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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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haben.«
    »Es ist gut, dass Sie mich daran erinnern. Im obersten Fach des Wäscheteils im Kleiderschrank steht eine kleine Kassette, die so viel enthält, dass ich über die nächsten Monate hinwegkomme. Larry drängte mir dauernd mehr Geld auf, als ich brauchte, und so habe ich etwas gespart.«
    Wir verabschiedeten uns, und Crosswing und ich trennten uns. Phil wollte, wie wir vorher verabredet hatten, einen Besuch in Bleckers Haus machen und nachsehen, ob er im Schreibtisch oder sonstwo etwas für uns Interessantes fand. Wir konnten das ohne weiteres tun, auch wenn nichts gegen den Exgangster vorlag. Er war ermordet worden, und unter Umständen enthielten seine Papiere einen Hinweis auf den Mörder.
    Ich selbst erkundigte mich im Districtsbüro bei Hayber, was er auf den Filmen, die der Fotograf in der Tasche und im Apparat gehabt hatte, entdeckt habe.
    »Hier sind die Dinger. Ich habe von sämtlichen Bildern - es sind zweimal sechsunddreißg und zwölf von dem Film, im Apparat - Abzüge gemacht. Wenn Sie von dem einen oder anderen eine Vergrößerung haben wollen, so müssen Sie das sagen. Bei verschiedenen dürfte es wirklich der Mühe wert sein.«
    Er schob mir einen Pack Bilder zu. Die ersten Aufnahmen waren so, wie sie in derartigen Lokalen von verliebten Pärchen bestellt werden. Es waren Jünglinge zwischen siebzehn und siebzig, die ein Mädchen umfasst hielten, ihm zutranken oder tief in die Augen sahen. Sie waren nicht ausschließlich in der ORIENTAL BAR aufgenommen, sondern auch in anderen Lokalen, die sich zweifellos in der Nachbarschaft befanden.
    Ein Bild auf dem ersten Film fiel aus dem Rahmen. Es zeigte einen behäbigen, glatzköpfigen Herrn, der gerade dabei war, ein Mädchen zu küssen. Dieses Bild war bestimmt nicht auf Bestellung gemacht, was ich auch daraus schließen konnte, dass am Ringfinger des liebebedürftigen Mannes ein breiter Ehering saß. Dieses Bild legte ich zur Vergrößerung beiseite.
    Der zweite Film zeigte zwei Aufnahmen der gleichen Art, und auch diesmal waren die Männer in vorgerücktem Alter.
    Während ich die letzten zwölf Kopien betrachtete, blickte Hayber mir amüsiert über die Schulter. Zu meiner
    größten Überraschung erblickte ich mich selbst mit Fatima-Nita, aber damit konnte man keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken, geschweige denn erpressen. Wir saßen uns artig gegenüber. Die Bombe platzte erst bei der letzten Aufnahme.
    Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich Grace Bosserts Zimmergenossin Magde Sherman erblickte, die angetan mit dem pailettenbestickten Abendkleid Ihrer Freundin und deren Perlohrringen, sich bemühte, einen Kavalier nach bestem Können zu unterhalten. Es war nicht nur das Mädchen, das mir einen Schock versetzte, sondern auch ihr Partner.
    Ich kannte den Herrn recht gut von Ansehen und hatte gelegentlich auch einmal dienstlich mit ihm zu tun gehabt. Es war nämlich der Stadtrat Hugh Pollio, dessen Aufgabe es war, die in einer Millionenstadt unvermeidlichen Auswüchse des Vergnügungsgeschäftes, nämlich alle Arten von Laster zu bekämpfen. Dieses Bild war, vorausgesetzt, dass es in die richtigen Hände geriet, ein Vermögen wert. Das insbesondere, als besagter Stadtrat im Nebenberuf ein erfolgreicher Bankier und außerdem Ehrenvorsitzender des Verbandes der »Töchter Amerikas« war.
    Auch Hayber kannte ihn, und für ein paar Minuten waren wir unfähig, unsere Meinungen auszutauschen. Wir wurden beide von Lachkrämpfen geschüttelt.
    Dieses Bild ließ ich wohlweislich nicht vergrößern. Es war nicht erforderlich, dass außer uns beiden noch jemand davon Kenntnis erhielt. Ich verstaute Positiv und Negativ in meiner Brieftasche und verzog mich zuerst einmal, um diese Entdeckung zu verdauen.
    Also war Madge Sherman durchaus nicht das unschuldige und arme Kind, das sie gespielt hatte. Sie war vielmehr in demselben Rackett tätig, wie ihre Freundin Grace Bossert. Es ging so weit, dass die Mädchen gemeinsam ihre Kleider und ihren Schmuck trugen. Ich kramte das Bild heraus, das den armen Humbleton in den Tod gejagt hatte und legte die beiden Fotos nebeneinander.
    Sie waren in derselben Umgebung aufgenommen, in dem Zimmer, in dem ich gestern mit Nita Loriot gesessen hatte. Sogar die Getränkekarte lag auf dem Tisch.
    Erstaunlich, wie die beiden Mädchen sich glichen. Jetzt fiel mir auf, dass sie sogar die gleichen Schuhe trugen. Sogar die Armbänder schienen dieselben zu sein. Ich nahm ein-Vergrößerungsglas aus der Schublade und

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