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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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beide grinsend, ganz so, als wäre er
nicht da.
    »Geht
zum Teufel«, wies er sie an.
    Aber
sie erwiderten seine unfreundliche Einladung nur mit einem neuerlichen
Heiterkeitsausbruch.
    Es war
eine Erleichterung, Angeline sich mit Mrs Stebbins, einer ihrer speziellen
Freundinnen, zu Fuß jenseits des Zauns nähern zu sehen. Sie befanden sich auf
einem Morgenspaziergang. »Du unmöglicher Mensch!«, rief Angeline aus, sobald
Jocelyn in Hörweite ritt. »Warum bist du immer unterwegs, wenn ich vorspreche,
Tresham? Ich hatte gestern Nachmittag, als Heyward mir erzählte, du hättest
White's noch vor dem Imbiss verlassen, beschlossen, zum Dudleyhaus zu gehen.
Ich war mir sicher, dass du nach Hause gegangen sein musstest.«
    Jocelyn
spielte mit seinem Lorgnon. »Tatsächlich?«, sagte er. »Es hat wohl wenig Sinn
zu erwähnen, dass du dich geirrt hast. Welchem Umstand, wenn ich fragen darf,
verdanke ich diese Zurschaustellung schwesterlicher Zuneigung? Guten Morgen,
Mrs Stebbins.« Er tippte mit der Peitsche an seinen Hut und neigte den Kopf
    »Jedermann
spricht darüber«, sagte Angeline, während ihre Freundin tief vor seiner Gnaden
knickste. »Ich habe es während der vergangenen zwei Tage schon drei Mal gehört,
ganz zu schweigen davon, dass Ferdie davon sprach, als ich ihn gestern sah.
Also vermute ich, dass du es auch gehört hast. Aber du musst mir versprechen,
dass du nichts Törichtes unternehmen wirst, Tresham, sonst erholen sich meine
Nerven niemals wieder. Aber du musst mir auch versprechen, dass du die
Familienehre verteidigen wirst, was auch immer es dich kosten wird.«
    »Ich
hoffe«, sagte Jocelyn, »dass du mich früher oder später über den Inhalt dieser
faszinierenden Unterhaltung aufklären wirst, Angeline. Dürfte ich vorschlagen,
es früher zu tun, bevor Cavalier ungeduldig wird?«
    »Es
wird behauptet«, erklärte sie, »dass die Forbesbrüder aus Angst vor deiner
Vergeltung für das, was sie Ferdie anzutun versucht haben, aus der Stadt
geflohen seien.«
     »Das
ist gut so«, bemerkte er. »Dann besitzt wenigstens einer der drei etwas
Verstand, wenn das wirklich der Grund für ihr Verschwinden war.«
    »Aber
inzwischen«, sagte sie, »gilt es als absolut sicher nicht wahr, Maria?«
Sie wandte sich, Bestätigung heischend, an Mrs Stebbins. »Mr. Hammond erwähnte
es vorgestern bei Mrs Bury-Haugh's, und jedermann weiß, dass seine Frau eine
Kusine zweiten Grades von Mrs Wesley Forbes ist. Also muss es stimmen.«
    »Unbestreitbar,
würde ich sagen«, stimmte Jocelyn ihr trocken zu, während er weitere
Spaziergänger jenseits und die übrigen Reiter diesseits des Zauns durch sein
Lorgnon betrachtete.
    »Die
Angelegenheit ist für sie noch nicht erledigt«, verkündete Angeline. »Kannst du
dir ihre Verbitterung vorstellen, Tresham? Obwohl Ferdie hätte getötet werden
können? Die Angelegenheit ist für sie noch nicht erledigt, weil du die Karriole
genommen hast und kein schlimmerer Schaden entstanden ist als ein Paar
ruinierte Lederhandschuhe. Sie schwören dir noch immer Rache! Obwohl
jedermann weiß, dass du derjenige bist, der Grund zum Groll hätte. Sie
holen gerade Verstärkung und werden jeden Moment zurückerwartet.«
    Jocelyn
wandte sich schwungvoll um und betrachtete die grasbewachsene Weite hinter
sich. »Aber noch nicht jetzt, Angeline«, sagte er. »Die Verstärkung, die du
erwähnst, besteht vermutlich aus Reverend Josiah Forbes und Captain Samuel
Forbes?«
    »Es
werden fünf gegen einen sein«, erklärte sie theatralisch. »Oder fünf gegen
zwei, wenn man Ferdie mitrechnet, worauf er besteht. Es wären fünf gegen drei, wenn
Heyward nicht auf seine abscheuliche Art darauf beharren würde, sich nicht in
kindische Streiche hineinziehen zu lassen. Ich werde ihm eine Pistole
abschwatzen und wieder beginnen, meine Treffsicherheit zu üben. Ich bin
immerhin eine Dudley.«
    »Ich
bitte dich, davon abzulassen«, sagte Jocelyn fest. »Niemand würde wissen,
welche Seite in größerer Gefahr vor dir wäre, wenn du dich beim Schießen heute
als noch ebenso geschickt erwiesest wie in deiner Jugend.« Er hob erneut das
Lorgnon an und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Das ist ein überraschend eleganter
Hut, den du da trägst«, sagte er. »Aber die mohnroten Blumen passen
beklagenswert schlecht zu deinem blassroten Ausgehkleid.«
    »Vor
zehn Minuten sind wir Lord Pym begegnet«, sagte sie und warf den Kopf zurück,
»und er hat bemerkt, du törichter Mensch, dass ich wie eine besonders

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