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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Cullkirk nun weiterging, Charlie le Mat, Roy Cassidy und Jimmy MacKenzie befanden sich im Bann des Bösen, Albert Hood war in der Gewalt der schwarzen Wesen.
    Mir kam es irgendwie so vor, als hätte ich den Mann – nachdem ich ihm das Leben gerettet hatte – im Stich gelassen.
    Doch ich konnte im Augenblick nichts für ihn tun. Nur die Daumen drücken. Ein bißchen wenig, sagte ich mir vorwurfsvoll.
    Cruv bemühte sich redlich, unser Tempo mitzuhalten. Als er zurückzufallen drohte, packte ich ihn auf meinen Rücken. Er wollte das nicht. Er schämte sich, doch ich setzte meinen Willen durch, denn es war wichtig, daß wir unser Ziel so rasch wie möglich erreichten.
    Rechts zweigte eine schmale Seitenschlucht ab. Vor einer Höhle lagen Tierkadaver, in die riesige Aasgeier ihre harten Schnäbel hackten.
    »Die Konzentration der Gefahren scheint abzunehmen«, meinte Mr. Silver.
    Wir waren kurz stehengeblieben. Cruv war von meinem Rücken heruntergesprungen. »Laß dich von diesem tückischen Frieden nicht täuschen«, warnte der Gnom. »Wir haben es bestimmt noch lange nicht überstanden.«
    Der Ex-Dämon bleckte die Zähne. »Also wenn es nach mir ginge, würde es bereits reichen.«
    Wir standen auf einem länglichen Sandbuckel, der seltsamerweise mit lederartigen Schuppen durchsetzt war. Mir kam das verdächtig vor, doch ehe ich meine Freunde darauf aufmerksam machen konnte, ging es schon los.
    Wir standen auf dem Rücken einer Riesenechse, die sich notdürftig in den sandigen Boden eingegraben hatte, um sich zu tarnen und mit ihrer Umgebung eins zu werden.
    Und nun erhob sich dieses Tier mit einem jähen Ruck. Wir waren alle überrascht und überrumpelt. Auf diese Weise schien sich die Echse ihre Nahrung zu verschaffen.
    Tarnen und täuschen – wie beim Militär!
    Wir verloren alle das Gleichgewicht. Cruv quiekte wie ein junges Schwein und purzelte von der Echse hinunter. Sie hatte kurze Beine, die wie dicke Säulen aussahen.
    Mr. Silver beobachtete, wie der Gnom unter den Bauch des Riesentiers rollte. »Cruv!« schrie er und sprang hinterher. Er erwischte das rechte Bein des Kleinen und riß ihn zurück.
    Der Echsenbauch senkte sich. Wenn Cruv noch daruntergelegen hätte, wäre er unweigerlich erdrückt worden. Ich wußte noch nicht, wo bei diesem großen Gegner vorn und hinten war. Erst mal knallte ich, wie Roxane, hart auf den Rücken der fleischfressenden Bestie, in deren Magen ich auf keinen Fall gelangen wollte.
    Und dann schnellte links von mir der häßliche Schädel des Urwelttiers hoch. Er saß auf einem schlanken, biegsamen Hals, und als mir aus dem Maul des Ungeheuers die lange gespaltene Zunge entgegenflatterte, wurde ich zum zweitenmal an das Reich der grünen Schatten erinnert.
    Ich war damals furchtbar geschockt worden, denn Tingo, die Höllenschlange, hatte Roxane mit einer solchen Zunge gepackt und mit sich unter die Erde gerissen. Ich hatte damals gedacht, Roxane wäre tot. Daß sie es nicht war, erfuhr ich erst viel später, und die Zeit dazwischen war für Mr. Silver und mich furchtbar gewesen. Ich wollte das nicht noch einmal erleben.
    Diesmal raste eine solche Zunge auf mich zu. Ich richtete den Zauberspeer gegen das Maul der Bestie. Es kam zwischen Zunge und Speerspitze zum Kontakt, und die Zunge schnellte sofort wieder zurück.
    Roxane und ich rutschten vom Rücken der gierigen Echse herunter. Da wühlte sich der lange Schwanz des Urwelttiers aus dem Boden und peitschte auf die Hexe zu.
    Sie sah es nicht. Ich hatte das Gefühl, mir würden die Haare zu Berge stehen. Die Riesenechse hatte bestimmt genug Kraft, um Roxane zu erschlagen. Das schwarzhaarige Mädchen war plötzlich in großer Gefahr.
    Ich stieß einen Warnschrei aus. Ohne zu überlegen warf sich die Hexe auf den Boden. Dadurch entging sie einem Volltreffer. Der Echsenschwanz streifte sie nur. Der Schlag reichte aber dennoch aus, um sie für einige Augenblicke auszuschalten.
    Mr. Silver war mit dem Gnom fortgeeilt. Er stellte ihn wie einen Gartenzwerg ab und keuchte: »Hier bleibst du stehen, verstanden? Du rührst dich nicht von der Stelle, Kleiner. Hier brauchst du vor der Echse keine Angst zu haben.«
    Cruv nickte. »Viel Glück, Mr. Silver.«
    »Danke, Sitzriese.«
    Der Ex-Dämon stürmte zurück. Mit beiden Händen schwang er das Höllenschwert hoch und griff die Riesenechse an. Der erste Hieb ging daneben. Der zweite auch, denn das Urwelttier pendelte mit dem Schädel immer wieder blitzschnell zur Seite.
    Der Mißerfolg

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