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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Couch war ein Schnauben zu hören. »Nutrias, nehmt euch in Acht.«
    Ohne hinzusehen, zeigte Jack Eli den Stinkefinger. »Kannst Gift drauf nehmen. «
    »Ich gehe hinten raus«, meinte Heather, »und komme so auch zurück. Lasst niemanden rein außer mir.«
    Jack nickte, wobei seine Dreadlocks über die starken Schultern strichen. »Wenn jemand versuchen sollte, hier reinzukommen, werde ich ihn mit meiner Knarre zum Tanzen bringen wie einen Truthahn auf heißer Asche.«
    »Das macht mir jetzt wirklich Angst«, meinte Heather und lachte.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte Eli und stellte sein Frühstück beiseite. Das Aroma der frischen Melone lag in der Luft.
    Heather schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist.«
    Mit einem neugierigen Maunzen sprang Eerie von Elis Schoß auf den Teppichboden, wo er zu Heather hinüberschlenderte und sich an ihrem Bein rieb, während er einen Katzenbuckel machte. Sie beugte sich zu ihm herab, um ihn zu streicheln, und erstarrte.
    Schlenderte – nicht hoppelte. Eerie hatte auf einmal vier Beine, nicht mehr drei.
    »Heiliger Strohsack«, flüsterte sie fassungslos und kniete sich hin. Eerie schnurrte glücklich, als sie ihn mit zitternden Fingern streichelte.
    »Ich dachte, du wüsstest das«, sagte Eli.
    »Was?«, fragte sie. Sie berührte das neue Bein des Tiers, das sich fest und kräftig anfühlte.
    »Ich meine, so war er schon, als er heute Morgen aus eurem Zimmer gekommen ist«, antwortete er. »Ich habe angenommen, dass Dante … ich meine … wie sonst wäre so was möglich gewesen?«

    Ja, wie sonst, dachte Heather, deren Gedanken rasten. Sie hatte gewusst, dass Dante etwas auflösen konnte. Sie war von Johanna Moores Zerstörung so entsetzt gewesen, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen war, Dante könnte auch in der Lage sein, etwas zu kreieren – zu erschaffen. Wahrscheinlich hatte er tatsächlich auch etwas in ihr verändert, als er ihr das Leben gerettet hatte. Aber sie hatte sich nie überlegt, was das genau bedeutete.
    Konnte Dante Dinge entstehen lassen? Nicht nur etwas heilen oder richten, sondern wirklich erschaffen?
    Eerie stieß den Kopf gegen ihre Hand, und sie kraulte ihn wieder. Er setzte sich, streckte sein neues Bein aus und begann es zu putzen, als wollte er damit sagen: Siehst du, das war schon die ganze Zeit über da.
    Sie stand auf und ging zum Schlafzimmer hinüber. Leise öffnete sie die Tür und blickte in den verdunkelten Raum. Dantes bleiches Gesicht war der Wand zugedreht. Sein schwarzes Haar lag auf dem Kopfkissen, ein weißer Arm auf seiner zugedeckten Hüfte.
    Er ist die unendliche Straße.
    Heather trat zu ihm, beugte sich zu ihm hinab und küsste die winzige Fledermaus, die in der blassen Haut über seinem Herz eintätowiert war.
    Mit einem Maunzen sprang Eerie aufs Bett und machte es sich neben Dante bequem. Seine gelblichen Augen funkelten.
    »Pass auf ihn auf, kleiner Beschützer«, flüsterte Heather, so leise sie konnte.
    Das Tier leckte zur Antwort seine Pfote und wischte sich damit über den Kopf – ein Inbegriff der Nonchalance. Katzen. Heather schlich wieder aus dem Zimmer und ließ die Tür einen Spaltbreit offen, damit Eerie hinein und hinaus konnte.
    Jack, die Waffe hinten in der Jeans, begleitete sie zur Hintertür, damit er sie hinter ihr absperren konnte.

    »Ich bin in ein paar Minuten wieder da«, sagte sie und trat in die Morgendämmerung hinaus. Die Luft duftete nach bevorstehendem Regen und feuchtem Asphalt. »Wahrscheinlich müssen wir uns keine Sorgen machen. Aber ich will lieber sichergehen. «
    »Wir bewachen den Schlaf der beiden«, erklärte Jack und sah sie an. »Wenn jemand zu Dante will, muss er erst mal an uns vorbei.«
    Heather schmunzelte. »Danke.«
    »Ça fait pas rien.« Er schloss die Tür hinter sich, und sie hörte, wie er den Riegel vorschob.
    Dann drehte sie sich um und ging über den Rasen zu dem verschlossenen Tor in der nordwestlichen Ecke ihres Gartens. Sie trat hindurch und folgte einem kurzen geteerten Weg zwischen den Häusern hindurch bis zur Straße, wo sie hinter Lyons’ Dodge Ram herauskam.
    Ihre Hand glitt am Rücken unter ihren blauen Rollkragenpulli, wo sie den Griff ihrer Achtunddreißiger berührte, die sie zuvor in ihre Jeans gesteckt hatte.
     
    Sheridan gähnte. Das Innere des SUV duftete nach Kaffee und fettigen Hamburgern. Sein Magen knurrte, aber er hatte keinen Hunger. Der Kick durch die Muntermacher, die er nachts eingeworfen hatte, ließ

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