Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
allmählich nach, was ihn nervös und müde machte. Ächzend rieb er sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen.
    Die Sonne war inzwischen aufgegangen, und er wartete noch immer. Prejean lag noch immer im Schlaf , während Cortini nirgends zu sehen war. Nichts lief so, wie er es geplant hatte.
    Erneut gähnend wandte Sheridan seine Aufmerksamkeit wieder dem Minimonitor zu, den er in der Hand hielt. Die kleine Kamera, die am Gepäckträger auf dem Dach des Autos befestigt war, lieferte ein gutes Bild der Straße vor Wallaces
weißem Backsteinhaus. Sheridan lag auf der Rückbank seines Wagens. Er bezweifelte, dass Cortini oder jemand anderer, der vorbeikam, ihn so bemerken würde. Von außen sah der SUV aus, als wäre er einfach ein Auto, das hier in der Nachbarschaft abgestellt worden war.
    Das ließ sich für den Wagen, der einen halben Block oder so von ihm entfernt stand, nicht sagen. Er war etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang eingetroffen, ehe die Sonne also den Horizont mit bläulich grauen Farben zu erhellen begonnen hatte. Es war ein tiefroter Pick-up mit einer schwarzen Plane, die die Ladefläche verdeckte. Der knatternde Dieselmotor war aus, aber niemand hatte die Fahrerkabine verlassen. Das Aufleuchten eines Feuerzeugs und das gelegentliche Aufglühen einer Zigarette zeigte ihm aber, dass mindestens eine Person im Wagen saß und wartete.
    Jemand, der beobachtete – wie er.
    Neugierig hatte Sheridan das Nummernschild kontrolliert. Es stellte sich heraus, dass der Pick-up auf einen Alexander A. Lyons registriert war, der in Damascus, Oregon wohnte.
    Senior Agent Alexander Lyons vom FBI-Büro Portland – der Agent, der Wallace auf ihrem kleinen Ausflug zu dem Ort begleitet hatte, wo ihre Mutter ermordet worden war.
    Sheridans Neugier hatte rapide zugenommen. Er hatte sofort Rutgers informiert, was ironischerweise dazu geführt hatte, dass Prejean noch existierte.
    SAC Lyons ist hier und behält Wallace im Auge. Gibt es dafür einen offiziellen Grund?
    Nicht, dass ich wüsste. Rodriguez wollte Wallace noch eingehender über Bad Seed befragen. Vielleicht hat er das veranlasst, ohne mich darüber zu informieren.
    Was soll ich tun?
    Verhalten Sie sich still, bis Lyons wieder weg ist und halten Sie mich auf dem Laufenden. Wenn er für die Schattenabteilung arbeitet und nicht für Rodriguez …

    Verstehe. Prejean und seine Band haben es sich übrigens in Wallaces’ Wohnung bequem gemacht.
    Wallace hat uns also wahrscheinlich angelogen.
    Definitiv. Sie hat Prejean schon vorher bewacht.
    Schade. Prejean hat sie irgendwie korrumpiert. Diese gottverdammten Blutsauger.
    Ma’am, wäre ein Kollateralschaden verzeihlich? Falls ich Prejean nicht allein erwische?
    Nein. Wir sind nicht die Schattenabteilung. Nur Prejean und Cortini – sonst niemand.
    Ja, Ma’am. Verstanden.
    Gähnend schluckte Sheridan zwei weitere Muntermacher, ohne etwas dazu zu trinken. Prejean würde bis Sonnenuntergang nirgendwo hingehen. Vielleicht konnte er es sich leisten, rasch zu einem Restaurant hinüberzugehen, um dort endlich etwas Richtiges in den Magen zu bekommen. Die Urinflasche, die er bei Walgreens besorgt hatte, funktionierte, aber er musste sich trotzdem endlich mal wieder die Hände waschen.
    Aber was, wenn Cortini vorbeikam, während er weg war? Um ihr Opfer einzukreisen, ehe sie zuschlug?
    Eine Bewegung lenkte Sheridans Blick wieder auf den Bildschirm in seinen Händen. Jemand lief entschlossenen Schritts auf der anderen Straßenseite entlang – eine rothaarige, schlanke Gestalt in Sweatshirt und Hose, eine Hand hinten am Rücken.
    Sheridans Abgespanntheit verschwand augenblicklich.
    Heather schlich neben den roten Pick-up und klopfte mit dem Griff ihrer Pistole an die Fensterscheibe des Wagens.
     
    Caterina hämmerte an die Haustür des Nebenhauses, öffnete sie und trat ein. Bleiches Tageslicht drang durch die Ränder der zugezogenen Vorhänge ins Zimmer. Athenas Laptop stand zugeklappt auf dem Couchtisch. Die Luft roch schwach nach
umgegrabener Erde und verfaultem Gemüse – wie ein frisch gemulchter Garten. Sie runzelte die Stirn. Nirgends waren Topfpflanzen oder Blumenkästen zu sehen.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Es war fast halb elf. Sie hatte Athena das Beruhigungsmittel in den frühen Morgenstunden gespritzt, so dass sie noch immer bewusstlos sein sollte. Eine schwere Stille hing in der Luft und ließ eine bedrückende Atmosphäre entstehen.
    Kein Flüstern. Kein dauerndes Murmeln.
    Caterinas innere Alarmglocken

Weitere Kostenlose Bücher