle zu locken. Dabei ist sie sogar mit einem anderen verlobt! Loretta Vane hat nun überall das Gerücht verbreitet, dass Clayton sie unter Druck gesetzt hat, ihrem Verlobten Ralph Pomfrey den Laufpass zu geben und ihn zu heiraten. Natürlich fühlt Pomfrey sich hintergangen. Er hat sich in den Kopf gesetzt, Clayton zum Duell zu fordern, statt die Sache mit seiner hinterhältigen Angebeteten auszutragen.“
    Jäh sprang Ruth auf, sodass der kleine James einen Schrecken bekam und wimmerte.
    Ruth legte ihn seiner Mutter in den Arm. „Sir Clayton wird sich duellieren?“
    „Darauf läuft es vermutlich hinaus.“ Sarah runzelte die Stirn, als sie Ruths Mienenspiel sah. „Als ich davon hörte, habe ich mir auch zuerst Sorgen gemacht.
    Aber Gavin behauptet, dass von Pomfreys Schießkünsten keinerlei Gefahr für Clayton ausgeht. Vermutlich hofft der beleidigte Bräutigam einfach, dass die Herausforderung nicht angenommen wird. Loretta Vane hat ihn in seinem Stolz getroffen, und vermutlich geht es ihm eher darum, seinen guten Namen wiederherzustellen, als sie zurückzuerobern.“
    Sofern Clayton sich der Hoffnung hingegeben hatte, Loretta möge im Verborgenen gehandelt haben, so reichten wenige Augenblicke, ihn von diesem Irrtum zu heilen.
    Es waren die Augenblicke, die er auf der Schwelle der neuesten Spielhölle, des Palm House, stand. Bei seinem Eintreten erstarb die Unterhaltung, und alle Anwesenden wandten ihm die Köpfe zu.

    Äußerlich ungerührt betrat er den Raum, über dem der dichte Dunst von Alkohol und Tabak lag. Hier und da erwiderte er den Gruß eines Bekannten, aber etliche der Anwesenden taten so, als hätten sie ihn nicht gesehen.
    Um einen Spieltisch herum standen etliche von Pomfreys Freunden, und ungeachtet ihrer abweisenden Blicke lenkte Clayton seine Schritte in ihre Richtung.
    „Wird er heute Abend hier erwartet?“, erkundigte er sich ohne Umschweife. Er kam von Pomfreys Haus, wo der Butler ihn darüber informiert hatte, dass sein Dienstherr ausgegangen sei. In den vergangenen Tagen war er den Weg zur Caledon Street immer wieder gegangen, um immer wieder die gleiche Antwort zu erhalten. Auf bohrende Fragen, wo man Mr. Pomfrey antreffen könne, hatte der ältere Diener mit zusammengepressten Lippen und eisernem Schweigen reagiert.
    Bisher hatte Clayton einen Bogen um Orte wie diesen gemacht, denn er wusste, dass sein Auftauchen lediglich Anlass zu Klatsch und Spekulationen bieten würde. Und es gab nur einen einzigen Menschen, mit dem er das Thema des bevorstehenden Duells erörtern wollte: Pomfrey selbst. Doch der schien wie vom Erdboden verschluckt.
    Clayton sah die Männer, die um den Tisch herumstanden, einen nach dem anderen scharf an. Christopher Perkins und sein jüngerer Bruder John traten unbehaglich von einem Bein aufs andere, bevor sie sich in ein Gespräch über einen kranken Vetter vertieften.
    Blieb nur noch Claude Potts. Man konnte ihn eigentlich nicht als Freund von Ralph Pomfrey bezeichnen; genauso wenig, wie irgendjemand anders ihn einen Freund genannt hätte. Er gehörte zu jener Sorte Dandys, die sich lediglich am Rand der höheren Kreise aufhielten, aber unfehlbar immer dann in Erscheinung traten, wenn sie einen Skandal witterten.
    „Sie werden Pomfrey noch früh genug begegnen“, erklärte Potts mit durchdringender Stimme, während er sein Publikum nicht aus den Augen ließ. „Und ich möchte ein hübsches Sümmchen darauf setzen, dass dieses Treffen im Morgengrauen stattfindet.“
    „Wenn Sie nicht überall die Höhe der Summe herumposaunt hätten, die Sie ihm geliehen haben, dann wäre diese Situation gar nicht erst entstanden.“ Die eisige Bemerkung ließ das selbstzufriedene Grinsen aus dem Gesicht des Burschen verschwinden. Stattdessen lief der Getadelte hochrot an. Clayton drehte ihm den Rücken zu.
    „Dieses Mal sind Sie zu weit gegangen“, keuchte Claude Potts unter den verächtlichen Blicken der Umstehenden. „Sie glauben wohl, Sie könnten sich alles erlauben! Es mag ja sein, dass Loretta Vane Ihre Mätresse war, aber Pomfrey wollte sie zu seiner Frau machen ...“
    „Und daran hat sich auch nichts geändert, soweit ich weiß.“ Immer noch suchte Clayton den Raum ab.
    „Dann machen Sie also einen Rückzieher?“ Potts lachte schrill

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