0204 - Horror-Rock
sagenumwoben ist, daß man…«
»Atlantis!« platzte ich heraus.
Erstaunen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Sie wissen es, Mr. Sinclair?«
»Es war nicht schwer zu erraten«, gab ich zurück und lächelte dabei.
»Sie haben mir die Antwort förmlich in den Mund gelegt.«
»Dann kennen Sie auch das Geheimnis dieses Castells?«
»Nein, das ist mir unbekannt.«
»Ich will es Ihnen erklären. Es gibt hier in der Nähe ein altes Castell. Mein Volk hat es vor langer, langer Zeit erbaut, gewissermaßen als einen Stützpunkt. Atlantis ging unter, alles verschwand. Das Meer fraß diesen Kontinent, doch es gelang zahlreichen Dämonen, zu überleben. Sie hatten sich in der Leichenstadt verborgen, und mit Hilfe der Großen Alten ist es ihnen gelungen, auch zu überleben.«
»Die Leichenstadt? Was ist das?« Ich hatte viel über Atlantis gehört, war selbst schon einmal dagewesen, doch von einer geheimnisvollen Leichenstadt hatte mir noch niemand etwas berichtet.
»Ich will es Ihnen sagen, Mr. Sinclair.« Und dann erzählte sie mir das, was auch Jane Collins zu hören bekommen hatte.
Suko und ich waren gespannt. Wieder wurde ein Zipfel des Geheimnisses um den alten Kontinent Atlantis gelüftet. Allerdings erfuhren wir auch, daß die Leichenstadt bis heute verschwunden war.
»Und die suchen Sie?« stellte ich fragend fest.
»So ist es.«
»Haben Sie einen Anhaltspunkt?« Diesmal sprach Suko. Es kam mir vor wie ein Kreuzverhör.
»Ja, den habe ich. Es ist das alte Castell, von dem ich gesprochen habe. Dort existiert ein geheimnisvoller Brunnen. Seine Tiefe ist unmeßbar, er soll auch keinen Grund haben, sondern ein Dimensionstor besitzen, das in die Leichenstadt führt. Können Sie mit dem Begriff Dimensionstor etwas anfangen?«
Wir nickten beide.
»Und warum haben Sie noch nicht nachgeforscht?« fragte ich.
»Weil das Dimensionstor nur an einem Tag geöffnet ist. Das ist der heutige Tag.«
»Man kann also durch den Brunnen in die Leichenstadt hineinkommen?«
»Ja.«
»Dann versuchen wir es.«
»Nicht so voreilig, Mr. Sinclair. Erst in der Nacht öffnet sich das Tor. Und auch nur für eine Minute. Denken Sie daran, nur für eine Minute kann man die geheimnisvolle Leichenstadt sehen.«
»Was haben dann diese Wesen damit zu tun?«
»Es sind die Hüter der Leichenstadt. Wie auch ich haben sie die Katastrophe überlebt. Allerdings sind sie nicht wiedergeboren, sondern erscheinen erstens in menschlicher Gestalt auf der Erde und zweitens auch in ihrer wahren. Sie haben beide gesehen. Und ich bin hier, um ihr schreckliches Tun zu verhindern.«
»Worum geht es denn?«
»Diese vier, Sie haben erst zwei kennengelernt, haben sich zu einer Rockband zusammengeschlossen. Und sie wollen, wenn sich das Dimensionstor öffnet, all die Menschen, die ihr Konzert besucht haben, in die Leichenstadt verschleppen. Durch das Dimensionstor sollen sie hineingestoßen werden in eine nie erlebte, grausame Welt, damit die Dämonen des alten Atlantis Nahrung bekommen.«
Das war wirklich ein Hammer. »Deshalb also das Konzert!«
»Ja, und ich bin hier, um den Schrecken zu verhindern, Mr. Sinclair. Ich muß es einfach schaffen. Diese Wesen dürfen nicht gewinnen. Sie haben lange geschlafen. Durch irgendeinen Umstand sind sie erweckt worden, um hier ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Vier sind es, ich bin allein.«
»Sie waren allein, Doreen.«
»Danke.«
»Aber wie ist es möglich, daß Sie nicht sterben?«
»Eine sehr berechtigte Frage, die Sie mir da stellen, Mr. Sinclair. Ich will auch die Antwort nicht für mich behalten. In Atlantis habe ich mich einem magischen Ritual unterziehen müssen. Vor dem Untergang wurde ich getötet. Auf Einzelheiten möchte ich nicht eingehen. Es muß Ihnen reichen, daß ich durch Magie getötet wurde. Mein Geist jedoch ging nicht ein in das absolute Jenseits, sondern wanderte durch die Zeiten, wie viele andere auch. Er war immer auf der Suche nach einem neuen Körper. Und es hat sehr lange gedauert, bis ich den der Doreen Delano fand. Töten kann man mich nur in der Leichenstadt, weil es dort die entsprechende Gegenmagie zu der meinen gibt.«
»Wie bei Kara«, hauchte ich. Allerdings so leise, daß Doreen es nicht verstand.
Sie lächelte. »Es klingt alles ein wenig kompliziert, das weiß ich«, sagte die schwarzhaarige Frau, »aber die Jenseitskräfte sind nun man nicht leicht zu begreifen.«
»Da haben Sie recht«, erwiderte ich und zeigte auf den Eisernen Engel.
»Was hat er für eine
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