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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mädchen arbeiteten. Die Namen der Bars und der Häuser waren angegeben.
    »In einem Haus soll sie ja nicht sein«, murmelte Mallmann. »Das Palais d’amour und die Herbertstraße können wir vergessen.«
    Ich klopfte Will auf die Schulter. »Gute Idee.«
    Zurück blieb genau die Hälfte. Neun Karten. Kommissar Kölzer ging systematisch vor. Er schrieb die Namen der Lokale, in denen die Mädchen arbeiteten auf, die Adressen dahinter. »Damit wir die Wege nicht zweimal machen, fangen wir am südlichen Ende der Davidsstraße, wo auch die große Bavaria-Brauerei liegt, an. Die Lokale liegen fast alle hier und um die große Freiheit herum. Das letzte finden wir direkt am Hans-Albers-Platz.« Er schaute uns an.
    »Einverstanden, meine Herren?«
    Die Antwort gab ich. »Sie sind der Chef!«
    Diese Worte gingen runter wie Öl, und mit fliegenden Jackettschößen stürmte Kommissar Kölzer los.
    ***
    Früher hatte er Lastwagen gefahren. Quer durch Europa, bis hinein in den Orient. Und dort hatte es Kurt Stachowitz erwischt. Zwei Mädchen machten ihn in Istanbul an. Deutsche. Sie wollten schwarz über die Grenzen.
    Kurt sträubte sich, doch die nächtlichen Überredungskünste der beiden Damen waren so perfekt, daß er sich nicht mehr weigern konnte. Wie er es schaffte, die beiden nach Deutschland zu bringen, war ihm heute noch ein Rätsel. Auf jeden Fall stiegen die Bienen in Hamburg aus und liefen einem Zuhälter in die Hände.
    Der schickte sie auf den Strich. Kurt erfuhr davon, knöpfte sich den Zuhälter vor und verprügelte ihn dermaßen, daß er nur noch aus der Schnabeltasse trinken konnte. Die beiden Mädchen aber waren von Kurt begeistert, der jedoch weniger, als er erfuhr, daß die Schicksen gar nicht daran dachten, ihren Job aufzugeben. Sie wollten weiter anschaffen und suchten einen neuen Zuhälter.
    Kurt hatte gehört, welche Summen in dem Geschäft zu verdienen waren – er zögerte nicht länger und stieg ein. Es dauerte ein halbes Jahr, da hatte er sich etabliert und einigen Kollegen gezeigt, wo es langging. Seit dieser Zeit vergaß Kurt auch seinen richtigen Namen.
    Alle nannten ihn nur noch Trucker. In Anlehnung an seinen früheren Job. Der Polizei war er auch bekannt, weil er einmal versucht hatte, die Davidswache zu demolieren. Das hatte ihn eine Gehirnerschütterung und zwei Zähne gekostet.
    Eines Tages lief ihm Angela über den Weg. Blondhaarig, scharf und frisch geschieden. Sie suchte einen Job, den konnte sie bei Kurt haben. Der Trucker nahm sie auf in seinen »Stall«. Er brauchte nicht einmal eine Ablöse zu zahlen, weil sie keinem Kollegen zuvor »gehört« hatte.
    Angela lief für ihn sozusagen unter der Hand. Er hatte sie in einen Club eingeschleust, und nicht einmal seine ersten Bienen wußten von ihr, nur die Polizei hatte es erfahren.
    So kassierte der Trucker von Angela ein hübsches Trinkgeld. An diesem Tag war es wieder so weit. Er erwartete Angela in ihrer Wohnung, damit sie abrechneten.
    Sie wohnte nicht weit vom Kietz weg, in einem alten Haus nahe dem Zollamt. Wenn man aus dem Fenster schaute und sich nach links drehte, konnte man einen Teil der Landungsbrücken und die Elbe sehen. Auch die Autofähre nach Harwich lag im Blickfeld.
    Ansonsten war die Wohnung ein Loch. Ein Zimmer und ein Minibad, das allerdings hatte Kurt umbauen lassen, weil Angela darauf bestand. Die Dusche paßte soeben hinein und auch die Toilette. Dafür hing der Spiegel schon an der Tür.
    Der andere Raum umfaßte vielleicht fünfzehn Quadratmeter.
    Bett, Schrank, Tisch, Stühle, ein Kühlschrank und ein tragbares Fernsehgerät, auf das der Trucker starrte, um sich die Wartezeit zu verkürzen.
    Vorabendprogramm, von Werbung unterbrochen. Der blonde Barde Heino schmetterte seine Volkslieder, und ein Chor begleitete ihn. Der Zuhälter hatte das rote Licht eingeschaltet, weil er nicht scharf darauf war, die fleckigen und feuchten Tapeten zu sehen, die fast von den Wänden fielen. Da war seine Eigentumswohnung in Pöseldorf doch etwas anderes.
    Er lag halb auf dem Bett, rauchte und trank unverzollten Wodka aus der Flasche. Er konnte ungeheuer viel vertragen, aber wenn er betrunken war, wurde er zum Tier. Da kannte er keine Verwandten mehr und drosch alles kurz und klein.
    Angela mußte gleich kommen. Neuerdings schaffte sie auch tagsüber an, denn Deutschland erlebte eine Rezession. Die Barbesucher blieben aus, von den Steuern ließ sich auch nicht mehr viel absetzen, und so mußte es die Masse machen.
    Bisher war der

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