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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ärgerte den Hünen. Als die Echse sich nach rechts wuchtete, sah Mr. Silver Roxane auf dem Boden liegen. In seiner aufschäumenden Wut wagte er zuviel. Wie ein Berserker drang er auf die Echse ein.
    Abermals wich sie seinen Hieben geschickt aus. Es war erstaunlich, wie blitzartig dieses Riesentier zu reagieren vermochte. Ich hätte ihm das auf Grund seiner Größe nicht zugetraut.
    Nachdem die hungrige Bestie den Ex-Dämon ins Leere laufen ließ, griff sie ihn an. Die schwarze, klebrige Zunge erwischte Mr. Silvers Hals. Ein gewaltiger Ruck riß den Ex-Dämon vorwärts. Wie eine Schlinge zog sich die Zunge zusammen.
    Mr. Silver wurde hochgerissen. Das Schwert entfiel seinen Händen. Mein Freund hing über mir und strampelte verzweifelt.
    Ich starrte auf das Höllenschwert.
    Laß es liegen! rief mir eine innere Stimme zu. Es ist zu stark für dich! Du kannst es dir nicht Untertan machen! Es tötet dich, wenn du es anfaßt!
    Ich holte mir die Waffe nicht, sondern umschloß mit meinen Fingern den Zauberspeer, holte damit aus und schleuderte ihn nach dem Urwelttier. Die Brust der Riesenechse war ungedeckt.
    Und genau darauf raste der Speer zu. Die schlanke Spitze mit den Widerhaken bohrte sich in die gierige Bestie, die sich zuckend aufbäumte.
    Die Zunge ließ Mr. Silver los. Dadurch, daß der Echsenschädel kraftvoll nach oben ruckte, flog der Ex-Dämon in hohem Bogen davon. Ich schaute ihm nicht nach, beobachtete nur gespannt, was mit der Echse passierte.
    Ihre verhältnismäßig kleinen schwarzen Augen rollten. Sie zog die gespaltene Zunge nicht mehr zurück. Kraftlos hing sie ihr aus dem Maul. Das Biest brach vornüber zusammen, stürzte auf den Zauberspeer und trieb ihn sich noch weiter in den Körper.
    Der Todeskampf des Urwelttiers dauerte nur wenige Sekunden.
    Die Zauberkraft des Speers entfaltete sich voll und verwandelte die Riesenechse in Kürze in ein bleiches Skelett.
    Ich holte mir den Speer wieder. Cruv kam angewetzt. Er wirbelte mit seinen kurzen Beinen den Sand auf. Gemeinsam waren wir Roxane beim Aufstehen behilflich.
    Sie war immer noch benommen. Ungläubig schaute sie an mir vorbei. »Bist du mit diesem Ungeheuer ganz allein fertiggeworden, Tony?«
    »Tja, da staunst du, was? Gegen mich ist Conan, der Barbar, das reinste Milchkind.«
    »Angeber«, brummte hinter mir Mr. Silver.
    Ich drehte mich um. Der Ex-Dämon sah ramponiert aus. Seine Kleidung war zerfetzt, die Haut wies zahlreiche Schrammen auf.
    »Sag mal, wo hast du denn gesteckt, als du gebraucht wurdest?« fragte ich mit gespieltem Vorwurf.
    Er grinste schief. »Ich machte eine kleine Luftreise.«
    »War's schön?«
    »Der Flug schon. Nur die Landung ging ein bißchen daneben.«
    »Ich bin froh, daß du deinen Humor behalten hast«, sagte ich.
    »Wie geht's deinem Hals?«
    »Hervorragend.«
    »Wirklich?«
    »Soll ich jodeln, damit du mir glaubst?«
    »Lieber nicht. Wer weiß, was das in dieser Schlucht für Folgen hat.«
    »Ziehen wir weiter?« fragte Mr. Silver.
    Ich wandte mich an Roxane. »Geht es wieder?«
    Sie nickte. »Mach dir um mich keine Sorgen, Tony. Ich bin hart im Nehmen.«
    »Ein Glück«, sagte ich und lud mir Cruv wieder auf den Rücken.
    »So gut möchte ich es auch einmal haben«, sagte Mr. Silver.
    »Okay, du kommst in einer halben Stunde dran«, erwiderte ich.
    »Was, dann trägst du mich?«
    »Nicht ich. Cruv«, sagte ich grinsend.
    »Dann muß ich ja erst wieder laufen.«
    »Das ist ja der Witz an der Sache.«
    Wir setzten unseren Weg durch die feindselige Schlucht fort.
    Gab es etwas, das uns aufhalten konnte? Oder waren wir stark genug, um den Tunnel der Kraft zu erreichen?
    Die enge Schlucht änderte ihren Verlauf. Ab und zu entdeckte ich einen Monolithen. Wenn es diese Steine nicht gegeben hätte, wären Roxane und Mr. Silver jetzt nicht mehr am Leben gewesen.
    Nein, diese Überlegung stimmte nicht. Der Ex-Dämon hätte weitergelebt, denn ohne die Zauberkraft des Monolithen wäre er nicht nach Coor gekommen. Nur Roxane wäre dem zweiten Anschlag des Mord-Magiers zum Opfer gefallen.
    Ich beobachtete die beiden und war froh, daß es sie immer noch gab. Wir würden uns gemeinsam bis ans Ziel durchbeißen, dazu war ich entschlossen. Nichts sollte uns unterkriegen. Wir würden allen Gefahren trotzen.
    »Tony!« sagte Cruv auf meinem Rücken.
    »Was gibt's?«
    »Soll ich nicht wieder ein Stück laufen?«
    »Nicht nötig, Kleiner.«
    »Bin ich dir nicht zu schwer?«
    »Ich merk' überhaupt nicht, daß ich etwas trage«, gab

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