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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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eingezwängt im Kofferraum des großen Wagens.
    Ich spürte, wie der Pontiac langsamer wurde, rechtwinklig von der Straße abbog, über den Bordstein hoppelte und dann sich steil nach vorn neigte, die Einfahrt zur Garage hinunter.
    In wenigen Sekunden würden wir Bescheid wissen, ob der Kofferraum eventuell unser Sarg werden sollte.
    Ich hatte mit Kensey ausgemacht, dass er die Wagentür heftig zuschlagen solle, wenn die Gangster in der Garage warteten.
    Das Motorengeräusch hallte dumpf in dem engen Raum. Jetzt hielt der Wagen an, gleich darauf wiegte er in der Federung, Kensey stieg aus.
    Ich hielt den Atem an, entsicherte die MP und richtete den Lauf in der absoluten Finsternis dorthin, wo der Kofferraumdeckel aufgehen würde. An den Bewegungen Phils spürte ich, dass er dasselbe tat.
    Dann hörte ich die Wagentür ganz sanft ins Schloss schnappen. Ich atmete auf, die verkrampften Muskeln lösten sich: Die Banditen waren nicht anwesend.
    Mit betont lauten Schritten entfernte sich Kensey. Hastig öffnete ich den Kofferraumverschluss .
    In der Garage brannte nur ein trübes Licht. Phil und ich, wir blickten uns kurz gegenseitig in die Augen. Die Brig-Gang war gefährlich wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe. Wir wussten beide, dass… nein, besser nicht daran denken.
    Phil verzog sich in den Abstellraum und ließ die Tür einen winzigen Spalt offen.
    Ich winkte ihm zu, dann ging ich los. Die Maschinenpistole stellte ich in die Ecke hinter den Waschkessel. Für den ersten Teil des Unternehmens war sie mir nur hinderlich und auch nicht treffsicher genug.
    Dank der gemauerten Treppe und dem steinernen Hauseingang erreichte ich das Esszimmer völlig geräuschlos.
    Ich lauschte einige Sekunden an der Tür. Kein verdächtiger Laut, nur aus dem Wohnzimmer drangen unverständliche Stimmen.
    Unendlich behutsam drückte ich die Klinke herunter. Die Tür knarrte leise in den Angeln - ich hoffte, dass das im Nebenraum nicht zu vernehmen war - und schon war ich drin.
    Nun konnte ich das Gespräch im Wohnzimmer verstehen.
    »Boss, es ist doch der helle Wahnsinn, mit dem Auto zu flüchten. Sie haben doch gehört, dass die Cops auf jedes Fahrzeug schießen, das Peekskill verlässt.«
    »Tom, du bist ein erbärmlicher Feigling!«, brüllte Brig. Offenbar war er von dem Gangster namens Tom schon vorher gereizt worden. Später erfuhr ich, dass Brig diese Auseinandersetzung absichtlich provoziert hatte. »Wenn du Angst hast, kannst du ja hierbleiben und die Katze als Geisel benützen.«
    »Ich bleibe auch hier, das ist am sichersten. Der Boss kann sich vielleicht retten, aber uns geht es nicht besser dabei als Ken und Slim. Wir müssen ja doch nur den Kopf hinhalten. Und wenn die Cops uns erledigt haben, hat der Boss die ganze Beute für sich. Das und nichts anderes hat er…«
    Nebenan gab es einen harten, krachenden Schlag und gleich darauf einen schweren Fäll. Eine Frau schrie entsetzt auf.
    »Ist noch jemand nicht bedient?«, fragte Brig höhnisch. »Aha, ihr beide seid vernünftig. Immerhin hat Tom uns einen Gefallen erwiesen. Jetzt brauchen wir die Beute nur noch durch drei zu teilen. Übrigens, was ich noch sagen wollte: Natürlich kommen wir mit den Geiseln aus Peekskill heraus und wohin wir wollen. Die Cops werden sich schwer hüten, einen Wagen, in dem die Kenseys sitzen, zu beschießen. Wir dürfen jetzt bloß keine Zeit mehr verlieren. Cec, du bleibst hier oben und bewachst die beiden wertvollen Schäflein. Wenn sie Mätzchen machen, schlägst du sie zusammen. Ich habe dir ja eben gezeigt, wie das geht. Geschossen wird nur im äußersten Notfall, das macht nämlich zu viel Krach. Mark und ich gehen nach unten, um das Werkzeug, die Lebensmittel und die Beute einzuladen. Nach zehn Minuten kommst du, Cec, mit den beiden Kenseys runter. Ist das klar?«
    Cec beteuerte mehrmals, dass ihm alles klar sei.
    Schritte trampelten aus dem Wohnzimmer und den Gang entlang. Wenig später hörte ich Cec schimpfen: »Was, auf die Toilette willst du dumme Ziege? Kommt nicht infrage. Meinetwegen kannst du in die Hose machen.«
    Das war in meinem Plan nicht vorgesehen gewesen.
    Ich musste mir schnell etwas anderes einfallen lassen, um Mrs. Kensey und womöglich auch ihren Mann aus dem Schussbereich des Gangsters zu entfernen.
    Weiterhin an der Tür lauschend angelte ich mit dem Fuß nach einem Stuhl und rückte ihn ein wenig hin und her.
    »Was ist das?«, kam von nebenan die erschrockene Frage Cecs.
    »Keine Ahnung. Vielleicht die Katze, was

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