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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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auf gewirbelten Staub schmeckte ich, und das Geräusch des Motors hörte ich deutlich. Ich rechnete mir ‘ne gute Chance aus, den Mercury einzuholen, wenn ich rechtzeitig genug an den Jaguar herankam und die Richtung erwischte, in der sie zu fliehen versuchten.
    Wenn ich mir die Situation heute ins Gedächtnis zurückrufe, dann frage ich mich selbst, warum ich durch das Motorengeräusch nicht gewarnt worden bin. Es muß sich viel zu langsam entfernt haben, aber damals fiel es mir nicht auf, und ich unterschätzte auch die Größe der Trickkiste, über die Carrel Beck verfügte, und die Kälte, mit der er zu handeln verstand. Sie können auch sagen, daß ich mich selbst überschätzte und der Meinung war, vor mir, meiner 38er und meinem FBI.-Aus weis würde jeder Ganove blindlings und mit höchster Geschwindigkeit türmen, froh, daß er überhaupt noch einmal davongekommen war. So rannte ich blind wie ein Maulwurf in die Falle.
    Im Spurttempo raste ich um eine der Windungen, sah die Staubfahne des Mercury und einen blauen Schimmer eines Hecks an der nächsten, freute mich, daß ich ihnen noch so nahe war und… lag lang im Straßenstaub, ohne überhaupt zu begreifen, wie ich dort hingekommen war.
    Um mich wirbelten Arme und Beine. Irgendwer hämmerte auf mir herum und schlug mir auf die Schulter. Mir dämmerte, daß ich angesprungen und niedergerissen worden war, aber bevor ich diese späte Erkenntnis richtig verdauen konnte, traf der Bearbeiter meiner Schulter endlich meinen Schädel, den er wahrscheinlich von Anfang an hatte treffen wollen. Bei mir ging das Licht aus.
    ***
    Ich kann mich nicht erinnern, jemals in einem so überfüllen Auto gesessen zu haben. Um genau zu sein, ich saß nicht, sondern lag auf dem Boden zwischen Rücksitz und Vordersitz. Vier Paar Füße benutzten mich als Matte, Füße, die in großen, kräftigen Schuhen staken. Der eine Gent hatte seine Trittlinge auf meinem Brustkasten geparkt, der andere auf meinen Knien. Zwischen beiden sah ich die Schuhe einer Frau, aber sie hielt die Beine angezogen und bemühte sich, mich nicht zu berühren.
    Ich ließ meinen Blick an den Hosenbeinen hochgleiten, kam zu je einer Hand, die eine Pistole hielt. Dann kam etwas Anzug und zwei Gesichter, die mich höchst unfreundlich anstarrten.
    Sie glauben nicht, wie ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf die Denkgeschwindigkeit abbremst. Ich brauchte eine ganze Weile, um mich der Ereignisse zu erinnern. Der eine Gentleman half mir auf die Sprünge, indem er sagte:
    »Wenn du dich rührst, G.-man, wird deine Nase ein wenig verunstaltet werden.«
    Ich kapierte, daß die Burschen nicht meine Freunde waren, sondern Becks Männer. Zwischen ihnen saß Claire Bright. Ich registrierte mit Erleichterung, daß sie noch am Leben war. Von den Leuten auf den Vordersitzen konnte ich nichts sehen, aber es war leicht zu erraten, daß Carrel Beck und Jack Bannister dort saßen.
    Ich hielt mich ruhig und sah mir Becks Leute genauer an. Es handelte sich bei ihnen nicht um die üblichen brutalen Gorillatypen. Sie waren relativ jung, gut trainiert und, nach ihren Gesichtern zu schließen, intelligent. Nur mit intelligenten Leuten hatte Beck so blitzschnell schalten können. Erst eine Schießerei, dann eine scheinbare Flucht bis um die nächste Kurve, bei heulendem Motor die Burschen wieder hinauswerfen, weiterfahren, hinter der zweiten Kurve halten und den G.-man einfach einpacken, den die eigenen Leute inzwischen erwischt hatten, das ..bewies eine Raffinesse und Kaltblütigkeit, die ich noch nicht erlebt hatte. Ich konnte mir gratulieren, daß ich überhaupt noch lebte. Wenn sie ihre Pistolen benutzt hätten, so würde ich wahrscheinlich nicht einmal vom Sterben etwas gemerkt haben.
    Ich schloß die Augen. Drei Männer der Bande saßen im Wagen. Bannister nicht mitgerechnet. Es fehlte also immer noch der vierte Mann. Ich nahm an, daß dieser vierte Mann sich an dem gleichen Ort aufhielt, an dem die Beute aus dem Chaldeway-Fischzug versteckt war, und ich rechnete damit, daß wir zu diesem Ort unterwegs waren. Zwar konnte ich nicht sehen, wohin wir fuhren, aber ich hielt es für sicher, daß Beck die Richtung in die Stadt hinein eingeschlagen hatte. Hätte er versucht, New York zu verlassen, so wäre er in die Kontrolle der Straßensperren geraten. Brighton-Beach gehörte zwar noch zum Stadtbezirk, aber nur zwei Meilen weiter begann die Kontrollzone. Mit einem zusammengeschlagenen Mann auf dem Boden des Wagens war an ein Durchkommen

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