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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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ließen.
    » Verfluchter kleiner Psycho.«
     
    Verfluchter kleiner Psycho.
    Ketten sind um seine Fußknöchel geschlungen, während er mit dem Kopf nach unten über den Männern baumelte, die er getötet hatte. Über der Leiche des Mädchens, das er zu beschützen versucht, aber stattdessen ebenfalls hingerichtet hatte.

    Chloe. Chloe. Chloe.
    Ein Herz raste voll zarter Töne in seiner Nähe. Dante roch Salbei, Flieder und rauchige Schwermut. Hunger höhlte ihn völlig aus.
    Du bist nicht allein. Ich bin hier. Ich bin hier, und ich bin bei dir.
    Kühles weißes Licht umgab ihn, ein Sakrament der Stille. Heathers Versprechen.
    »Auf die Beine, Baptiste«, flüsterte eine Stimme. »Komm schon.«
    Dante schlug die Augen auf und sah in Heathers blaue Unendlichkeit. Angst schimmerte in den nachtblauen Tiefen. »Chérie«, hauchte er.
    Die Furcht verschwand, und sie nickte. Für einen Augenblick huschte ein Lächeln über ihre Lippen. »Wir müssen jetzt gehen.«
    Dante ließ sich zu Boden gleiten. Das Zimmer um ihn herum drehte sich. Sein Kopf fühlte sich an, als wäre er voller Glasscherben. Heather schob ihre gefesselten Hände durch seinen Arm und versuchte, ihn auf die Füße zu ziehen. Dunkle Punkte flackerten vor seinen Augen auf. Schmerz schoss in seine Glieder und riss wie Dornenranken an seinen Eingeweiden. Zitternd richtete er sich mit Heathers Hilfe auf. Sie führte ihn zur Tür, während er sich darauf konzentrierte, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Das leise Rascheln des Windes durch die Baumwipfel hörte auf.
    Ein kalter Schauer lief Dante über den Rücken. Heather schob ihn entschlossen weiter, drängte ihn vorwärts.
    »Kleiner Gott«, sagte eine Frauenstimme, eine bekannte Stimme. Lyons’ ausgeflippte Schwester. »Wenn du Heather noch einmal vor dem Tod retten willst, dann komme ich dir liebend gern entgegen.«
    Dante löste sich aus Heathers Griff und drehte sich um. Athena/Hades stand einen Meter hinter ihnen, den Speer erhoben,
die Spitze auf Heather gerichtet. Ihre Augen glitzerten voller Neugier. Dante trat vor Heather und presste den Rücken gegen sie. »Geh«, sagte er.
    »Verstanden.« Doch als Heather einen Schritt Richtung Tür machte, spürte Dante, wie sich etwas in seinem Kopf bewegte, aufbrach und wie ein elektrischer Schlag durch seinen Schädel fuhr. Seine Muskeln krampften. Ein greller Lichtblitz explodierte vor seinen Augen und tauchte alles in gleißendes Licht.
    Erinnerungen meldeten sich.
    Très joli, der da, wie ein Engel. Mach mit ihm, was du willst. Aber steck ihm nichts in den Mund. Der Junge beißt.
    Wie ein Engel, ah, Mann, das ist noch untertrieben.
    Der Mann streichelt Dantes Haar. Er wickelte sich eine schwarze Strähne um seinen Finger. Der Name des Arschlochs ist Eddie. Er hat Dante bereits mehrmals unten im Keller besucht. Diesmal hat er ein Geschenk mitgebracht – eine Handvoll Comics. Dante wünscht sich, alles wäre vorbei und er könnte in Ruhe die Comics anschauen und lesen üben. Später kann er dann mit Chloe darüber sprechen.
    Diesmal ist Eddie zärtlich und voller Küsse. Einige der Dinge, die er tut, fühlen sich gut an, lassen Dante die Augen schließen. Ja, es fühlt sich gut an. Aber er hasst Eddie trotzdem, ebenso wie alle, die diese widerwärtigen Stufen in den Keller herunterkommen.
    Glaubst du, du könntest mich lieben?
    Nein.
    Wenn ich Papa Prejean dazu bringen könnte, deine Fesseln zu lösen – würdest du mich dann lieben?
    Nein. Dann würde ich dich töten.
    Als Eddie wieder geht, nimmt dieses Arschloch die Comics mit.
    Papa, wütend wie ein wilder Stier, stürmt in den Keller.
    Die Welt wirbelte davon. Die Zeit wirbelte davon.
    Dante spürte, wie er fiel. Fiel. Fiel.

38
BIS ZU UNSEREM ENDE
    Damascus, Oregon · 25. März
     
    Der Anfall war vorüber. Dante lag bewegungslos keuchend auf dem Boden, die Augen geschlossen. Schweiß troff ihm von den Schläfen, Blut lief aus Mund und Nase. Heather kauerte sich neben ihn. Sie blinzelte, bis sie wieder klar sehen konnte. Ihre Hände zitterten, als sie ihm das Haar aus dem Gesicht strich.
    »Sie töten ihn«, sagte sie, wobei sie kaum ein Wort herausbrachte, so sehr war ihr Hals zugeschnürt. Sie richtete den Blick auf Athena/Hades. »Er wird sich nicht erinnern. Sie haben keine Ahnung, ob Ihr Vater nicht einen Schutzmechanismus in Dantes Gehirn programmiert hat, der ihn sich selbst zerstören lässt. «
    »Selbst zerstören«, flüsterte Athena/Hades. Sie neigte den Kopf. »Möglicherweise hast

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