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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Wennüberhaupt, dann musste sie hier fühlen können, ob Maddrax noch am Leben war…
    Die Barbarin konzentrierte ihre letzten mentalen Kräfte, lauschte angestrengt hinaus - doch wieder bekam sie keinen Hinweis auf ihren Gefährten.
    Mit seinen Spürsinnen fand Arzak den Pfad wieder, auf dem sie durch das Unterholz geflohen waren, als ihnen die Fishmanta'kan auf den Fersen gewesen waren. Hier stießen sie auf etwas, das Aruula endgültig davon überzeugte, dass sie nicht länger zu suchen brauchte.
    Im weichen Boden zeichneten sich deutliche Spuren ab. Aruula erkannte die Abdrücke von Maddrax' Militärstiefeln. Dazu fanden sie etwas, das aussah wie die Abdrücke von Fischflossen, nur größer und knorpeliger. Es gab Schleifspuren, die ins nahe Gebüsch führten, und obwohl sich alles in Aruula dagegen stemmte, die Wahrheit anzuerkennen, verrieten ihre Kenntnisse im Spurenlesen ihr nur zu genau, was geschehen war. Ein Kampf hatte stattgefunden.
    Maddrax war von den Fischkreaturen einge- holt und überwältigt worden. Und sie hatten ihn mit sich geschleppt.
    Deshalb also hatte sie nichts mehr von ihm empfangen können. Maddrax' Geist sendete keine Signale mehr. Er war tot.
    Eine endlos scheinende Weile stand Aruula da, von Trauer und Wut gepeinigt. Schließlich trat Arzak neben sie und legte seinen pelzigen Arm um ihre schmalen Schultern.
    »Es ist vorbei«, knurrte er leise mit seiner sonoren Stimme. Es war dem Wulfanen nicht anzusehen, ob er ebenfalls trauerte oder nicht - seine Nähe schenkte Aruula dennoch ein wenig Trost.
    Tapfer wischte sie ihre Tränen beiseite und nahm sich zusammen. Nun, da sie wusste, was mit Maddrax geschehen war, musste sie ihren Blick nach vorn wenden, musste sie versuchen, am Leben zu bleiben. Auch Maddrax hätte es so gewollt, das wusste sie ganz genau.
    Noch einmal atmete Aruula tief durch, dann nickte sie Arzak entschlossenen zu. »Gehen wir.«
    Sie setzten sich in Bewegung, gingen nach Nordosten, weg von der Küste und dem Meer, das so viel Grauen barg.
    Ein dunkler Schatten folgte ihnen und beobachtete sie…
    ***
    Er konnte nicht tot sein. Was völlig unmöglich war…Aber atmete er denn nicht?
    Grath haderte mit sich selbst. Er fühlte sich leicht, schwerelos, spürte keine Schmerzen. Aber das konnte nach diesem Sturz nicht sein!
    Die Brandung hatte den Körper des grobschlächtigen Hünen aus der Bucht getragen und ihn ein Stück weiter westlich wieder an Land gespült - als wäre der Ozean ein riesiges Tier, das seine Nahrung wiederkäute und dann ausspie.
    Nur seiner kräftigen Konstitution hatte der Riese es zu verdanken, dass er nicht ertrunken war - bäuchlings lag er am Strand, umspült von der Brandung, die tosend über ihn hinweg rollte.
    Er regte sich nicht. Sein Geist schien seinen Körper bereits verlassen und kein Interesse daran zu haben, wieder zurückzukehren. Erst als aus kleinen Löchern im Sand zahllose Kreaturen krochen, die auf winzigen Beinen heranhuschten und begannen, mit ihren messerscharfen Zangen an ihm herum zu nagen, regten sich seine Lebensgeister.
    Seine rechte Hand begann zu zucken und vertrieb die Krabben, die wie ein Schwall Wasser nach allen Seiten spritzten. Im nächsten Moment schlug Grath die Augen auf - und sah das Schalentier, das unmittelbar vor ihm im Sand kauerte.
    Der Hüne stieß eine Verwünschung aus. Seine Rechte ballte sich zur Faust und ging donnernd nieder - von der Krabbe blieb nur der zerschmetterte Panzer übrig.
    Ein Stöhnen entrang sich der Kehle des Schurken. Sein gepeinigter Körper regte sich, und die Krabben ergriffen endgültig die Flucht. Jetzt erst spürte Grath die Schmerzen, die aus der Tiefe seines Leibes in sein Hirn vordrangen. Sein Magen rebellierte von dem Salzwasser, das er geschluckt hatte, und er übergab sich, spie den Inhalt seines Magens in hohem Bogen hinaus.
    Röchelnd schnappte er nach Luft, fuhr sich durch sein von Salz und Sand durchdrungenes Haar. Hustend wollte er sich auf die Beine raffen, als mörderische Schmerzen durch seinen Körper zuckte, Sein rechtes Bein…
    Noch einmal versuchte er es zu bewegen und erntete dafür nur unsäglichen Schmerz. Offenbar war das Bein gebrochen - so wie auch mehrfach sein linker Arm, einige seiner Rippen und das Brustbein.
    Das Letzte, woran sich Grath erinnerte, war die haarige Fratze des Wulfanen, kurz bevor er ihn in den Abgrund gestoßen hatte. Der Hüne ballte die Faust, bittere Wut erfüllte ihn. Arzak hatte ihn schmählich hintergangen und ihn verraten,

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