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0206 - Rache aus dem Grab

0206 - Rache aus dem Grab

Titel: 0206 - Rache aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wollte er sich das Geld in der Nacht holen«, vermutete Zamorra, »wenn ich auch nicht verstehe, warum er das nicht öffentlich getan hat.«
    Potter trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Halifax galt als tot, und wahrscheinlich gab es keinen Schuldschein. Poltryn hätte es schwierig gehabt, seinen Anspruch zu beweisen. Sie kennen doch die Anwälte und Erbschaftsregler und -verdreher.«
    Zamorra nickte langsam. »Er ist also nachts eingedrungen«, nahm er den Faden wieder auf, »wurde vom erwachenden Halifax entdeckt und erschlagen. Mich wundert, daß Halifax den Toten nicht beseitigt hat.«
    »Vielleicht wußte er nicht, wohin er ihn bringen sollte«, sagte Potter und sah sich weiter im Zimmer um. Nichts deutete darauf hin, daß ein Kampf stattgefunden hatte. Also ein eiskalter Mord… »Oder er rechnete nicht damit, daß jetzt, wo er wieder unter den Lebenden weilt, jemand sein Haus betreten würde.«
    »Erfreulich«, sagte Nicole leise. »Auch ein mordender Magier macht Fehler. Das läßt uns hoffen.«
    »Aber kein Hinweis, wo Miß Crawford versteckt gehalten wird«, murrte Simon.
    Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir lassen Poltryn erst einmal hier liegen. Inspektor Kerr muß sich darum kümmern. Er wird entscheiden, ob er die Mordkommission anfordert oder nicht… aber wir haben jetzt nicht nur einen Verdacht, sondern einen wirklichen Grund, Halifax vor den Kadi zu bringen. Mord…«
    Nicole schüttelte sich.
    »Ich habe Angst«, sagte sie plötzlich.
    »Wovor?« fragte Zamorra, legte den Arm um ihre Schultern und küßte sie auf die Wange.
    »Vor Halifax«, sagte sie.
    »Warum? Der ist doch erst einmal eingesperrt«, sagte Potter.
    Nicole schüttelte langsam den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Ich fühle es. Er ist frei.«
    ***
    John Halifax hatte das Haus Simon Potters verlassen, dessen Kellerraum in Ermangelung eines »normalen« Gefängnisses zu diesem Zweck verwendet worden war. Er hatte es nicht einmal für nötig gehalten, die Tür hinter sich wieder zu verriegeln. Wozu auch?
    Er nahm den Hinterausgang, weil er auf der Straße nicht sofort von jedem gesehen werden wollte. Er wußte nicht, wie viele Menschen gesehen hatten, wie er vom Blitz niedergestreckt worden war, und wer dabei gewesen war, als er eingesperrt wurde.
    Halifax näherte sich durch die Gärten seinem eigenen Haus, sich stets hinter Büschen und Sträuchern verbergend. Er war noch unschlüssig, was er zuerst unternehmen sollte. Wichtig war, diesem Kerr noch einen weiteren Schuß vor den Bug zu setzen, sich um den fremden Magier zu kümmern -und um sie.
    Eines nach dem anderen. Erst einmal Kerr, entschloß er sich, als er fremde Gedanken wahrnahm. Sein Unterbewußtsein nahm sie auf, war magisch aktiv geworden.
    So wie in der Nacht, als er erfuhr, daß Kerr telefonierte und Hilfe anforderte…
    Jetzt war die Quelle der Gedanken nicht im Pub, sondern in seinem eigenen Haus! Zwei, drei Personen ortete er, konnte aber nicht genau feststellen, um wen es sich handelte. Dazu reichten seine Kräfte nicht aus. Er konnte auch nicht die genauen Gedankengänge verfolgen, nur die Grundtendenz.
    Die Unterhaltung der drei drehte sich um ihn - und um Clark Poltryn!
    »Ich Narr!« stöhnte Halifax auf. Der Tote, den er nachts vor seinem Schrank erwischt und niedergeschlagen hatte. Er hatte ihn liegen gelassen, hatte, als er gegen Morgen zurückkehrte, keinen Nerv mehr dazu gehabt, auch noch Poltryn fortzuschaffen. Er hatte geglaubt, allein seine »Wiederauferstehung« würde ausreichen, die Leute von seinem Haus fern zu halten.
    Zamorras Auftauchen hatte alle Pläne umgeworfen. Und Zamorra befand sich jetzt in seinem Haus und hatte den Toten entdeckt.
    »Verdammt«, murmelte Halifax und ballte unwillkürlich die Fäuste. Er überlegte, was er noch tun konnte. Sie würden ihn unter Mordanklage stellen. Wenn alles andere nicht reichte -der Fund des Toten machte das Maß voll.
    Die drei mußten sterben.
    Es ist eine Kette ohne Ende! durchfuhr es ihn. Eine Tat zieht die andere nach sich! Man wird die drei vermissen, wird Fragen stellen. Es wird weitere Verdächtigungen geben, und irgendwann zieht sich die Schlinge zu… irgendwann geht es nicht mehr weiter…
    Ein Teufelskreis!
    Und um das Maß voll zu machen, durchzuckte ihn in diesem Moment der Warnimpuls seines Unterbewußtseins. Er fühlte, daß sie wieder aktiv wurde.
    Sie hatte Babs gefunden - und war bei ihr, um ihr den Weg in die Freiheit zu bahnen!
    Nur mit Mühe unterdrückte

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