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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das
Anwesen verhältnismäßig günstig erstanden, weil niemand versessen darauf war,
dieses Gemäuer zu besitzen. Es hatte jahrelang leer gestanden.
    Das Taxi fuhr über den holprigen Weg. Philip Daumer steuerte seinen Bentley
nach rechts, fuhr wenige Meter über den nassen, mit fauligem Laub bedeckten
Waldboden und verließ den Wagen. Das Motorengeräusch des Taxis erfüllte noch
immer die Luft. Doch dann herrschte Stille. Zwei Gestalten entfernten sich. Sie
benutzten einen schmalen Durchlass in dem großen, wurmzerfressenen Holztor.
    Auf Zehenspitzen wagte sich Philip Daumer im Schutz der Dunkelheit näher
heran. Der schmale Durchlass war knarrend von innen mit einem Riegel
verschlossen worden.
    Schritte entfernten sich. Doch im Haus flammte kein Licht auf.
    Was ging hier vor? Beinahe körperlich spürte er das Unheil, das in der Luft
lag. Vorsichtig legte er die Hand auf die kalte, feuchte Bronzeklinke des
Durchlasses, obwohl er wusste, dass sich die Tür unter seinem Druck nicht
öffnen würde. Er hatte deutlich das Verriegeln gehört. Seine Überraschung war
grenzenlos, als die Tür nachgab. Leise quietschend bewegte sie sich in den
Angeln.
    Der Sergeant zuckte zusammen. Sofort tastete seine Rechte nach der
Dienstwaffe und entsicherte sie. Er starrte in den Innenhof. Zu einem Drittel konnte
er das alte Haus überblicken. Es war mit wildem Wein überwuchert, und im Sommer
mussten die saftigen grünen Blätter die ganze Hauswand bedecken.
    Unvorstellbar, dass hier jemand leben und arbeiten konnte.
    Der Gedanke an Eldin Jameson berührte ihn eigenartig. Er wusste nur den
Namen des Sonderlings, hatte ihn aber noch nie gesehen. In den Protokollen war
vermerkt, dass der Forscher seit Monaten nicht mehr seinen Wohnbereich
verlassen hatte.
    Dass er diese späten Gäste empfing, die zuvor die Umgebung des
Wintersleyschen Hauses beobachtet hatten, gab ihm nun sehr zu denken.
    Philip Daumer drückte die Tür weiter auf, blickte sich aufmerksam um und
schob sie dann leise und vorsichtig hinter sich zu. Von den beiden Fremden war
nichts zu sehen. Sie mussten im Haus verschwunden sein. Hier war alles still,
es herrschte eine bedrückende Einsamkeit.
    Hinter den Mauern dieses Hauses begann eine andere Welt.
    Der Sergeant schlich auf Zehenspitzen geduckt an den niedrigen Fenstern
vorbei. Das Innere der Räume war dunkel. Die Scheiben starrten ihn wie die
toten, leeren Augen eines Verstorbenen an.
    Philip Daumer hielt den Atem an. War da nicht ein Geräusch innerhalb des
Hauses? Es hörte sich an, als ob ein schwerer Körper über den Boden geschleift
würde. Sand rieselte von den Wänden, direkt über ihm.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand mit einem Mal die düstere Gestalt im
schwarzen Cape vor ihm. Die Blicke des Sergeants saugten sich förmlich in den
der Frau. Er wollte die rechte Hand heben, die die Waffe hielt, doch er schaffte
es nicht. Ein eisiger Schrecken schoss durch seine Adern, als sich zwei kühle,
schmale Hände um seinen Hals legten und langsam zudrückten, ohne dass er in der
Lage war, auch nur die geringste Abwehrbewegung zu machen oder auch nur einen
Schritt zurückzugehen.
    Er starrte in das ebenmäßige, bleiche Gesicht mit den großen, dunklen,
unergründlichen Augen.
    Seine verkrampfte Hand ließ die Waffe los, die auf den feuchten Boden fiel.
    Die Hände der Fremden waren hart und kalt wie Stahl.
    Eine zweite Gestalt wuchs neben ihr auf. Es war der Chauffeur.
    Khto-Ysiro wies auf den leblosen Körper zu ihren Füßen. »Wir waren
unvorsichtig. Achh-Mahn! Das darf nicht wieder vorkommen! Schaff ihn weg und
fahre seinen Wagen in den Sumpf! Niemand wird ihn dort suchen. Ungebetene Gäste
können wir nicht gebrauchen. Jeder, der von jenseits der Mauer diesen Hof
betritt, ist des Todes! Jeder!«
     
    ●
     
    Larry Brents Plan stand minutiös fest.
    Er hatte alle Unterlagen während des Fluges durchgearbeitet. Für ihn war
sicher, dass eine Person im Mittelpunkt stand und das Rätsel um den Tod der
Wissenschaftler klären konnte: Eldin Jameson! Ein Beamter hatte drei Wochen
lang das abgelegene Haus des Gelehrten beobachtet. Ohne Erfolg! Von Jameson sah
er weit und breit keine Spur. Larry nahm sich vor, selbst einen Blick in das
alte Haus zu werfen, von dem er viel Seltsames in den Unterlagen gelesen hatte.
    Nach seiner Ankunft in London suchte er sofort sein Hotel auf. Es war
dasselbe, in dem auch Professor Bunter untergebracht war – sogar auf derselben
Etage. Ihre Zimmer lagen nur sechs Türen

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