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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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ihnen richtete sich auf und schimpfte: »Höchste Zeit, dass Sie kommen, Boss. In der Blechkarre herrscht eine Temperatur wie in einem Kühlschrank.«
    »Sei friedlich«, knurrte der Boss, während er, gefolgt von dem Raubvogelgesicht, in den Wagen stieg. »Ich vermute, dass es für Ken und Slim im Leichenschauhaus noch viel kälter ist. Was macht die Beute?«
    Als Tom auf diese schnodderige Art vom Tod seiner beiden Kumpane hörte, wurde sein vor Kälte bleiches Gesicht noch blasser. Er kannte Slim als einen Mann mit einer ungewöhnlichen schnellen Reaktion und Ken als glänzenden Pistolenschützen. Da diese beiden tot, der Boss und Mark aber unversehrt waren, stieg in ihm der Verdacht auf, der Boss habe sie mehr oder weniger absichtlich geopfert. Selbstverständlich ließ er sich seine Meinung nicht anmerken, sondern antwortete: »Der Sack voll Schmuck und Geld liegt noch genauso im Wagen, wie Sie ihn gestern Abend hineingeworfen haben. Kein Mensch hat sich um uns gekümmert, allerdings war unser Wagen auch nach verhältnismäßig kurzer Zeit eingeschneit. Die Cops hätten ganz New York auf den Kopf stellen können, sie hätten nichts gefunden. Auf den Gedanken, die Beute könnte sich in einem zugeschneiten Auto auf einem öffentlichen Parkplatz befinden, wären die Cops nie gekommen. Es war eine fabelhafte Idee von Ihnen, Boss, unseren Raub auf diese Weise zu verbergen.«
    »Meine Ideen sind immer fabelhaft, Tom. Merke dir das gut!«, antwortete der Gangster-Boss, wobei er die Tür zuzog und verriegelte. Er fuhr mit gedämpfter Stimme fort: »Vor allem jetzt können uns nur noch die besten Ideen helfen. Es gilt nämlich, New York zu verlassen!«
    »Warum denn, Boss?«, fragte der vierte im Bunde. »New York ist doch so schön groß und hat so viele Schlupfwinkel. Hier kann man sich verkriechen wie eine Ratte in ihr Loch.«
    »Cec«, meinte der Boss, »es mag vielleicht für kleine Ganoven gut sein, die Ratte zu spielen. Leute mit Format, so wie ich zum Beispiel, haben dazu keine Lust. Die Cops brauchten sich nur vor das Loch zu stellen, und die Ratte ist in ihrem eigenen Bau gefangen. Ich, und ihr auch, wir müssen uns frei bewegen können. Wir haben den Raubzug im Waldorf Astoria nicht organisiert, um die Beute nachher in einem finsteren Loch nur bestaunen zu können. Übrigens, was ich noch sagen wollte: Wenn wir New York erst verlassen, nachdem der Postverkehr wieder normal funktioniert, werden wir keine Möglichkeit mehr haben, die Reiseschecks und den Schmuck an den Mann zu bringen, da das FBI bestimmt die Listen ins ganze Land verschickt. Es ist beschlossene Sache, wir verlassen New York sofort!«
    »Einverstanden«, sagte Mark und rieb sich seine Adlernase. »Aber wie soll man unter den gegebenen Umständen aus der Stadt verschwinden können? Selbst wenn die Ausfallstraßen wieder befahrbar sind, dürfen nur Polizei-, Kranken- und Schneeräumfahrzeuge verkehren. Mit unserem Kombi kommen wir keine hundert Yards weit!«
    Der Gangster-Chef grinste überlegen.
    »Ich habe kein Wort von unserem Pontiac gesagt. Die Verkehrsbeschränkung ist ja gerade unser Vorteil! Ich gehe nämlich davon aus, dass die Krankenwagen und die Schneepflüge ungehindert und unkontrolliert umherfahren können.«
    Tom lachte auf.
    »Was nützt uns das? Wir können doch unserem Kombi nicht ein Rotes Kreuz aufpinseln und die Ambulanz spielen.«
    »Ich glaube du hast den Job verfehlt«, spottete Mark. »Zum Gangster taugst du jedenfalls nicht. Ich kann dir sagen, was der Boss im Sinn hat: Wir werden einen Krankenwagen oder einen Schneepflug kapern.«
    »Falsch geraten«, lachte der Mann mit dem kantigen Kinn. »Wir werden uns beides, einen Krankenwagen und einen Schneepflug organisieren müssen.«
    »Dass wir eine Ambulanz brauchen, das ist mir klar«, erwiderte Mark. »Wozu aber ein solch unförmiges Ding wie einen Schneepflug?«
    »Vielleicht wird es notwendig sein, einen abgelegenen Weg zu befahren. Das geht aber nur, wenn ein Schneepflug vorausfährt und die Fahrbahn freiräumt. Vielleicht treffen wir auch auf eine Straßensperre. Was meint ihr, wie herrlich ein Schneepflug ein Polizeifahrzeug auf die Seite schiebt oder mittendurch schneidet? Weiterhin können wir mit dem unförmigen Ding die Straße blockieren, sodass eventuelle Verfolger ziemlich lange Arbeit hätten, das Hindernis wegzuräumen. Alles in allem: Gründe genug, um außer einen Krankenwagen einen Schneepflug zu stehlen!«
    »Boss, Sie denken aber auch an alles!«,

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