02 Nightfall - Rueckkehr des Engels
»Aber mehr werde ich nicht nehmen. Die Nacht der Wahl überlasse ich dir und deiner Mutter.«
Trotz des Hungers, der noch immer in seinen Augen brannte, löste er sich von ihr. Caterina bedauerte, die wärmende Hitze seines Körpers nicht mehr zu spüren. Sie bekam Gänsehaut und zitterte. Innen wie außen war ihr kalt.
»Dein Name«, fragte er. »Du kennst meinen.«
Caterina, Tochter der Renata Alessa Cortini, dachte sie und glitt endlich in den Schlaf voller Träume, nach dem sie sich gesehnt hatte, sobald seine Lippen ihren Hals berührt hatten.
Mit dem Geschmack von Caterinas Blut auf der Zunge drehte sich Dante auf den Knien zu Heather um. Sie saß neben ihm, den Blick auf sein Gesicht gerichtet.
»Hast du …« Sie sah an ihm vorbei zur Couch. »Ist sie …«
»Nein.«
Heathers Miene verriet Erleichterung.
Wenn Caterina ihre Gedanken nicht so gebündelt an ihn geschickt hätte, wie sie es getan hatte, wäre er zweifelsohne so gnadenlos gewesen, sie bis zum letzten Tropfen auszutrinken, und diese Tatsache quälte ihn. Es war eine Sache, die zu jagen, die anderen wehtaten oder Blut anzunehmen, das einem angeboten wurde, aber es war etwas ganz anderes, sich von einer gefesselten, hilflosen Sterblichen zu ernähren.
Vons Worte hallten in seinem Kopf wider: Du bist zu jung und leidest zu sehr.
Vielleicht, mon ami . Aber das ist noch lange keine Entschuldigung.
»Willst du deine Mahlzeit nicht beenden?«, fragte Athena/ Hades.
Dante schüttelte den Kopf, und die Scherben in seinem Inneren kamen in Bewegung. Licht tanzte durch sein Bewusstsein wie grünliche Funken. Ihm stockte der Atem.
Heather streckte die Hand aus. Eine rote Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, während Dante wieder schwarz vor Augen wurde und dann weiß …
Chloe springt mit einem veilchenblauen Winnie-Puh-T-Shirt aus dem Zimmer. Er hat ihr das Oberteil in Walgreens gestohlen. Grinsend, die blauen Augen leuchtend, schlingt sie ihre
Arme um ihn und drückt sich an ihn. Sie riecht nach Erdbeeren und Seife.
Es passt, Dante-Engel! Es ist perfekt!
Er lacht.
Dante blinzelte. Die Zimmerdecke mit den dunklen Holzbalken stellte sich wieder scharf. Er schmeckte Blut – sein Blut. Seine Muskeln bebten vor Anstrengung. In seinen Gelenken schmerzte es.
»Brauchst du mehr Blut?« Heather beugte sich zu ihm, ihre Augen glänzten, ihre Wimpern waren feucht. »Ich werde dich nähren, wenn du mehr brauchst. «
Weinte sie? Um ihn? Es schnürte ihm den Hals zu. Er wünschte sich, sie berühren zu können. » Merci beaucoup, chérie, aber nein. Hilf mir auf.«
»Das mache ich.« Der verlogene Lyons packte Dante am Arm und riss ihn hoch. Das Zimmer drehte sich und kippte. Er versuchte, die Füße auf den Boden zu bekommen. Als er endlich sein Gleichgewicht gefunden hatte, riss er sich von Lyons los.
»Jetzt hast du getrunken«, sagte Lyons. »Jetzt solltest du stark genug sein zu tun, was du versprochen hast.«
» Ça y est. Du kannst mich mal. Ich habe nichts versprochen. «
Mit einem leisen Seufzer fing das Windflüstern von vorne an. »HeiligeDreifaltigkeitDantemachtunseins …«
» Du hast versprochen, meine Schwester zu heilen.«
» Stimmt — wenn Sie Heather und Annie gehen lassen. Aber das haben Sie nicht. «
Lyons warf einen Blick auf seine Schwester, die die Couch umkreiste. Der Schaft ihres Speers schlug im Rhythmus ihres Murmelns auf den Boden. Er musste mehrfach blinzeln. »Na gut. Was willst du? «
»Ich tue gar nichts, bis diese verdammten Fesseln nicht weg sind, und die Heathers auch. «
Lyons sah Dante an. Seine blonden Brauen zogen sich zusammen. »Wieso sollte ich dir trauen?«
»Das solltest du nicht«, antwortete Dante und starrte ihn an. » Du musst einfach bereit sein, das Risiko einzugehen.«
Lyons schüttelte den Kopf und ging zu Heather, während er aus seiner Jeans seine Waffe zog. »Aufstehen«, sagte er und fuchtelte mit der Pistole vor ihrer Nase herum. Sie erhob sich anmutig, das Kinn hoch erhoben.
»Glauben Sie etwa, ich komme in bessere Stimmung, wenn Sie Heather terrorisieren?«
»Nein«, sagte Lyons. Mit dem Lauf seiner Waffe strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. »Ich hoffe, dass die Tatsache, dass ich sie töten werde, dich davon abhalten wird, etwas Dummes zu tun.«
»Fahren Sie zur Hölle«, sagte Heather.
Dieser drückte nun die Mündung gegen ihre Schläfe. Er legte einen Finger um den Abzug. » Da sind wir schon.«
In Dantes Adern und in seinem Kopf loderte ein Feuer. »Wenn Sie ihr
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