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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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unmissverständlicher
Leidenschaft geliebt hatte. Er wirkte hart und humorlos und unnahbar.
    Dann
verbeugte er sich jäh vor ihr, wandte sich um und verließ den Raum.
    Sie
blickte überrascht zur Tür, die er hinter sich geschlossen hatte, und lauschte
auf die Geräusche der sich öffnenden und dann wieder schließenden Eingangstür.
Er war fort. Ohne ein Abschiedswort oder irgendeinen Hinweis darauf, wann er
wiederkommen würde.
    Dieses
Mal fühlte sie sich verletzt. Verlassen.

Kapitel 15
    Der Raum neben dem
Wohnzimmer war mit einer Bettcouch, einem überaus weichen Teppich, einer Unzahl
Spiegel, die das Bild eines Menschen mindestens verzehnfachten, abhängig davon,
wo man stand, saß oder lag, und den unvermeidlichen Kissen und Nippsachen
eingerichtet worden.
    Janes
Einschätzung nach war er entweder von den ehemaligen Mätressen des Duke, die
ihre eigene Gesellschaft der jeder anderen vorzogen, als persönlicher
Rückzugsort oder als Alternative zum Schlafzimmer verwendet worden. Sie
vermutete Letzteres.
    Sie
hatte diesen Raum ignoriert, während sie die beiden Haupträume neu gestalten
ließ. Aber nun machte sie ihn in ihrer freien Zeit zu ihrem eigenen Reich. Das
in Lavendelfarben gehaltene Wohnzimmer war nun zwar elegant, aber es war nicht
ihr Raum.
    Spiegel
und Bettcouch des Nebenraums wurden verbannt es kümmerte sie nicht, was
damit geschah. Mr. Jacobs schickte sie mit dem Spezialauftrag los, ein
Schreibpult, einen Stuhl und Papier, Federn und Tinte zu kaufen. Mrs Jacobs
wurde inzwischen nach feinem Leinen, einem Stickrahmen und einer Auswahl bunter
Seidenfäden und Zubehör geschickt.
    Die
Zuflucht, als die Jane den Raum ansah, würde ihr privates Schreib und
Handarbeitszimmer werden. Dort würde sie ihrer Leidenschaft für die Stickerei
frönen.
    Am
Abend nach dem Vollzug ihrer Liaison saß sie stickend in ihrer Zuflucht,
während im Kamin behaglich ein Feuer knisterte. Sie stellte sich Jocelyn auf
einer vornehmen Abendgesellschaft und anschließend im Gedränge eines großen
Balls vor und versuchte, nicht neidisch zu sein. Ihre Einführung in die
Gesellschaft hatte wegen des Trauerjahrs für ihre Mutter niemals stattgefunden.
Dann war ihr Vater sehr krank geworden, obwohl er sie gedrängt hatte, Lady
Webbs Angebot anzunehmen, sich für sie zu verbürgen. Aber sie hatte darauf
bestanden, zu bleiben und ihn zu pflegen. Und dann war auch er gestorben, und
es stand erneut ein Trauerjahr an. Danach waren die Umstände eingetreten, die
sie unter die Vormundschaft des neuen Earl gestellt hatten.
    Würde Jocelyn
heute Abend tanzen?, fragte sie sich. Würde er Walzer tanzen?
    Aber
sie würde sich diesen niederdrückenden Gedanken nicht ergeben.
    Einen
Moment hob sich ihr Herz, als sie ein Klopfen an der Tür ihrer Zuflucht hörte.
War er zurückgekommen? Aber dann sah sie den Butler vorsichtig um die Ecke
schauen.
    »Verzeihung,
Madam«, sagte Mr. Jacobs, »aber gerade sind zwei große Kisten eingetroffen. Was
soll damit geschehen?«
    »Kisten?«
Jane hob die Augenbrauen und legte ihre Stickerei beiseite.
    »Von
Seiner Gnaden«, erklärte der Butler. »Fast zu schwer zum Anheben.«
    »Ich
erwarte nichts.« Sie erhob sich. »Ich sollte es mir besser selbst ansehen. Sind
Sie sicher, dass Seine Gnaden sie geschickt hat?«
    »Oh ja,
Madam«, versicherte er ihr. »Seine Dienstboten brachten sie und erklärten, sie
seien für Sie.«
    Jane
wurde neugierig, besonders als sie dann die beiden großen Lattenkisten mitten
auf dem Küchenboden sah.
    »Bitte
öffnen sie eine davon«, sagte sie. Mrs Jacobs holte ein Messer herbei, und der
Butler durchschnitt die Kordel, die eine der Kisten geschlossen hielt.
    Jane
schwang den Deckel zurück, und alle Dienstboten der Butler, die
Haushälterin, die Köchin, die Hausgehilfin und der Lakai beugten sich
vor, um hineinzuspähen.
    »Bücher!«
Die Hausgehilfin klang zutiefst enttäuscht.
    »Bücher!«
Mrs Jacobs klang eher überrascht. »Nun. Er hat noch niemals zuvor Bücher
hierher geschickt. Ich frage mich, warum er es jetzt tut? Lesen Sie, Madam?«
    »Natürlich
liest sie«, sagte Mr Jacobs scharf »Warum sonst würde sie ein Schreibpult und
Papier und Tinte haben wollen, frage ich dich?«
    »Bücher!«,
sagte Jane fast ehrfurchtsvoll flüsternd, die Hände vor dem Busen verschränkt.
    Sie
konnte an den obenauf liegenden Büchern erkennen, dass sie aus seiner eigenen
Bibliothek stammten. Es waren Bücher von Daniel Defoe, Walter Scott, Henry
Fielding und Alexander Pope, erkannte

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