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0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde, daß es keine Möglichkeit gab, die CREST II wieder zu starten, mußte es zu Schwierigkeiten kommen. Rhodan hatte oft solchen Problemen gegenübergestanden, und er wußte genau, wie einzelne Menschen reagierten.
    Irgend etwas muß geschehen dachte Rhodan.
    Sein stiller Wunsch sollte erfüllt werden.
    Völlig anders jedoch, als er sich das vorgestellt hatte.
    Der Landungssteg der C-11 bestand aus vier teleskopartig zusammengeschobenen Bahnen, die man durch einen Druck auf einen Knopf von der Zentrale aus zum Ausfahren bringen konnte.
    Für Notfälle gab es eine Sonderschaltung unmittelbar neben der Schleuse. Beide Schaltungen hingen jedoch von der Energieversorgung durch die Stromreaktoren ab.
    So wurde der Landesteg für Captain Redhorse zu einem Problem. Draußen tobte die Schlacht. Durch die geöffnete Schleuse drang Rauch und heiße Luft herein.
    Fast die gesamte Besatzung der Kaulquappe hatte sich im Laderaum versammelt. Redhorse knöpfte seine Uniformjacke auf.
    Die Männer blickten ihn erwartungsvoll an. Er hatte gesagt, daß sie versuchen würden, zwei Shifts ins Freie zu bringen. Nun mußte er beweisen, daß das möglich war.
    Redhorse schickte zwanzig Mann an die untere Querstrebe der vorderen Bahn des Landesteges. Die einzelnen Bahnen waren auf Gleitrollen gelagert. Zwei Männer kletterten zum Rand der Bahn und entfernten die Haltevorrichtungen, die verhindern sollten, daß der Landesteg sich selbständig machte. Zum Glück für die Raumfahrer konzentrierte sich das Abwehrfeuer der Gurus auf einzelne Stellungen der Eskies. Jetzt, da die Schutzschirme ausgefallen waren, hätte auch eine Kaulquappe ein Trommelfeuer nicht unbeschadet überstanden.
    Eine halbe Meile vor der C-11 befand sich eine Stellung mit sieben Kanonen, die unablässig feuerten. Schräg vor der C-11, etwa zweihundert Meter entfernt, ruhte die mächtige Kugel der CREST II. Die C-18 mußte sich im Hinterland befinden. Die Eskies hatten schon während der erzwungenen Landung den Beschuß gegen die drei Raumschiffe eingestellt. Sie kümmerten sich nicht mehr um die fremden Riesenkugeln.
    Redhorse wartete, bis die zwanzig Männer ihre Positionen bezogen hatten. Die Raumfahrer klammerten sich mit beiden Händen an der unteren Querstrebe fest, auf der der Landesteg unter normalen Bedingungen aufsetzte.
    Captain Redhorse beorderte fünf weitere Männer auf die andere Seite der vorderen Bahn.
    Auf seinen Wink begannen die zwanzig Besatzungsmitglieder an der unteren Verbindung mit ihren Körpern zu schwingen. Von oben schoben fünf Männer mit aller Kraft. Redhorse hätte gern noch weitere Helfer hinaufgeschickt, doch es gab keinen Platz für sie.
    Mit einem Ruck kam die vordere Bahn in Bewegung. Redhorse hoffte, daß sie die drei nachfolgenden Bahnen mitziehen würde.
    „Klettert auf den Steg!" schrie er den zwanzig Männern zu, die jetzt zehn Meter außerhalb der Schleuse praktisch zwischen Himmel und Erde hingen. Wenn der Landesteg aufsetzte, mußten sie dort unten verschwunden sein, um nicht erschlagen zu werden.
    Mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete Redhorse, wie einer nach dem anderen auf die Oberseite des Landesteges kroch.
    Unter dem Gewicht der Männer begann die Bahn wie eine Wippe zu schwanken.
    „Nicht mehr bewegen!" rief Redhorse.
    Im gleichen Augenblick war die vordere Bahn voll ausgefahren.
    Die fünf Raumfahrer, die sie durch Schieben in Schwung gebracht hatten, sprangen auf die rettende zweite Bahn herab. Mit einem kaum hörbaren Geräusch - die Explosionen der Granaten übertönten alles andere - rasteten die beiden Bahnen ein und lagen somit auf gleicher Höhe. Die zweite Bahn wurde von der ersten mitgerissen, dann ging alles mit unheimlicher Geschwindigkeit.
    Redhorse sah die zwanzig Männer am Ende der Riesenwippe. Sie klammerten sich verzweifelt fest, um nicht abgeworfen zu werden.
    Die dritte Bahn flog aus ihrer Verankerung und ratterte wie eine Jalousie in die Tiefe. Einer der fünf weiter oben stehenden Männer verlor den Halt und stürzte mit einem Aufschrei in den Verladeraum. Sofort waren zwei Medo-Roboter bei ihm, um sich um ihn zu kümmern.
    Die vierte Bahn schoß förmlich aus ihrer Halterung. Ihre Gleitrollen griffen erst, als sie schon ein Stück nach unten gerast war. Redhorse hielt den Atem an. Da schlug der Landesteg auf den Boden. Die zwanzig Männer verloren den Halt und wurden in die Höhe geschleudert. Vier fielen auf den Steg zurück, die übrigen landeten unsanft auf der Oberfläche der

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