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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wunde von selbst«, sagte Roxane.
    »Die Zeit hat sie, wenn wir wieder auf der Erde sind«, bemerkte Mr. Silver.
    »Du vergißt Rufus und die schwarzen Piraten«, gab ich zu bedenken.
    »Dann eben danach«, sagte Mr. Silver. »Ich schlage vor, wir ziehen weiter.«
    Das schaurige Heulen der Höllenhunde pendelte noch zwischen den eng beisammenstehenden Schluchtwänden hin und her. Aber es entfernte sich, und das war ein erfreulicher Aspekt.
    Wir kletterten zwischen den Steindornen hervor, die uns so großartigen Schutz geboten hatten, und setzten den Marsch fort.
    Cruv bestand darauf, zu laufen. Ehrlich gesagt, ich war ganz froh darüber, denn der Kampf gegen die Höllenhunde hatte meine Substanz angeknabbert.
    Ich mußte langsam in Form kommen.
    Wie viele Hürden würden noch zu überwinden sein? Wie viele hatten es schon vor uns geschafft, auf diesem gefährlichen Weg den Tunnel der Kraft zu erreichen? Viele konnten es nicht gewesen sein, das stand für mich fest.
    Die Schlucht knickte nach rechts. Über uns kreisten Geier. Sie erinnerten mich willkürlich an Ammorgh, dem Mr. Silver das Höllenschwert abgenommen hatte.
    Neue Fragen drängten sich mir auf. Wem hatte das Höllenschwert vor diesem Geierdämon gehört? Barg diese Waffe ein Geheimnis in sich? Wenn ja – würden wir es je lüften können?
    Ich betrachtete das Höllenschwert – im weitesten Sinne – als eine Art Lebewesen. Es hatte immerhin einen eigenen Willen und akzeptierte nicht jeden Besitzer. Besaß es – wie manch anderes Schwert – vielleicht auch einen Namen? Würden wir den jemals erfahren?
    Es gab noch viele weitere Fragen in dieser Richtung, die mich beschäftigten. Mein gedanklicher Ausflug wurde von einem erfreuten Ausruf jäh unterbrochen.
    »Das Ende!« rief Cruv, der Gnom. Er stieß seinen Dreizack immer wieder begeistert Richtung Himmel. »Das ist das Ende des Weges!«
    Wir standen auf einer kleinen Anhöhe und blickten auf einen schwefelgelben See hinunter, der von Schluchtwand zu Schluchtwand reichte.
    »Der See ist das Ende des Weges«, behauptete Cruv.
    »Müssen wir ihn durchschwimmen?« fragte ich wenig begeistert, denn der gelbe See sah nicht gerade besonders einladend aus. »Er ist bestimmt verdammt heimtückisch und voller Gefahren.«
    »Links soll ein schmaler Pfad zwischen Felsen daran vorbeiführen«, sagte Cruv.
    »Bin ich froh«, feixte Mr. Silver. »Ich habe nämlich mein Badetrikot nicht dabei.«
    »Müßte man von hier nicht bereits den Tunnel der Kraft sehen?« fragte ich.
    »Ich glaube, die rechte Schluchtwand verdeckt ihn noch«, erwiderte Cruv. »Aber er wird nicht mehr lange vor unseren Augen verborgen bleiben.«
    Der Kleine wurde aktiv. Er marschierte weiter, übernahm die Führung, als wäre er schon mal hier gewesen, dabei war er genau zum erstenmal in dieser Schlucht der 1000 Gefahren wie wir. Da er schon mehr über die Schlucht gehört hatte als wir, überließen wir es ihm, uns zu führen.
    Aber wir blieben wachsam, denn wir befürchteten, daß noch mal, kurz vor dem Ziel, etwas passieren könnte.
    Ein Schlag ins Genick – mittenhinein in die Euphorie… Nein, danke.
    Wir erreichten die Felsen, von denen Cruv gesprochen hatte.
    Und nun sahen wir ihn, den Tunnel der Kraft. Ein riesiges Ding.
    Eine feuerrote Luftspiegelung, so kam es mir vor. Ein großer roter Fleck in der Natur. Ein Loch in dieser Welt. Die Wände schienen aus keinem Material zu bestehen. Das Innere des Tunnels glühte, brannte.
    »Da hinein willst du?« fragte ich Mr. Silver und schluckte.
    »Ich will nicht, ich muß«, korrigierte mich der Ex-Dämon.
    »Hast du keine Angst, im Tunnel zu verbrennen?«
    »Es geschieht keinem etwas, der den Tunnel der Kraft betritt.«
    »Das Ding erweckt aber einen völlig anderen Eindruck«, sagte ich mißtrauisch.
    »Sei unbesorgt, Tony. Der Tunnel ist ein neutrales Kraftfeld – weder gut noch böse. Deshalb können hier auch beide Seiten neue Kräfte tanken.«
    »Das ist ein Nachteil«, sagte ich. »Wäre schön, wenn der Tunnel nur Personen wie dir zur Verfügung stünde und alle andern verschlingen würde.«
    Der Ex-Dämon zuckte die Schultern. »So ist es nun mal. Wir müssen uns damit abfinden und froh sein, daß es den Tunnel überhaupt gibt.«
    Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Ich hatte mich entschlossen, gleichfalls meinen Fuß in diesen gefährlich aussehenden Tunnel zu setzen. Von dieser Idee war ich nun nicht mehr besonders begeistert.
    Zwischen uns und dem Tunnel der Kraft lag

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