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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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unseren Bunker halten könnten! Wir müssen auch immer noch damit rechnen, daß sein Verein unsere Pläne noch vereiteln kann. Deshalb werden wir ihn unmittelbar an unserem Schicksal teilnehmen lassen.«
    »Wie soll denn das vor sich gehen?« fragte Crossfield. »Willst du ihn etwa heute abend in die…«
    Leider unterbrach Slyboots die beabsichtigte Enthüllung, auf die ich schon lange spitzte.
    »Wenn du die Leute wenigstens ausreden ließest, du Idiot, dann brauchte man nur halb soviel reden. Aber etwas Besseres, als dumm zu fragen, fällt dir wohl gar nicht ein. Mein Plan ist ganz einfach: Wir stecken Cotton in den Keller, schließen die Falltür ab und verrammeln sie zur Sicherheit noch zusätzlich. Dann bringen wir eine Sprengladung an, die den ganzen Bunker samt Unterkellerung und Fundamenten nach einer bestimmten Zeit in Atome zertrümmert.«
    »Und Cotton mit!« freute sich Bashful mit blödem Lachen.
    »Und Cotton mit!« bestätigte Slyboots. »Aber nur dann, wenn wir nicht vorher zurückkommen und den Zeitzünder ausschalten.«
    »Ah, ich verstehe!« meinte Clumsy gedehnt. Seine Laune hatte sich bereits wieder so weit gebessert, daß er sich eine seiner dicken Zigarren ansteckte.
    »Gelingt unser Unternehmen, dann bleibt der G-man am Leben. Mißglückt es, oder sind wir durch widrige Umstände an der Rückkehr zum Bunker verhindert, soll es ihm mindestens ebenso schlecht gehen wie uns: Er darf eine Himmelfahrt antreten!«
    ***
    Das waren ja herrliche Aussichten!
    Sie können sich denken, daß ich damit ganz und gar nicht einverstanden war. Wenn ich mich nicht sehr irrte, hatten die Gangster einen tollkühnen, großangelegten Coup vor. Bei solchen Unternehmungen war die Wahrscheinlichkeit, daß »widrige Umstände« — nämlich von seiten der Polizei — dazwischenfunkten, nicht eben gering.
    Ich brachte meinen Denkapparat auf Hochtouren, um zu prüfen, was mir in dieser verfahrenen Lage zu tun noch übrigblieb.
    Ich konnte versuchen, mich herauszuhauen. Aber diese Absicht würde, ungeachtet aller Tricks, die ich beherrschte, mit Sicherheit schon im Versuch steckenbleiben. Es hatte keinen Sinn, mir in dieser Hinsicht irgend etwas vorzumachen.
    Ich konnte mich aber auch, zwar mit gespieltem Sträuben, doch im großen und ganzen kampflos einsperren lassen. Ich entschied mich für diese zweite Möglichkeit, obwohl sich alles in mir dagegen auflehnte.
    Vielleicht entspricht es nicht der landläufigen Vorstellung von einem harten G-man, wenn er sich, ohne ernsthaft Widerstand zu leisten, einsperren läßt wie ein schlachtreifes Kaninchen in den Stall. Aber nicht selten ist es ratsam, vorsichtige Überlegung einem wilden Draufgängertum vorzuziehen. Gehirnzellen sind Muskelzellen allemal überlegen!
    Blinder Eifer schadet nur, und in meiner Situation wäre das ganz besonders der Fall gewesen.
    Eine dritte Möglichkeit gab es nämlich nicht. Ich könnte alles nur Erdenkliche anstellen; letzten Endes würde ich doch in dem Bunkerkeller landen. Das einzige, was noch offen war und weitgehend von meinem Verhalten abhing, war die Frage, in welcher körperlichen Verfassung ich die Reise in die Unterwelt antreten würde.
    Spielte ich den wilden Mann, so konnte das nur zur Folge haben, daß ich erheblich lädiert — entweder mehr oder weniger von Geschossen durchlöchert, oder doch zumindest bewußtlos geschlagen — in dem Verlies eintreffen würde. Wenn ich mir auch nur eine winzige Aussicht auf Flucht erhalten wollte, mußte ich darauf achten, unter allen Umständen im Vollbesitz meiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit zu bleiben.
    ***
    Wenn ich mit dem Gedanken an Gegenwehr geliebäugelt hätte, so wurde mir deren absolute Sinnlosigkeit alsbald überzeugend demonstriert:
    Slyboots, Dragon und mein spezieller Freund Crossfield gingen zum Waffenständer und schnappten sich die Maschinenpistolen. Zusammen mit Bashful stellten sie sich im Halbkreis um mich auf. Ich hatte sehr wohl beobachtet, daß jeder seine Knarre sorgfältig durchgeladen und entsichert hatte!
    Vier Maschinenpistolen! Welch ein Aufwand gegen einen einzelnen G-man! Ich konnte mich eines Lächelns nicht erwehren.
    Crossfield verkündete mir:
    »Warte nur, dir wird das Lachen schon noch vergehen! Die Sprengladung stanzt dich zu einem Sieb!«
    Und wenn es mich das Leben gekostet hätte, ich mußte ihm zurückgeben:
    »Ich habe bis jetzt noch keinen gesehen, der auf dem elektrischen Stuhl gegrinst oder blöde Bemerkungen von sich gegeben

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