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0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

Titel: 0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerspringen lassen können, sondern auch etwas anderes.«
    »Denkst du an mich?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Vielleicht beherrscht er nur die Telekinese und Teleportation…«
    »Das schon. Aber es wäre doch möglich, daß seine Kraft ausreicht, um einen Menschen zu zerreißen.«
    Ich biß mir auf die Lippen. Suko malte da wirklich ein Schreckgespenst an die Wand. Es war wohl besser, darüber nicht weiter nachzudenken, sonst kam ich mir unheimlich unterlegen vor. Dieser Mann bedeutete eine kaum faßbare Gefahr. Wenn ich mir vorstellte, daß er seine Kräfte frei entfalten konnte, dazu noch in einer Großstadt wie London, war das ein wirklicher Alptraum.
    »Warum sagst du nichts?« fragte Suko.
    »Es ist besser so.«
    »Das stimmt.«
    Zwischen London und Rochester gibt es leider keinen Motorway, so daß wir uns auf der normalen Straße bewegten. Erst nach Rochester begann der Motorway in Richtung Canterbury. Viel Verkehr herrschte nicht, so daß wir zügig vorankamen. Ich überholte ein paarmal, und hinter Dartfort wurde der Verkehr noch spärlicher, so daß ich das Tempo steigern konnte.
    Wir hofften beide, unser Ziel zu erreichen, solange es noch hell war. Wie es dann weiterging, das mußte die Situation ergeben.
    Der Himmel über uns wirkte wie blankgefegt. Es war wirklich ein kalter, klarer Tag, und auf manchen Weiden lagen noch Schneefelder.
    In den Ort brauchten wir nicht. Dafür sahen wir den kleinen Fluß, den Medway River, der uns hin und wieder begleitete und dann verschwand.
    Die Sonne stand schon sehr tief. Sie überdeckte das Land mit einem goldenen Schleier.
    Hinweisschilder erschienen. Wir fuhren über eine Kreuzung und stellten anhand der Schilder fest, daß uns nur noch fünf Meilen von dem Ziel trennten.
    »Man könnte vielleicht vorher anrufen«, schlug der Chinese vor und hatte damit eine sehr gute Idee gehabt, auf die ich sofort ansprang.
    »Okay, wir halten am nächsten Gasthaus.«
    Die Gegend wurde etwas belebter. Wir sahen Bauernhöfe, hier und da stand eine Scheune auf dem weiten Feld, und ein Schild, auf dem ein Koch abgebildet war. Das deutete auf die Nähe eines Gasthauses hin. Wir hatten es schnell gefunden. Es sah aus wie ein Bauernhaus. Die roten Ziegel leuchteten in den Strahlen der tiefstehenden Sonne. Zwei Fahrzeuge standen vor dem Gasthaus. Ein roter Jaguar fiel uns besonders auf. Daneben parkte ein Lieferwagen.
    Ich stellte den Bentley neben den Jaguar. Die Eingangstür war dunkelbraun gestrichen und auch lackiert worden. Sie glänzte.
    Suko betrat das Lokal als erster. Gleich hinter der Tür begann der Schankraum mit der niedrigen Decke, wo dicke Balken ein geometrisches Muster bildeten.
    Es roch nach Pfeifentabak und nach kühlem Bier. Gäste waren kaum da.
    An einem Tisch saßen zwei Männer und würfelten. Dann sahen wir noch einen jungen Mann, der es sich bequem gemacht und die Beine ausgestreckt hatte.
    Wir gingen zur Theke, wo der Wirt ein freundliches Grinsen aufgesetzt hatte.
    »Was darf’s denn sein?« fragte er.
    »Nichts Alkoholisches«, sagte Suko.
    »Schade. Ich habe soeben frisch angezapft. Das Bier ist wirklich ausgezeichnet.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, sagte ich. »Nur müssen wir noch fahren.«
    »Weit?«
    »Nein. Nur zum Haus des Earls.«
    Hätten wir im Rücken Augen gehabt, so hätten wir festgestellt, daß der junge Mann sich aufgesetzt hatte und nicht mehr entspannt dalag. Ihn hatte unsere Antwort aus seiner Ruhe gerissen.
    Der Wirt verzog seine dicken Lippen. »Sie kennen den Earl?«
    »Ja.«
    »Dann bestellen Sie ihm einen schönen Gruß vom alten Ike. Ich liefere hin und wieder an ihn.«
    »Das werden wir machen«, versprach ich und wechselte das Thema. »Bevor wir zu ihm fahren, möchte ich gern mit ihm telefonieren. Geht das von hier?«
    »Klar.« Der Wirt drehte sich um, nahm den schwarzen Telefonapparat und stellte ihn auf den Tresen. »Bitte sehr.«
    »Danke.« Ich wollte die Zeigefingerspitze soeben in das Loch der Wählscheibe stecken, um die Nummer hatten wir uns in London gekümmert, als hinter mir eine Stimme aufklang.
    »Was wollen Sie denn von meinem Vater?«
    Ich ließ den Hörer auf die Gabel sinken und wandte mich um.
    Zwischen mir und Suko stand der junge Mann, der bei unserem Eintritt noch am Tisch gesessen hatte.
    »Sie sind Gaylord Rankin?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Mein Name ist John Sinclair«, sagte ich und stellte auch Suko vor. »Ich bin froh, Sie getroffen zu haben. Wollen wir uns nicht setzen?«
    Er

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