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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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vielleicht betrunken, vielleicht tut sie nur so, als ob. Aber sie ist in Ordnung. «
    »Vielleicht tut sie nur so, als ob?« Heather klappte das Mobiltelefon wieder zu und schob es in die Tasche zurück.
    Dante zuckte die Achseln. »Möglich.« Er zog die Hände von Annies Schläfen zurück und legte sie auf seine Schenkel, die von einer Lederhose bedeckt waren. »Sie ist sauer auf mich.«

    »Da ist sie nicht die Einzige«, antwortete Heather und beugte sich über ihre Schwester.
    »Ach?«
    »Ja. Aber darüber reden wir später.«
    »In Ordnung.«
    Sie roch den Schnaps in Annies Atem. Verdammt, Annie. An Annies rechter Hand und ihrem Handgelenk war Blut. Sie drehte den Arm ihrer Schwester um und erstarrte, als sie den blutenden Schnitt entdeckte.
    »Sie hat es getan, ehe ich sie aufhalten konnte«, sagte Dante. »Tut mir leid.«
    »Nicht deine Schuld«, sagte Heather.
    Kühle Nachtluft strömte durch das offene Fenster in Heathers Rücken herein. So muss er hereingekommen sein. Indem er das Fenster aufgebrochen hat. Oder war zuerst Annie eingebrochen? Wut stieg in ihr hoch. Sie hatte sich solche Sorgen um Dante gemacht, hatte versucht, ihn zu erreichen, indem sie Simone angerufen hatte und zu Vespers gegangen war – während er einfach in ihr Haus eingebrochen und … was eigentlich? … mit ihrer Schwester gerungen hatte?
    »Was ist hier passiert?«, fragte Heather und sah ihm in die dunklen Augen.
    »Sie leidet«, sagte Dante, »und wollte nicht alleine leiden.«
    Heathers Wut ließ nach, als sie das unter Dantes Nase verschmierte Blut sah. »Hast du … hat sie …« Sie brach ab und musterte ihre Schwester und deren glattes, ausdrucksloses Gesicht. Dann wandte sie den Blick wieder Dante zu. »Hat sie irgendeine Erinnerung ausgelöst?«
    Dante schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich mich erinnern könnte.« Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Nicht lustig.« Heather betrachtete seine blutigen Hände – Abwehrspuren –, dann sah sie den Schnitt auf Bauchhöhe in seinem Latexshirt. Sie sog hörbar die Luft ein und berührte vorsichtig den Schnitt im Hemd, um ihn aufzuziehen. »Scheiße!
Hat sie dich verletzt?« Die bleiche Haut darunter war blutüberströmt und klebte.
    Dantes warme Finger legten sich um die ihren und zogen ihre Hand weg. »Es geht mir gut, chérie . Mach dir keine Sorgen. Ich bin ein Nachtgeschöpf, schon vergessen?«
    »Ich weiß.« Beruhigt drückte sie seine Finger, ehe sie ihn losließ. »Aber verletzt kannst du trotzdem sein.«
    Dante zuckte die Achseln. »Oui.«
    Er hob Annie in seine Arme und stand auf, seine Bewegungen waren leicht und anmutig, auch wenn er eine Frau an seine Brust drückte. Annies Kopf fiel gegen seine Schulter, und schwarze, purpurne und blaue Strähnen verhüllten ihr Gesicht. »Wo soll ich sie hinlegen?«
    »Hier entlang«, sagte Heather, stand ebenfalls auf und führte ihn in den Gang in ihr Gästezimmer. An der Schwelle trat sie zur Seite, so dass er Annie hereintragen und aufs Bett legen konnte. Die Matratze gab unter ihrem Gewicht nach und gluckste.
    »Ein Wasserbett? Ehrlich?«, fragte Dante und richtete sich auf.
    Heather spürte, wie ein Lächeln ihre Lippen umspielte. »Ich mag dieses Bett, Mr. Ich-hab-einen-Futon. Also sieh dich vor«, sagte sie und betrat den im Dunkeln liegenden Raum. Sie schaltete eine kleine Nachttischlampe neben dem Bett ein. Daraufhin zeigte sich ein kleiner gelblicher Kreis an der Zimmerdecke.
    Sie setzte sich neben Annie aufs Bett, wobei die Matratze einige Sekunden lang unter ihrem Gewicht schwankte. Zärtlich strich sie ihr die Haare aus dem Gesicht. War das der Beginn eines manischen Anfalls oder einer immer weiter nach unten führenden Depressionsspirale?
    Heather blickte auf, um Dante zu bitten, sie einige Minuten mit Annie alleinzulassen, doch er hatte bereits das Zimmer verlassen. Einen Moment lang befürchtete sie, er könnte einfach
gehen. Aber er war bestimmt nicht in ihr Haus eingebrochen, um einfach wieder zu verschwinden, ohne ihr zu erklären, was er gewollt hatte. Ihre Schultern spannten sich vor Nervosität an.
    Vons Worte hallten in ihr wider: Er hat sich Sorgen um Sie gemacht.
    Sie hatte allerdings im düsteren Korridor des Vespers das Gefühl gehabt, dass Von ihr nicht alles sagte.
    Sie hatte es in seinen Augen gesehen. Die Beunruhigung hatte ihn ganz angespannt wirken lassen. Eines war eindeutig gewesen: Er machte sich offensichtlich große Sorgen um Dante.
    Vorsichtig drehte Heather Annies

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