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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich vernommen hatte.
    Die Mafiosi wuchteten den Sarg hoch, stellten ihn auf die Ladefläche, und Vampiro-del-mar zog ihn tiefer hinein. Er gab dabei grunzende Geräusche von sich und flüsterte Worte, die wohl gehört wurden, aber niemand verstand.
    Den Mafiosi wurde es unheimlich, sie zogen sich rasch zurück.
    Zwei ihrer Kollegen schleppten bereits den nächsten Sarg heran, nur ein Mann blieb in Costellos Nähe.
    Lady X war zufrieden. Die Verladung der Särge klappte ausgezeichnet.
    Sie brauchte nicht einmal dabei zu sein. Sie wollte sich noch ein wenig mit Costello unterhalten.
    Die Vampirin hatte es gelernt, ihren Trieb zu unterdrücken. Ein normaler Vampir hätte sich auf die Männer gestürzt. Sie waren für ihn nur Opfer, doch die Scott sah in ihnen Helfer, die daran mitarbeiteten, einen großen Plan zu verwirklichen. Trotzdem fiel es ihr schwer, nicht das Blut zu saugen.
    Neben Costello blieb sie stehen, »Klappt sehr gut«, lobte sie.
    Der Mafioso hob die Schultern. »Was ich in die Hand nehme, das klappt immer.«
    »Eingebildet bist du nicht?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ja, warum?«
    Sarg für Sarg wurde aus dem Bunker getragen. Lady X und Costello verfolgten die Männer mit ihren Blicken. Die Totenkisten, waren zumeist schwarz, aber es gab auch braune Särge darunter, und sogar ein heller Eichensarg verließ den Bunker.
    »Das ist der letzte«, sagte Costello. »Ich habe mitgezählt.«
    »Wo willst du eigentlich damit hin?« fragte der Mafioso. »Es ist nicht einfach, diese Menge von Särgen zu verstecken.«
    »Nein, das nicht. Aber ich habe bereits ein gutes Versteck gefunden. Ich schaffe sie auf ein Hausboot.«
    »Was?«
    »Ja, es gibt doch genügend Hausboote auf der Themse, die leer herumstehen. Und so leicht wird keiner darauf kommen, daß ein Hausboot als Sargversteck dient.«
    Costello war skeptisch.
    »Was gefällt dir daran nicht?«
    »Ich erinnere mich an den Hexenwahn. Daran waren wir zwar nicht unmittelbar beteiligt, doch der Anführer Gordon Schreiber hatte sich auch ein Hausboot ausgesucht. [3] Seit der Zeit sind die Bullen verdammt mißtrauisch und fahren oft Patrouille.«
    »Über die Sache ist Gras gewachsen.«
    »Das wünsche ich mir.«
    »Fertig, Capo«, meldete einer der Männer und klopfte sich den Staub von der Jacke.
    »Gut, dann können wir«, sagte Lady X.
    »Höre ich wieder von dir?« wollte Costello wissen.
    »Bestimmt Wenn nicht von mir persönlich, dann sicherlich von meinen neuen Freunden.« Sie lachte, drehte sich um und ging zum Wagen, um die Plane wieder festzuzurren.
    Vampiro-del-mar sah sie nicht. Er hockte im Hintergrund zwischen den Totenkisten.
    Die Scott enterte das Fahrerhaus, stellte den Motor an, fuhr einen Bogen und rauschte ab.
    Costello und fünf Männer schauten dem LKW nach.
    »So ganz wohl ist mir nicht bei der Sache«, sagte Logans Leibwächter.
    Der Mafiachef hob die Schultern. »Sei froh, daß sie auf unserer Seite stehen.« Dann stieg er in seinen Mercedes und gab das Zeichen zur Abfahrt.
    ***
    Die Frau hatte nicht gelogen!
    Vor mir hing in der Tat ein Gehängter, der noch lebte. Allerdings kein normales Leben, sondern ein grausames, ein schreckliches. Er führte ein untotes Dasein.
    Ich tat noch nichts, sondern beobachtete nur. Obwohl er in der Schlinge hing und das dünne Nylon scharf in seine Haut schnitt, war ihm nichts geschehen. Er reckte sich, bewegte seine Finger, rollte mit den Augen und hob die Schultern. Um mich kümmerte er sich überhaupt nicht.
    Ich steckte die Beretta weg und zog meinen Silberdolch. Wenn es zu einem Kampf kam, konnte ich Munition sparen.
    Erst, einmal griff der Vampir in die Tasche und holte ein Messer hervor.
    Er klappte, es auf, nahm es in die rechte Hand und hob den Arm so hoch er konnte. Dann führte er die scharfe Seite des Messers an das Nylonseil und kappte es.
    Er fiel zu Boden und brach in die Knie. Für einen Moment blieb er so liegen. Das schon grau gewordene Haar streifte über die schmutzige Erde. Er wandte mir den Rücken zu, kroch ein paar Schritte, stützte sich an der Wand ab und kam so auf die Füße.
    Etwas schwankend blieb er stehen. Ähnlich wie ein Kranker, der tagelang im Bett gelegen hatte und erst seinen Kreislauf wieder in Schwung bringen mußte.
    Ich schwieg und schaute auf seinen Rücken. Hoffentlich war er redselig und erzählte mir, wie er zur Bestie geworden war.
    Aus dem Kellergang hörte ich Schritte und Stimmen. Suko sprach mit der Frau. »Bleiben Sie bitte oben, ich schaue mal

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