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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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zum Fenster und schloss es. Sie tastete den zerbrochenen Riegel ab und warf Dante über die Schulter einen Blick zu. Er beobachtete sie. Sein hübsches Gesicht wirkte auf einmal vorsichtig. Er bemerkt die Spannung in meinen Bewegungen und hört sie in meiner Stimme. Kein Wunder, dass er wachsam ist. Nur so hat er seine Kindheit und die Straße überlebt.
    »Warum bist du durchs Fenster eingestiegen?«
    »Die Tür war verschlossen.«
    »Das Fenster auch.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich dachte, das Fenster wäre unauffälliger. «
    »Was zum Teufel hast du dir dabei überhaupt gedacht?«, fragte sie und drehte sich zu ihm um. Sie umklammerte das Fensterbrett hinter ihr. »Du hättest anrufen können. Oder anklopfen. Oder einfach warten, bis ich komme!«

    »Ich wollte sichergehen, dass es dir gutgeht.«
    »Macht es das besser? Du brichst hier ein, weil du dir Sorgen um mich gemacht hast?« Sie fixierte ihn. In ihren Adern kochte die Wut. »Wer von euch ist zuerst eingebrochen? Mann, ich kann nicht glauben, dass ich diese Frage überhaupt stellen muss!«
    »Ich.«
    »Dazu hattest du kein Recht! Keines, und Annie auch nicht.«
    Dante nickte, und die Kreolen in seinen Ohren funkelten. »Du hast Recht.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Es heißt, dass du …« Er zeigte auf Heather. »Recht hast.«
    Sie blitzte ihn wütend an. Ihre Brust verkrampfte sich. »Sei kein Arschloch. Du hättest warten können, bis ich heimkomme. «
    »Echt?« Dante legte die Aktenmappe neben sich. »Da war ich nicht so sicher.«
    »Ich habe gesagt, ich brauche etwas Zeit. Ich habe nicht gesagt, dass ich dich nie mehr wiedersehen will. Oder etwa nicht?«
    Dantes Augen begannen nun ebenfalls zornig zu funkeln. »Si, das hast du.«
    »Also … hast du dich überall umgeschaut? Hast meine Sachen durchsucht? Hast Annie geküsst?«
    »Ja«, antwortete er, wobei er das Wort in die Länge zog, als wüsste er nicht recht, was er von ihren Fragen halten sollte. »Ich habe sie geküsst. Aber was hat das mit all dem zu tun?« Dann begriff er, und seine Augen verdunkelten sich. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf. »Scheiße«, murmelte er und ließ die Hände wieder sinken. Er stand auf.
    »Sie hat behauptet, du hättest sie zweimal geküsst.«
    »Soll das ein Witz sein? Geht es jetzt darum, ob ich Annie geküsst habe?«

    »Nein, es geht darum, dass du hier eingebrochen bist«, antwortete Heather und durchquerte das Zimmer, um sich vor ihn hinzustellen. »Aber da du es gerade ansprichst: Warum hast du sie geküsst?«
    »Es sollte nichts bedeuten«, sagte er. Seine Stimme klang zum Zerreißen gespannt. »Es war nur ein Kuss.«
    »Sie ist meine Schwester! Das bedeutet sehr wohl was!«
    Ein Muskel in Dantes Kiefer zuckte, doch er erwiderte nichts, sondern starrte ihr nur in die Augen. Dante küsste aus vielen Gründen und auf sehr unterschiedliche Weise, rief sie sich ins Gedächtnis. Aus Freundschaft, zum Gruß, als Lebewohl, aus Lust. Vielleicht verstand er nicht, was sie meinte, wenn man bedachte, dass er in seiner Kindheit nie gelernt hatte, was Grenzen bedeuteten.
    »Weißt du was? Du hast Recht. Es sollte wirklich nichts bedeuten«, sagte Heather. »Es geht mich nichts an, wen du warum küsst.«
    Seine dunklen Augen sahen sie forschend an, und seine Miene wirkte plötzlich hilflos. »T’es sûr?«
    Sie verstand ein wenig Französisch, zumindest genug, um manchmal sein Cajun übersetzen zu können. Aber wenn sie Recht hatte, dann verwirrte sie das, was er gerade gesagt hatte, noch mehr.
    »Hast du mich gerade gefragt, ob ich sicher bin? Dass es mich nichts angeht?«
    Dante fuhr sich durchs Haar und sah dabei beinahe genauso konfus, wie sie sich fühlte. »Ja«, sagte er schließlich mit einem schiefen Lächeln. »Ich glaube schon.«
    Heather konnte nicht anders, sie musste sein Lächeln erwidern. »Ich will nicht mit dir streiten, Dante«, sagte sie sanft. »Ich bin froh, dich zu sehen. Wirklich froh.«
    »Ich auch.«
    »Aber wir müssen dennoch miteinander reden«, fuhr sie fort. »Richtig reden.«

    Etwas wie Erleichterung erhellte einen Augenblick lang sein Gesicht. »Ich wollte auch mir dir reden, chérie . Arbeitest du noch fürs FBI?«
    »Im Moment, ja.« Sie wies mit dem Kopf in Richtung des Tischs im Esszimmer. »Setz dich doch. Ich muss dir etwas zeigen.«
    Dante zog seinen Kapuzenpulli aus und hängte ihn über die Lehne eines Stuhles. Er trug ein dunkles Latex-Shirt mit Bändern und Silberschnallen über

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