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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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richtete sich gleichzeitig auf, so dass Dante mit einer Hand sein Gesicht umfasste und seine dargebotenen Lippen küsste. »Bonne chance, ce soir«, flüsterte er.

    »Et toi.« Eli richtete sich ganz auf und verließ die Garderobe.
    »Warum ist Heather nicht mitgekommen?«, wollte Von wissen. »So wie sie vorher nach dir gesucht hat, hätte man meinen können, du würdest gleich in Flammen aufgehen, und sie wäre die Einzige mit einem Eimer Wasser.«
    Dante stand auf und drehte sich um. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ihre Schwester hat dem Augenblick irgendwie den Zauber genommen. Ihr geht es nicht gut. Heather musste bei ihr bleiben.«
    Von wies mit dem Kopf auf den Schnitt in Dantes Latex-shirt. »Kann ich mir vorstellen.«
    »Das FBI will sie nicht gehen lassen«, flüsterte Dante. »Sie planen, ihr so richtig wehzutun, wenn sie sich weigert, ihre Seele zu verkaufen. Sie hat bis Montag, um sich zu entscheiden.«
    »Das hat sie gar nicht erwähnt«, meinte Von und wirkte ein wenig gekränkt. »Sie hat nur von den Problemen geredet, die du möglicherweise haben könntest. Hat mir ein bisschen von Bad Seed erzählt.«
    »Tja, ich hingegen mache mir nur Sorgen um Heather«, sagte Dante. »Ich werde ihr helfen, ihre Freiheit zurückzugewinnen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie.«
    »Ich hoffe, du weißt, dass du auf mich zählen kannst.«
    »Ja?«, fragte Dante sanft. »Gut, mon ami. Merci .« Ein unsteter Teil in ihm trommelte einen ungestümen Rhythmus in seinem Inneren – einen Rhythmus, in dem er nun durchs Zimmer zu tigern begann. »Wenn ich weiß, dass sie in Sicherheit ist, verschwinde ich.«
    »Verschwinden? Wovon redest du?«
    Vons Tonfall, angespannt und alarmiert, ließ Dante aufblicken. Er hielt inne. Von schob die Sonnenbrille auf seine Stirn. In den grünlichen Augen des Nomad zeigte sich ein Gefühl, das Dante nicht benennen konnte.
    »Es muss sein.«
    »Hast du mit Heather darüber geredet?«

    Dante schüttelte den Kopf. »Warum? Was gibt es da noch zu besprechen?«
    Er tigerte wieder auf und ab, doch seine Stiefel gaben auf dem Holzboden keinen Laut von sich, während er mit jedem Schritt dem Rhythmus in seinem Inneren folgte. Hinter dem Rhythmus flüsterten Stimmen, summten wie aufgebrachte Wespen, die über seine Haut zu kriechen schienen.
    Sie hat dir vertraut. Ich würde sagen, dann hat sie es nicht besser verdient.
    Beschmutzt. Alles, was du berührst, stirbt, mein Junge.
    Ich wusste, dass du kommen würdest.
    Verdammter kleiner Psycho.
    Dante fuhr herum und trat gegen den Metallstuhl, auf dem er gerade noch gesessen hatte, so dass dieser durchs Zimmer schlitterte – ein verschwommenes graues Band. Mit einem lauten Klappern knallte er gegen die Wand und fiel zu Boden. Das Geräusch hallte in Dantes Kopf wider und kratzte seine Wirbelsäule entlang wie Kreide auf einer Tafel. Schmerz bohrte sich in sein Bewusstsein.
    Plötzlich umschlossen Hände seinen Bizeps, drehten ihn um und hielten ihn fest. Vons Geruch nach Kälte, Leder und Waffenöl hüllte ihn ein. Dante sah in Vons Gesicht. In dessen Augen schimmerte ein Licht, das an den Rändern des tätowierten Halbmonds entlangzublitzen schien.
    »Du weißt es wirklich nicht, was?«
    »Was weiß ich nicht?«
    Ein Lächeln zeigte sich auf Vons Mund. Doch er wirkte weder belustigt noch lachte er. Vielmehr schien er unglücklich zu sein, was Dante verwirrte. Was zum Teufel? Er spannte sich an. »Komm schon, lass los.«
    »Du bist verliebt, kleiner Bruder.«
    Dante starrte ihn an. »Ja? Ich weiß, wie sich Liebe anfühlt, aber das … das, Mann … das macht mich fertig. Verknotet mich. Verbrennt mich.«

    Von schüttelte den Kopf. »Nein, so fühlt es sich an, wenn man Liebe leugnet, Mann. Warum leugnest du, was in deinem Herzen vorgeht?«
    Dante schüttelte die Hände des Nomads ab, der ihn noch immer festgehalten hatte, und trat einen Schritt zurück. Hinter seinen Lider flackerten Bilder, die wirkten, als sähe er sie in einem Stroboskop.
    Blitz: Ginas tränenüberströmtes Gesicht, das in Richtung Tür schaut, die Augen leblos.
    Blitz: Jay in einer Zwangsjacke, aus seinem Hals läuft Blut, bildet unter ihm eine Lache, färbt seine blonden Haare rot.
    Blitz: Heather stürzend, mit einem roten Kreis aus Blut, der sich auf ihrem Pulli ausbreitet, ihren dämmerblauen Blick auf ihn gerichtet.
    Blitz: Eine Kinderhand, die Finger nach innen, zur Handfläche hin, gekrümmt …
    Dante-Engel?
    Hier, Prinzessin.
    Chloe.
    Schmerz schoss durch

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