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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dieser schwefelgelbe See, den wir erst mal umgehen mußten. In dieser Zeit wollte ich gründlich in mich gehen und mir die ernste Gewissensfrage stellen, ob es wirklich nötig war, daß auch ich den Tunnel betrat.
    Niemand konnte wissen, wie er auf meine Anwesenheit reagierte. Blieb er neutral? Oder hatte er etwas gegen gewöhnliche Menschen?
    »Abmarsch!« kommandierte Mr. Silver.
    »Vorsicht!« schrie im selben Moment Cruv, als hätte er den Verstand verloren. Er warf sich zwischen den Felsen auf den Boden.
    Und wir mußten erkennen, daß wir es noch lange nicht geschafft hatten, denn Flugdrachen griffen uns an!
    ***
    Das Ziel war in greifbarer Nähe – dennoch rückte es in diesem Augenblick weit von uns ab. Die Flugdrachen waren gewaltige Kaliber mit riesigen Flügeln.
    Ich erinnerte mich, schon mal auf so einem Tier gesessen zu haben. Damals, als wir in Protoc gegen die Pavian-Dämonen kämpften und Metal, den Silbermann, kennenlernten – einen Dämon aus jener Silberwelt, der auch mein Freund und Kampfgefährte Mr. Silver entstammte. [5]
    Drei Drachen waren es, die uns attackierten. Ihre Mäuler waren mit großen, spitzen Zähnen gespickt. Die Augen flackerten wie die Mündungsfeuer meines Revolvers, den ich auf die fliegenden Bestien abfeuerte.
    Mit ausgestreckten Krallenklauen wollten sie uns packen. Meine geweihten Silberkugeln hieben in ihren Leib. Ich sah, wie sie zusammenzuckten. Einer der drei stieg hoch und zog einen Kreis.
    Roxane und ich warfen ihm die Zauberspeere nach, verfehlten ihn jedoch.
    Die beiden anderen setzten zum Sturzflug an. Ich federte hinter einen Felsen. Roxane schleuderte den Flugdrachen entgegen, was sie in der Eile an Magie mobilisieren konnte.
    Einer ihrer Blitze schoß den rechten Flügel des ersten Untiers in Brand. Der Flugdrachen fegte über uns hinweg. Seine Krallen ratschten über die Felsen, hinter dem ich Schutz gefunden hatte, und dann kam er ins Trudeln.
    Er stemmte sich zwar noch mit kräftigen Flügelschlägen etwa dreißig Meter hoch, dann aber konnte er nicht mehr. Sich immer wieder überschlagend, stürzte er der gelben Oberfläche des Sees entgegen.
    Klatsch! Schwer tauchte er ein. Das gelbe Wasser (war es überhaupt Wasser?) spritzte hoch auf. Er versank darin. Ich sah Gewürm. Etwas Ähnliches wie Wasserschlangen. Zu Tausenden waren sie auf einmal da, und jede wollte ein Stück von dem Flugdrachen erwischen.
    Meine Kehle schnürte sich zusammen, als ich daran dachte, was für ein schreckliches Ende wir genommen hätten, wenn wir den Versuch unternommen hätten, den See zu durchschwimmen.
    Mr. Silver stieß das Höllenschwert blitzschnell nach oben, als der andere Flugdrache sich Roxane greifen wollte. Horn knirschte.
    Das Schwert drang tief in den Körper des Angreifers ein.
    Der Flugdrachen vermochte sich nicht in der Luft zu halten. Er krachte schwer zwischen die Felsen. Mr. Silver hetzte zu ihm, und als das Untier den Schädel hob, schlug ihn der Ex-Dämon mit einem einzigen gewaltigen Streich ab.
    »Der dritte kommt zurück!« rief Cruv, immer noch auf dem Bauch liegend.
    Ich kreiselte herum und schickte dem fliegenden Monster die restlichen Silberkugeln entgegen. Sie bohrten sich in Hals und Brust. Torkelnd fegte das Ungeheuer heran.
    Wenn es jetzt abstürzte, bestand die Gefahr, daß es Roxane und Mr. Silver mit seinem Körper erschlug. Ich hielt den Atem an.
    Roxane jagte dem Scheusal einen blitzenden Magieimpuls in den Schädel, der sofort zu qualmen begann. Gleichzeitig drückte sie den Flugdrachen mit ihren übernatürlichen Kräften über die Felsen hinweg, und so stürzte auch dieses gefährliche Biest in den schwefelgelben See, wo es dasselbe Schicksal ereilte wie seinen Artgenossen.
    Die schöne Hexe strich sich mit einer müden Geste das lange schwarze Haar aus dem Gesicht. Sie lehnte sich an einen Felsen und seufzte: »Jetzt bin ich ausgebrannt. Völlig leer. Wenn wir noch einmal angegriffen werden, habe ich nichts mehr zu bieten.«
    Cruv stand auf. »Und es ist noch ziemlich weit bis zum Tunnel der Kraft«, sagte er.
    »Wenn man den Weg bloß abschneiden könnte«, sagte Mr. Silver.
    »Durch den See zu schwimmen würde ich niemandem empfehlen«, meinte ich. »Habt ihr gesehen, was mit den beiden Flugdrachen passierte, die da hineinstürzten?«
    Sie hatten es gesehen, und ans Schwimmen dachte Mr. Silver auch nicht, als er sagte: »Vielleicht gibt's eine Möglichkeit… Durch die Luft.«
    »Na klar«, brummte ich. »Wir können ja alle

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