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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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die Ravens. Als er hinter ihnen zurückfiel, streckte Von die Mittelfinger in die Luft. Er sah ein Aufblitzen der Zähne des Nomads, als dieser grinste.
    Fick dich zweimal. Eine typische Geste von Dante, und er und Heather waren auch der Grund, warum sich Von hinten auf einer Indian mitten auf der Straße befand und mit hundertdreißig Sachen Richtung Portland und Damascus raste, anstatt neben Silver im Flugzeug nach New Orleans zu sitzen.
    Gerade noch plaudert Von mit den beiden Clanmitgliedern am Dutch-Bros-Kaffeestand im Flughafengebäude, als sich plötzlich ein Schmerz wie eine Kettensäge Einlass in sein ungeschütztes Bewusstsein verschafft. Er verliert das Gleichgewicht und stürzt zu Boden.
    Dante.
    Von leitet Energie in seine Schilde, um sie zu festigen und zu stärken. Der Schmerz verschwindet, auch wenn sein Kopf noch immer dröhnt. Das Pochen ist jetzt allerdings nur noch ein Phantom, eine gespenstische Erinnerung.
    Er springt auf und rennt los, vorbei an den Trauben von Wochenendtouristen, zu den Münzapparaten am anderen Ende der Halle. Mit zitternden Fingern zieht er Heathers Karte aus der Innentasche seiner Jacke und wählt ihre Nummer.

    Mit jedem unbeantworteten Klingeln wird ihm kälter. Er hinterlässt eine Nachricht auf ihrer Mailbox und beschließt dann, jemanden um einen Gefallen zu bitten.
    Die Ravens hatten sich mehr als glücklich geschätzt – eine echte Ehre, Bruder Nachtwandler –, Von zu Heathers Haus zu fahren. Kein Trans Am. Von war über den Zaun gesprungen und ums Haus herum nach hinten gegangen, wo er durch das Fenster ins Esszimmer geschaut hatte. Die Kisten, die Heather gepackt hatten, waren noch da gewesen. Ebenso Dantes Reisetasche.
    Da hatte Von es gewusst . Ruhig, klar und aus dem Bauch heraus.
    Kein zweites FBI-Team hatte Heather abgeholt, und es hatte auch keinen Autounfall gegeben. Nicht einmal einer dieser verdammten Gefallenen hatte die Hände im Spiel.
    Alex Lyons hatte Dantes eindeutiges Nein nicht akzeptiert.
    Sie müssen nur meine Schwester heilen.
    Lyons wusste, wie man Dantes Programmierung auslösen konnte. Er wusste, wie man ihn am effektivsten verletzen konnte.
    Von erinnerte sich, dass Heather etwas über Lyons und sein Haus in Damascus gesagt hatte. Er sandte Trey eine Nachricht nach New Orleans und bat ihn, im Internet nach der genauen Adresse zu suchen. Neunzig Sekunden später hatte Von die Ravens um eine Fahrt nach Süden gebeten.
    Die Hand auf Marleys Hüfte und den Regen im Gesicht, der seine Haut malträtierte wie wütende Bienen, wünschte sich Von, sie könnten noch schneller fahren.
    Ich hätte Dante nie allein lassen dürfen. Ich hätte ihn nie gehen lassen sollen.
     
    Alex starrte auf den Gott der Unterwelt, und das Blut gefror ihm in den Adern. Sie stand zwischen den belegten Betten, ein Lächeln auf den Lippen. Ihr erdverkrustetes Gesicht leuchtete,
als lodere ein Feuer unter ihrer Haut und hinter ihren Augen. Ihr Haar war verklebt und in schmutzig dunkle Strähnen zusammengefasst, die ihr über die Schultern fielen. Eine lange weiße, blutverschmierte Tunika, an der Taille gegürtet, verhüllte ihre schlanke Gestalt.
    In einer schmutzigen Hand hielt sie einen Speer aus der Sammlung ihres Vaters, während sie in der anderen etwas hatte, das wie ein Apfel oder ein Granatapfel aussah. Nein, dafür war es zu groß, zu hässlich und feucht. Sie hielt ein Herz in der Hand.
    »Willkommen zu Hause, mein Xander«, begrüßte ihn Athena oder auch Hades.
    Alex’ Göttin der Weisheit entfernte sich mit jedem Atemzug, den sie tat, weiter von ihm wie ein Flugdrachen, dessen Schnur gerissen war.
    Eine Schnur, die Dante nicht nur flicken, sondern auch einholen und festbinden konnte. Alex würde alles dafür tun.
    »Ich habe Dante hergebracht«, sagte Alex und trat zu Athena.
    »Ich weiß.« Sie neigte den Kopf und schüttelte sich dann. »Er träumt.«
    »Gott sei Dank bist du wieder da«, rief sein Vater vom rechten Bett. Seine Stimme klang kläglich, aber unendlich erleichtert. »Sie hat uns betrogen. Sie hat die Auftragsmörderin ins Haus gelassen. Sie hat deine Mutter ermordet …« Er begann, derart aufgebracht zu zittern, dass er nicht weitersprechen konnte.
    »Betrachte es als Gnade«, antwortete Alex. »Mutter lag seit Jahren auf dem Sterbebett.« Er sah sich im Zimmer um, um all die Dinge zu registrieren, die seine Schwester hier hinzugefügt hatte.
    Eine Girlande aus blaugrauen Organen schaukelte zwischen den geschlossenen Gardinen und hing auf

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