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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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lief es ihm
eiskalt über den Rücken, als er daran dachte, dass es leicht hätte umgekehrt
sein können.
    Gift an der Dolchspitze!
    Jemand spielte mit hohem Einsatz, und das schien es ihm wert zu sein. Larry
Brent informierte umgehend die PSA-Zentrale. Sollte sich die Spurensicherungsabteilung
um den Fall kümmern.
    Zehn Minuten später stieg er in den Wagen und fuhr zum Flugplatz.
    Sein Gepäck wurde durch die Abfertigung in den Laderaum der Maschine
geschafft. Eine dünne Aktentasche, die die notwendigen Unterlagen für ihn enthielt,
trug er bei sich.
    Unter den Fluggästen an diesem Nachmittag befand sich auch ein Ägypter. Er
saß drei Reihen hinter dem Amerikaner. Die Augen des Mannes blickten starr. Er
hatte eine Zeitung vor sich aufgeschlagen, aber er las nicht. Als er die Seite
umblätterte, tat er das mit einer beinahe marionettenhaften Bewegung. Dabei
rutschte seine linke Manschette ein bisschen in die Höhe. Eine Tätowierung war
für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen. Es war die, die jene Männer trugen,
die seinerzeit mit der verurteilten Priesterin Khto-Ysiro in die Grabkammer
eingeschlossen worden waren.
     
    ●
     
    Das Taxi bog in die dunkle Seitenstraße ein.
    Zweihundert Meter von dem großen dunklen Mietshaus entfernt hielt es an.
Die Gestalt hinter dem Fahrer stieg aus, ohne zu bezahlen. Es war eine Frau –
jung und hübsch. Sie trug ein dunkles, weitgeschnittenes Cape das ihre Arme
verbarg. Der Abend war kühl und neblig, das typische Smogwetter, das die
Londoner so fürchteten. Man jagte keinen Hund auf die Straße.
    Die Lichter an dem Taxi erloschen. Regungslos saß der dunkelhaarige Fahrer
hinter dem Steuer. Es war, als warte er auf einen Befehl. Seine schwarzen Augen
unter den buschigen Brauen waren auf die Gestalt gerichtet, die sich in der
Dunkelheit immer weiter vom Auto entfernte.
    Die junge Frau näherte sich dem Haus Nummer 58. Es war ein hohes
Backsteinhaus mit Giebeln und verwahrlostem Vorgarten. In allen Stockwerken
brannte Licht. Doch die junge Frau, die auf die andere Straßenseite
hinüberging, hatte nur Augen für die beleuchteten Zimmer im zweiten Stock. Die
große Vierzimmerwohnung wurde von Professor Wintersley bewohnt. Der Gelehrte
lebte dort mit seiner Schwester, die ihn versorgte.
    Die Fremde mit dem feingeschnittenen Gesicht und der edlen, fast
aristokratisch zu nennenden Nase schloss die durchscheinenden, zitternden
Augenlider, als müsse sie sich auf das Haus konzentrieren. Sie stand eine Weile
ruhig da, lauschte und schien etwas aus den beleuchteten Zimmern in der zweiten
Etage zu hören.
    Dort saß Professor Wintersley an seinem eichenen Schreibtisch, direkt neben
dem breiten, zum Balkon führenden Fenster und war in seine Arbeit vertieft. Vor
ihm lag ein Stoß Papier mit zahllosen Notizen. In einer Ledermappe befand sich
ein vergilbtes Pergament. Zahlreiche bunte Zeichen und Schriftsymbole bedeckten
die Oberfläche. Wintersley entzifferte sie. Es war eine Seite aus dem Buch der Schwarzen Göttin. Ein Buch der
Geheimnisse der Magie, ein Buch des Grauens. Eldin Jameson war davon überzeugt,
dass diese ungeheuerlichen Riten tatsächlich angewendet wurden. Der Inhalt der
Pergamente, die er bisher entziffert hatte, legten ein Bild des Unheimlichen
frei. Professor Wintersley hatte Einblick in eine Welt jenseitiger Mächte und
der schwarzen Magie gewonnen, die einem Normalsterblichen für ewig verschlossen
blieb. Er musste sich eingestehen, dass dies die schwerste Übersetzung seines
Lebens war. Er hatte die Hälfte des Pergaments übernommen, die andere Hälfte
sollte von Professor Bunter in New York bearbeitet werden. Die beiden Wissenschaftler
waren übereingekommen, sich in diesen Tagen in London zu treffen. Eine
persönliche Begegnung war derzeit nicht mehr zu umgehen. Es war
lebensgefährlich für alle, wenn sie den Dingen freien Lauf ließen. Der Tod der
vier Kollegen war eine Warnung, die niemand übersehen konnte. Das Buch der Schwarzen Göttin aber bot ihnen
eine Chance, dem Unheil entgegenzuwirken, wenn sie die Riten und Anrufungen
vornahmen, die die Schwarze Göttin und
ihre Dienerin besänftigten und überlisteten. Der geheimnisvollen und faszinierenden
Priesterin Khto-Ysiro war das ungeheuerliche Buch in einem Zustand der Trance
von der Göttin selbst diktiert worden. Eldin Jameson und alle Kollegen, die
sich mit den Phänomenen Khto-Ysiro und Schwarze
Göttin beschäftigt hatten, versuchten die Gestalt der Priesterin und die
der Göttin zu

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