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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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in den Raum mit dem Chaosthron ging und mit dem königlichen Gabriel sprach.«
    »Ah.« Der Morgenstern streckte die Hand aus. »Gib mir das, Kind.«
    Eris reichte ihm das Stück Papier und wich einige Schritte zurück.
    In seiner Hand begann es kolossal zu kribbeln. Er starrte auf den knittrigen Fetzen, während sein Herz in seiner Brust zu rasen begann. Als er mit einem Finger die dunklen Flecken Blut berührte, die sich in der Mitte des Papieres befanden, spürte er schlagartig die eindeutige Energie eines Creawdwrs .
    Er hatte Recht gehabt – die ganze Zeit über. Samael, Lucien oder wie immer er sich nennen wollte hatte gelogen.
    Der Morgenstern strich das Papier – eine Quittung – glatt und las, was darauf stand.
    VIEUX CARRE WINE & SPIRITS
22 Chartres Str. · New Orleans
    Er drehte sie um und las die Worte auf der Rückseite: Beschütze sie, ma mère. S’il te plaît, schütze sie. Auch vor mir.
    Die weißen Flügel des Morgensterns entfalteten sich und schlugen in der warmen Luft. Er erhob sich heiteren Herzens in den Himmel.
    Ein Schöpfer war in New Orleans und diesen Worten nach zu urteilen möglicherweise verliebt und nicht in der Lage, sich selbst zu trauen. Schütze sie. Auch vor mir. Ein Kind, das man an die Hand nehmen musste. Ein Kind, das man in Fesseln schlagen musste. Ein Kind, das er finden musste, ehe es unwiderruflich in dem Netz, das Lilith und Gabriel webten, gefangen war.

31
DAS ZEICHEN IST GESETZT
    Seattle, Washington · 24. März
     
    Heather hielt auf dem Weg zum Wohnzimmerfenster inne, um sicherzustellen, dass die Decke mit dem Mond und den Sternen Von auch ganz bedeckte. Er schlief im Fernsehsessel, wobei ihn die Decke von seinem Kopf bis zu seinen Zehen, die in Socken steckten, verhüllte. Seine zerkratzten Motorradstiefel standen ordentlich auf dem Boden neben dem Stuhl, während sein Hemd und seine Lederjacke über dem Gitter vor dem Kamin hingen.
    Eli saß im Schneidersitz auf der Couch und aß Haferflocken und eine Wassermelone. Er sah sich im Fernsehen ein Quiz an. Eerie hatte es sich auf seinem Schoß bequem gemacht. Die Glocke, die ankündigte, dass jemand eine Runde gewonnen hatte, schallte hell durchs Wohnzimmer. Da es erst halb elf Uhr vormittags war, hatte sich bisher keiner der anderen gerührt.
    Heather wäre am liebsten zur Schlafzimmertür ihrer Schwester geschlichen und hätte diese einen Spaltbreit aufgemacht, um zu sehen, ob es Annie gutging. Doch sie zwang sich, diesem Bedürfnis diesmal nicht nachzugeben. Wie Von zu Recht angemerkt hatte, war Annie ein großes Mädchen, und er hatte ihr zudem versprochen, dass Silver ihr nicht wehtun würde.

    Heather zog vorsichtig den Vorhang vor dem Fenster beiseite und blickte auf die ruhig daliegende, regennasse Straße. Für den Augenblick hatte es zu regnen aufgehört. Die meisten ihrer Nachbarn – alles Leute, die sie nicht besonders gut kannte – waren jetzt bei der Arbeit. Ihre Einfahrten waren leer. Ein paar Meter von ihrem Haus entfernt parkten zwei Autos auf der Straße, die ihr unbekannt waren – ein SUV und ein rostiger alter Chrysler –, die beide Washingtoner Nummernschilder hatten.
    Ein Sonnenstrahl drang durch die dünner werdende Wolkendecke und schien auf einen rubinroten Pick-up, der einen Block weiter entfernt stand. Heather kniff die Augen zusammen, da sie glaubte, am Nummernschild den typischen Baum des Staates Oregon zu erkennen. Vor ihrem inneren Auge tauchte das Bild des FBI-Büros Portland auf – ebenso wie das Fahrzeug, in das Senior Agent Alex Lyons gestiegen war: ein leuchtend roter Dodge Ram. Ihr Puls begann, sich zu beschleunigen.
    Das kann keine offizielle Überwachung sein, dachte sie und ließ den Vorhang los. Nicht in einem so auffälligen Fahrzeug. Sie fragte sich, wie lange er das Haus schon beobachtete und für wen. Vielleicht für Rodriguez?
    Sie hatte vor, es herauszufinden.
    Heather drehte sich um, ging vor dem Sofa in die Hocke und schüttelte Jack an der Schulter. Der Schlagzeuger öffnete ein Auge und grunzte. »Du bist dran«, sagte sie. »Ich muss draußen etwas nachsehen.«
    Jack zwang sich, den Kopf vom Kissen zu heben und setzte sich gähnend auf dem Sofa auf. Er streckte sich und fuhr sich mit der Hand durch seine Mähne kirschroter Dreads.
    »Bist du wach?«, fragte Heather und stand auf.
    »Leider ja.«
    »Brauchst du eine Waffe oder …«
    Jack zog eine von Vons Pistolen unter dem Kissen hervor. »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bin ausgerüstet.«

    Von Elis Ende der

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