Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
Kehle mit einem Arm, während sie inbrünstig hoffte, dass sie ihn erwischt hatte. Dante blieb einen halben Meter von ihr entfernt taumelnd stehen. Er schwankte und zog den Pfeil aus seinem Hals. Ein vertrautes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, und einen Augenblick lang war er, als er sie anschaute, wieder er selbst.
    In seinen geheimnisvollen Augen zeigte sich Erleichterung.
    Der Pfeil fiel ihm aus der Hand. Dann stürzte er mit dem Bauch nach vorn zu Boden und blieb auf dem dunkelbeigen Teppichboden liegen. Sein schwarzes Haar breitete sich auf Heathers Schuhen aus.
    Sie senkte die Arme, warf die Betäubungspistole weg und kniete sich neben ihn. Panisch griff sie nach seinen Schultern und drehte ihn um. Er war so heiß, als ob er innerlich verbrennen würde, als sie ihn mit bebenden Fingern berührte.
    »Guter Schuss«, sagte Lyons hinter ihr. » Ich hatte gedacht, er würde auch Sie zerfetzen. Allerdings bin ich froh, dass er es nicht getan hat. «
    Heather warf ihm über die Schulter einen Blick zu. »Sie sind so voller Scheiße, dass Sie schon lange daran erstickt sein sollten.«

    »Aua«, murmelte Lyons amüsiert. Er schlenderte ins Wohnzimmer und kauerte sich neben sie. »Sieht aus, als wäre er angeschossen worden.«
    Heather folgte seinem Blick zu dem Loch in Dantes Lackhemd oberhalb des linken Brustmuskels. Fast ins Herz. Nicht tödlich, aber Rodriguez wäre noch am Leben, wenn er nicht daneben geschossen hätte. Was hätte das für Dante bedeutet ?
    »Aus dem Weg, Wallace. Ich hebe ihn hoch.«
    »Wo ist mein Papa?«
    Heather sah auf. Das kleine Mädchen stand noch immer mit großen Augen zitternd neben dem Sofa, wo Dante sie in Sicherheit hatte bringen wollen. »Ist mein Papa hier?«
    Heather schnürte es den Hals zusammen. »Ich weiß nicht, Kleine«, sagte sie sanft und stand auf. »Wie heißt du?«
    »Brisia«, antwortete das Kind. »Sollten wir nicht den Notruf anrufen? Mein Papa sagt immer…«
    »Du warst sehr mutig, Brisia«, unterbrach Heather sie und ging auf sie zu, um sich neben sie zu knien. »Dein Papa wäre sehr stolz auf dich gewesen. Jetzt musst du nur noch ein bisschen länger mutig sein – ja, Schätzchen?«
    Brisia nickte unsicher. Ihre Augen waren vor Schock ganz starr. Heather strich ihr über den Arm, auch wenn sie wusste, dass ihr Versuch, das Kind zu trösten, hohl wirken musste.
    Brisias Vater war tot, und seine Leiche befand sich nur wenige Meter entfernt in einem anderen Zimmer. Sie würde früh genug erfahren, was geschehen war, und es würde für sie keinen Unterschied machen, dass Dante keine andere Wahl gehabt hatte, dass er dazu programmiert worden war, im Auftrag eines Wahnsinnigen zu morden.
    Brisia würde nur wissen, dass er ihren Vater getötet hatte.
    Die Aromen von Kaffee, Blut und verbranntem Laub vermischten sich zu einem durchdringenden Ganzen, das sich auf
den Raum zu legen schien – wie das Bukett bevorstehender Trauer. Ein Geruch, an den sich Brisia immer erinnern würde, wie Heather wusste.
    Sie spürte, dass sich das Kind anspannte. Sie sah das Mädchen an, das sein Gesicht hinter den Händen versteckte, fast wie eine Dreijährige, die sich einen Film mit Monstern anschaute.
    Allerdings war sie zehn, und die Monster waren real.
    »Bin gleich zurück, um den Rest zu erledigen.« Lyons begleitete den schwebenden Körper Dantes den dunklen Flur hinunter außer Sichtweite.
    Heather drückte Brisias Arm, dann stand sie auf. Das Mädchen nahm die Hände vom Gesicht. Heather begleitete sie eilig zur Haustür. »Ich will, dass du jetzt zu den Nachbarn läufst und sie bittest, 911 anzurufen. Kannst du das?«
    Brisia nickte. Sie griff nach dem Türknauf und sah dann noch einmal auf. »Brauchst du auch Hilfe?«, fragte sie.
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte Heather. »Geh.«
    Brisia riss die Tür auf und rannte in die Nacht hinaus. Sie lief über die Straße, während ihr langes Haar hinter ihr her wehte.
    Heather atmete einen Augenblick lang auf. Sie schloss die Tür und verließ das Haus durch den Hintereingang. Draußen ging sie zu Lyons’ Pick-up. Er war gerade damit fertig, die schwarze Plane mit Gummibändern über der Pritsche des Wagens zu befestigen, und blickte nun auf.
    Ihre Fäuste ballten sich. Lyons hatte Dante wie einen Gegenstand auf der Ladefläche verstaut. »Wir müssen los«, sagte sie. »Die Polizei wird schon auf dem Weg sein.«
    Lyons schüttelte den Kopf, seine Miene wirkte amüsiert. »Sie haben das Kind laufenlassen. Dachte ich

Weitere Kostenlose Bücher