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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Gesicht und brannte ihm in den Augen.
    Athena/Hades sah ihn an, eine blutverschmierte Hand auf Dantes Schienbein, während sie ihn mit gerunzelter Stirn betrachtete. »Du tust ihm weh«, sagte sie. »Das solltest du nicht. Er ist ein Teil von uns.«
    »Noch nicht, und ich habe jetzt keine Zeit, sanft mit ihm umzugehen.«
    Ein Gedanke drängte sich Dante auf. Auf einmal wurde er sich zweier Dinge bewusst: Seine Schilde waren heruntergefahren, was durch den Absinth geschehen sein mochte – und Lyons hatte Angst.

    Du musst sie heilen. Sie hat nicht mehr lange. Aber sie ist davon überzeugt, dass erst du ganz und gesund werden musst. Erinnere dich also endlich oder erzähl irgendwelche Lügen, verdammt nochmal.
    Lyons schob die Absinth-Flasche wieder zwischen Dantes Lippen und kippte sie. Die grüne Flüssigkeit füllte seinen Mund schneller, als er schlucken konnte. Er hustete.
    »Das war’s«, sagte Lyons.
    Die Säule aus Energie verschwand, und Dante, dessen Kinn schmerzte, schloss schnaufend den Mund. Er sah, wie Athena/ Hades den Laptop hob. Auf dem Bildschirm waren Bilder. Vertraute Bilder. Schmerz bohrte sich in seine Gedanken. Er schloss die Augen. Sie konnten ihn nicht foltern, wenn er nicht hinsah.
    Lyons seufzte und sagte: »Schon wieder die Augen geschlossen? Du kannst dich wirklich nicht erinnern, was? Oder vielleicht bist du auch nur verdammt widerspenstig.«
    »Beides, beides, beides«, sang Athena/Hades.
    Absinthgrünes Licht flackerte und wirbelte hinter Dantes geschlossenen Augen, als die schwere Dosis Wermut wie Gas in seinen Adern und in seinem Bewusstsein zu sammeln begann. Alles schien nur noch auf ein Streichholz zu warten.
    »Du bist nicht allein.« Heathers Stimme klang kühl und ruhig wie ein dahinplätschernder Bach. »Ich bin hier. Ich bin hier. Ich bin hier, und ich bin bei dir.«
    Dante hielt sich mit aller Kraft an diesem Versprechen fest und weigerte sich loszulassen, als winzige Metallhaken seine Augenlider durchbohrten und hochzogen. Wieder mal. Selbst als Athena ihm den Laptop mit den wechselnden Bildern – Bin ich das? – vors Gesicht hielt. Wieder mal. Selbst als der Schmerz seinen Körper erbeben ließ und seine Psyche wie ein rohes Ei gegen die in ihm verborgene Vergangenheit knallte. Wieder mal.

    Bilder tauchten aus den wunden, rohen Tiefen seiner Seele auf – jedes davon ein brennendes Streichholz, das in sein Wermut getränktes Bewusstsein geworfen wurde.
    Papa Prejean verwendet die Spezialfesseln, um Dantes Hände zusammenzubinden. Dann stößt er ihn vor einer Badewanne voll dampfend heißen Wassers auf die Knie.
    Du willst also für sie bestraft werden, petit? D’accord — wenn du so verdammt bescheuert bist, ist das deine Sache.
    Papa packt Dante an den Haaren und taucht seinen Kopf und Oberkörper in das kochend heiße Wasser. Er hält ihn so lange unter Wasser, bis er untergeht …
    Dante leert den letzten der Männer, jener Männer, die kamen, um Chloe böse Dinge anzutun. Er wischt sich mit dem Handrücken über den Mund. Dann dreht er sich auf den Knien um und fasst nach seiner Prinzessin. Doch sie liegt in einem See aus Blut – ihrem eigenen Blut – auf dem Boden. Ihre blauen Augen sind tot und vor Schock geweitet …
    Wumm!
    Wespen trugen auf ihren brennenden Flügeln immer mehr Stimmen in sein Bewusstsein.
    Dante-Engel? Mir ist kalt. Kann ich bei dir schlafen?
    Es ist an der Zeit, dass du deinen Arsch in den Keller bewegst, petit.
    Was schreit er?
    Es ist ein sehr klarer Befehl: Tötet mich.
    Du bist nicht allein. Ich bin hier, und ich bin bei dir.
    Dante hielt sich an dem Versprechen fest.
    Auch wenn es sonst nichts gab, woran er sich festhalten konnte.
    Auch wenn er schon lange nicht mehr schreien konnte.
    Er hielt sich an ihrem Versprechen fest.
     
    Annie ging neben der Hintertür des Haupthauses in die Hocke. Sie drückte sich neben einem Strauch in den Schatten, um
nicht ins Licht, das durch das kleine Fenster der Tür fiel, zu geraten, wobei sie darauf achtete, so wenig Äste und Blätter wie möglich zu berühren. Dann setzte sie sich, die Knie an die Brust gezogen, den Rücken an der Mauer.
    Ihre Hände glitten über den Griff des Taschenmessers, das sie aus Alex’ Pick-up mitgenommen hatte. Dantes gepeinigte Schreie hatten jegliches Geräusch, das sie vielleicht gemacht hatte, als sie den Wagen durchsuchte, übertönt. Ihre Augen brannten.
    Silver hatte sie informiert, dass Von auf dem Weg hierher war. Allerdings war es nicht möglich gewesen, zu

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