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02 - Tanz der Sehnsucht

Titel: 02 - Tanz der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hast, und weißt du, was mir dabei in den Sinn gekommen ist?" Als sie den Kopf schüttelte, streckte er die Hand aus, da er sie einfach berühren musste, und sei es auch nur eine Strähne ihres Haares. „Du hast noch nie mit mir getanzt."
    Sie drehte sich ihm ein klein wenig zu, gerade genug, dass sie sein Profil betrachten konnte. „Du hast mich nie gefragt."
    „Ich frage dich jetzt." Er hielt ihr die Hand hin und überließ damit die Entscheidung erneut ihr. Ohne nachdenken zu müssen, legte sie ihre Hand in seine.
    Sie traten aufeinander zu, bis sie nur ein Schat-tenbild auf dem Terrassenboden waren. „Als du letzte Woche gegangen bist, habe ich geglaubt, es sei nur zu unserem Besten."
    „Das habe ich auch geglaubt."
    Er streifte mit der Wange ihr Haar. „Es hat keinen einzigen Tag gegeben, an dem ich nicht an dich gedacht habe. Es hat keinen einzigen Tag gegeben, an dem ich dich nicht gewollt habe." Langsam, um sofort auf einen möglichen Widerstand reagieren zu können, senkte er seinen Mund auf ihren. Ihre Lippen waren warm und einladend wie immer. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, als sei ihrer für seinen und seiner für ihren gemacht. „Maddy, ich will, dass du zu mir zurückkommst."
    „Ich will das auch." Sie strich ihm über die Wange.
    „Aber ich kann nicht."
    Heftig umfasste er ihre Handgelenke. „Warum nicht?"
    „Weil ich mich auf deine Bedingungen nicht einlassen kann, Roy. Ich kann nicht aufhören, dich zu lieben, und du lässt es nicht zu, dass ich dich liebe. Diesen Zustand ertrage ich nicht."
    „Verdammt, Maddy, du verlangst mehr, als ich geben kann."
    „Nein." Sie trat noch näher an ihn heran, und ihre Augen leuchteten und waren auf ihn gerichtet. „Ich verlange nicht mehr, als du geben kannst, oder mehr, als ich dir geben kann. Ich liebe dich, Roy.
    Wenn ich zu dir zurückkehrte, könnte ich mich nicht davor zurückhalten, es dir zu sagen. Und du könntest dich nicht davor zurückhalten, mir auszuweichen."
    „Ich will dich bei mir haben." Verzweiflung klang aus seiner Stimme. „Reicht das denn nicht?"
    „Ich weiß es nicht. Ich möchte ein Teil deines Lebens sein. Und ich möchte, dass du ein Teil meines Lebens bist."
    „Ehe? Ist es das, was du willst?" Er wandte sich ab und lehnte sich ans Geländer. „Was zum Teufel ist Ehe, Maddy?"
    „Eine gefühlsmäßige Bindung zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig versprechen, ihr Bestes zu geben."
    „Im Guten und im Schlechten." Er drehte sich wieder um, doch sein Gesicht lag im Schatten, sodass sie nur seine Stimme hören konnte. „Und wie viele von ihnen haben Bestand?"
    „Nur diejenigen, bei denen sich die Partner genügend bemühen, nehme ich an."
    „Viele zerbrechen. Ehe bedeutet gar nichts. Es ist nichts weiter als ein Vertrag, der durch einen neuen Vertrag außer Kraft gesetzt werden kann und der vorher schon ein Dutzend Mal gebrochen worden ist."
    „Roy, das kannst du doch nicht verallgemeinern."
    „Wie viele glückliche Ehen kannst du aufzählen?
    Wie viele dauerhafte", verbesserte er sich selbst.
    „Vergiss das .glückliche'."
    „Roy, das ist lächerlich. Ich ..."
    „... kann nicht einmal eine aufzählen?", vervollkommnete er den Satz.
    Allmählich verlor sie die Geduld. „Natürlich kann ich das. Die Gianellis vom ersten Stock bei mir."
    „Die, die sich laufend anschreien?"
    „Sie schreien gerne. Es macht sie wahnsinnig glücklich zu schreien." Weil sie selbst zu schreien begonnen hatte, wandte sie sich abrupt von ihm ab und überlegte hart. „Verdammt, wenn du mich nicht so in die Ecke drängen würdest, würden mir noch andere Beispiele einfallen. Jimmy Steward ist mindestens hundertfünfzig Jahre verheiratet, und ...
    Königin Elizabeth und Prinz Philipp scheinen eine passable Ehe zu führen. Und natürlich auch meine Eltern", fuhr sie fort und kam richtig in Schwung.
    „Sie sind schon ewig zusammen. Meine Großtante Jo war fünfundfünfzig Jahre lang verheiratet."
    „Du musst ganz schön dabei überlegen, nicht wahr?" Er trat aus dem Schatten, und was sie in seinen Augen bemerkte, war Zynismus. „Du würdest es dir mit Ehen, die zerbrochen sind, leichter machen."
    „Gut, würde ich. Aber man gibt noch lange nicht etwas auf, nur weil die Menschen, die damit zu tun haben, Fehler machen. Außerdem, ich habe dich nicht gebeten, mich zu heiraten, ich habe dich nur gebeten zu fühlen."
    Er hielt sie fest, bevor sie wieder ins Haus stürmen konnte. „Willst du damit sagen, es ist nicht die Ehe, die

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