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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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erinnerte sie sich fast
augenblicklich, warf die Bettdecken zurück und trat auf den Luxus eines mit
Teppichen bedeckten Bodens. Nachdem sie gestern davongegangen war, um ihren
Vermieter zu informieren und ihre karge Habe zu' holen, hatte sie am
Dienstboteneingang des Dudleyhauses vorgesprochen und erwartet, dass man sie in
einer Dachstube bei den Hausmädchen unterbringen würde. Aber die Haushälterin
hatte sie informiert, dass alle Dienerstellen im Haus besetzt seien und kein
Bett verfügbar sei. Die Pflegerin Seiner Gnaden würde in einem Gästezimmer
untergebracht werden müssen.
    Es war
zwar ein kleiner Raum, an der Rückseite des Hauses mit Blick auf den Garten, aber
er erschien Jane nach ihren letzten Erfahrungen verschwenderisch. Zumindest bot
er ihr ein wenig Privatsphäre. Und auch Behaglichkeit.
    Sie
hatte ihren neuen Arbeitgeber seit gestern Morgen nicht mehr gesehen, als sie
so kühn und so verzweifelt gefordert hatte, dass er ihr Arbeit
geben solle, wenn er ihr nicht helfen wolle, die Stellung zu behalten, die sie
bereits innehatte. Nachdem sie und der Arzt gegangen waren, hatte er
offensichtlich eine Dosis Laudanum eingenommen, welche die Haushälterin ohne
sein Wissen einem heißen Getränk beigegeben hatte, was zusammen mit der
gewaltigen Menge Alkohol in seinem Körper bewirkt hatte, dass ihn eine heftige
Übelkeit überkam, bevor er in tiefen Schlaf sank.
    Jane
vermutete, dass seine Kopfschmerzen an diesem Morgen astronomisch wären. Ganz
zu schweigen von den Schmerzen in seinem Bein. Nur dem Können eines
hervorragenden Arztes war es, wie sie wusste, zu verdanken, dass er heute
Morgen noch immer zwei Beine besaß.
    Sie
wusch sich mit kaltem Wasser, kleidete sich rasch an und bürstete ihr Haar,
bevor sie es mit geschickten Fingern flocht und im Nacken fest aufrollte. Dann
nahm sie eine der beiden weißen Hauben hervor, die sie gestern von ihrem Lohn
bei der Putzmacherin gekauft hatte. Sie war pflichtbewusst dorthin
zurückgegangen, um die Frau zu informieren, dass sie nun für den Duke of
Tresham arbeiten würde.. Madame de Laurent hatte sie sofort bezahlt, zu
überrascht, um anders zu handeln, wie Jane vermutete.
    Sie
verließ ihr Zimmer und ging in die Küche hinunter, wo sie hoffte, frühstücken
zu können, bevor sie an ihre Arbeit als Pflegerin gerufen würde.
    Er
hatte ihr gestern angekündigt, er würde sie soweit bringen, das Verhungern
ihrer gegenwärtigen Stellung vorzuziehen. Sie hegte keinerlei Zweifel daran,
dass er sein Bestes versuchen würde, ihr das Leben schwer zu machen. Ein
anmaßenderer, übler gelaunter Mann mit schlechteren Manieren wäre wohl nur
schwer zu finden. Natürlich hatten gestern mildernde Umstände geherrscht. Er
hatte erhebliche Schmerzen, die er, abgesehen von seiner Wortwahl, ausreichend
stoisch ertragen hatte. Mit seinen Worten hatte er jedoch jedermann in Hörweite
rücksichtslos schikaniert.
    Sie
fragte sich, welches ihre Pflichten wären. Nun, dachte sie, während sie die
Küche betrat und zu ihrem Kummer entdeckte, dass sie als letzte Angestellte
aufgestanden sein musste, ihr zukünftiges Arbeitsleben würde wahrscheinlich
nicht so eintönig verlaufen wie bei Madame de Laurent. Und sie bekam doppelt so
viel Lohn, zusätzlich zu Kost und Logis.
    Natürlich
nur für drei Wochen.
    Sein Bein pochte
wie der Zahnschmerz eines Mammuts, meinte Jocelyn, als er aufwachte. Aus der
Helligkeit im Raum schloss er, dass entweder frühe Morgenoder späte
Abenddämmerung herrschte. Er vermutete ersteres. Er hatte den ganzen Abend und
die ganze Nacht verschlafen und in diesen Stunden eine Welt bizarrer Träume
durchlebt. Er fühlte sich in keiner Weise erfrischt. Ganz im Gegenteil.
    Ihm
oblag, sich auf den Mammutzahnschmerz in seinem Bein zu konzentrieren. Über den
Zustand seines Kopfes, der sich mindestens ein Dutzend mal größer als normal
anfühlte, wollte er nicht einmal nachdenken, jeder Quadratzentimeter pochend,
als benutze eine unsichtbare Hand ihn von innen als Trommel. Seinen Magen
sollte er am besten völlig ignorieren. Sein Mund fühlte sich an, als wäre er
mit übelschmeckender Baumwolle gefüllt.
    Das
einzig Positive an dieser überwältigend negativen Lage bestand vielleicht
darin, dass er, wenn man nach dem ersten Eindruck urteilen konnte, zumindest
kein Fieber hatte. Fieber war nach chirurgischen Eingriffen eine häufigere
Todesursache als die Auswirkungen der Wunden selbst.
    Jocelyn
riss ungeduldig am Klingelzug neben dem Bett und ließ seine

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