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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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weiblichen Intelligenz, Euer Gnaden. Sie
glauben, der begehrteste Heiratskandidat der Christenheit zu sein, und
verachten daher all jene, von denen Sie glauben, dass sie Sie einfangen
wollen. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass es einige vernünftige Ladys auf
der Welt gibt.«
    Er
schürzte erneut die Lippen, nun mit einem entschieden amüsierten Glitzern in
den Augen. »Könnten wir, um meines Stolzes willen, Jane«, fragte er, »auch die
islamische Welt anstatt nur das Christentum mit einschließen?«
    Er
lernt schnell, dachte Jane, wie er ihrem Zorn die Spitze nehmen konnte.
    »Aber
wir schweifen ab.« Er sah sie nun sachlicher an, und Jane spürte die Besorgnis
ihr Rückgrat heraufkriechen. »Sie, Miss Ingleby, werden die Hauptattraktion des
Abends sein. Sie werden für meine Gäste singen.«
    »Nein!«,
sie erhob sich jäh.
    »Aber ja«,
erwiderte er sanft. »Ich werde Sie sogar begleiten. Ich glaube, ich habe der
Hautevolee gegenüber zugegeben, dass ich mich von Zeit zu Zeit oberflächlich
damit befasse. Ich fürchte nicht um meine Männlichkeit, wenn ich nur eine
Sängerin begleite. Denken Sie, ich sollte es tun?«
    »Nein«,
sagte sie. »Nein zu alledem, meine ich. Ich werde nicht singen. Ich bin keine
richtige Künstlerin und will es auch nicht sein. Sie können mich nicht dazu
zwingen, und glauben Sie gar nicht erst, Sie könnten es. Ich lasse mich nicht
einschüchtern.«
    »Ich
werde Ihnen fünfhundert Pfund zahlen«, sagte er ruhig.
    Sie
atmete ein, um weiterzusprechen, und schloss den Mund wieder. Sie runzelte die
Stirn.
    »Fünfhundert
Pfund?«, fragte sie ungläubig. »Wie lächerlich.«
    »Nicht
für mich«, sagte er. »Ich möchte, dass sie öffentlich singen, Jane. Ich möchte,
dass die Beau Monde entdeckt, was ich letzte Nacht entdeckt habe. Sie
haben wahres Talent.«
    »Glauben
Sie nicht, Sie könnten mich durch Schmeicheleien dazu bringen einzuwilligen«,
sagte sie. Aber ihre Gedanken überschlugen sich bereits. Fünfhundert Pfund. Sie
würde lange Zeit nicht mehr arbeiten müssen. Sie könnte in ein sichereres
Versteck als dieses flüchten. Sie könnte sogar irgendwohin gehen, wo
nachzusehen der Earl und die Polizei nicht erwägen würden.
    »Fünfhundert
Pfund würden Sie der Notwendigkeit entheben, sofort wieder Arbeit zu suchen,
nicht wahr?«, fragte er, der offensichtlich ihre Gedanken las, oder zumindest
einige davon.
    Aber
zunächst würde sie einem Haus voller Gäste gegenübertreten müssen. Gab es in
London außer dem Earl of Durbury noch jemanden, fragte sie sich, der ihre wahre
Identität kannte, der ihr jemals als Lady Sara Illingsworth begegnet war? Sie
glaubte es nicht. Aber was wäre, wenn es doch jemanden gäbe?
    »Ich
werde sogar bitte sagen, Jane«, warf der Duke of Tresham mit falscher
Bescheidenheit in der Stimme ein.
    Sie sah
ihn vorwurfsvoll an. Bestand auch nur die entfernteste Chance, dass sich der
Earl unter den Gästen befände? Es gab natürlich eine Möglichkeit, das
herauszufinden. Sie konnte Mr. Quincy bitten, ihr die Gästeliste zu zeigen.
    »Ich
werde darüber nachdenken«, beschied sie ihm, während ihr Magen rebellierte.
    »Das
ist vermutlich das Beste«, sagte er, »was ich im Moment von Ihnen erwarten
kann, nicht wahr, Jane? Sie können nicht so bald kapitulieren, sonst würde es
scheinen, als hätten Sie klein beigegeben. Gut. Aber ihre Antwort muss ja
lauten. Ich habe es mir in den Kopf gesetzt. Wir werden morgen Nachmittag ein
wenig proben.«
    »Sie
reiben sich schon wieder das Bein«, sagte sie. »Sie werden vermutlich nicht
zugeben, dass es töricht von Ihnen war, heute auszugehen, und noch törichter,
so lange fortzubleiben, aber lassen Sie, mich dennoch jemanden rufen, der Sie
in Ihr Zimmer hinaufbegleitet, und Ihnen etwas kaltes Wasser hinaufschicken.«
    »Ich
habe versucht, meinem Bruder beizubringen, wie man das vordere Ende eines
Pferdes vom hinteren unterscheidet«, sagte er. »Ich habe bei White's eine
gewaltige Summe auf ihn gesetzt, Miss Ingleby, und habe entschieden, dass er
das Rennen gewinnen wird.«
    »Wie
entsetzlich töricht Männer sind«, sagte sie. »Ihr Verstand beschäftigt sich
ausschließlich mit Belanglosigkeiten, und sie verbrauchen ihre Energie für
Unwichtiges. Wenn Lord Ferdinand am Freitag verletzt wird, werden Sie
vielleicht erkennen, dass er von weitaus größerer Wichtigkeit für Sie ist als
lediglich für eine gewonnene Wette.«
    »Wenn
Sie mit Ihrer Schelte fertig sind«, sagte er, »können Sie Ihren Vorschlag
ausführen,

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