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0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rasselnd. Sein Gesicht glänzte wie im Fieber. Er hatte die Augen weit aufgerissen, Rhodan ging zu ihm und fühlte seinen Puls.
    „Sie sind krank", stellte er fest. „Sie dürfen nicht länger am Seil bleiben."
    „Ich bin nicht krank", protestierte Geletzer, während Dymik davonging. „Es ist nur diese Kälte, Sir. Ich habe noch nie Kälte vertragen können."
    „Binden Sie den Schal wieder vor Ihr Gesicht", befahl Rhodan.
    „Sie müssen sofort in den Shift."
    Widerspruchslos ließ sich Geletzer ins Innere des Raupenfahrzeuges bringen.
    „Es wird bald noch mehr Kranke geben", sagte Atlan leise zu seinem Freund. „Ein großer Teil der Männer hat bereits leichte Erfrierungen."
    „Ich weiß", nickte Rhodan. „Wir dürfen jetzt aber nicht aufgeben.
    Das Abschleppen des Shifts geht besser, als ich gehofft hatte.
    Inzwischen haben wir etwa drei Meilen zurückgelegt. Ich glaube nicht, daß die Wirkungszone der Gurus weit in die Ebene hinausreicht."
    „Ich mache mir Sorgen, daß sich so ein Zwischenfall noch einmal ereignen könnte", gestand der Arkonide. „Was sollen wir tun, wenn mehrere Männer in eine Schlägerei verwickelt werden? Kälte und Anstrengungen können zu verschiedenen Psychosen führen."
    Die Kälte umhüllte Rhodan wie ein Mantel aus Eis. Nirgends gab es eine warme Stelle. Voller Sorgen dachte er an Mory. Hoffentlich erreichten Kasom und sie eine wärmere Zone bevor es zu spät war.
    „Komm, Admiral" sagte er leise. „Machen wir weiter."
    Atlan schritt neben ihm her, eine große, hagere Gestalt, die auch jetzt, da sie vollkommen vermummt war, eine unverkennbare Würde ausstrahlte.
    Rhodan verzog sein brennendes Gesicht zu einem schwachen Lächeln.
    Nichts schien den Stolz eines Arkoniden brechen zu können.
    Auch sechzig Grad Kälte nicht.
    Icho Tolot bewegte sich mit der Gleichmäßigkeit einer Maschine.
    Gucky und Gecko, die beiden Mausbiber, hockten auf dem Rücken des Haluters und klammerten sich fest.
    Gucky richtete sich etwas auf, um zurückzublicken zu können.
    Seine Glieder schmerzten vor Kälte. Tolot hatte alle anderen weit hinter sich gelassen. Wenn es darauf ankam, konnte niemand so schnell laufen wie er. Die Mausbiber waren viel empfindlicher als ein Mensch. Sie hätten einen langsamen Marsch durch das Kältegebiet nicht überstanden.
    „Ich kann niemand mehr sehen", piepste Gucky. „Nur die Kugel der CREST ist in diesem schrecklichen grünen Dunst schwach zu erkennen.
    Gecko schwieg. Er wollte seine Furcht nicht zeigen. Er hatte den Kopf eingezogen, um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, der ihnen entgegenblies.
    Geschickt umging Tolot alle Unebenheiten. Seine Augen erspähten jeden Krater. Dank seines phantastischen Metabolismus hatte er kaum unter der Kälte zu leiden. Er hätte sich monatelang in solchen Gebieten aufhalten können, ohne Schaden zu nehmen.
    Doch auch für den Haluter war es unmöglich, alle Besatzungsmitglieder der CREST zu retten Er rannte mit voller Geschwindigkeit, um möglichst rasch zurückkehren zu können und weitere Schiffbrüchige zu holen. Auch Tolot betrachtete die Lage im Augenblick ohne großen Optimismus.
    Er war sich darüber im klaren, daß er ohne die Terraner wahrscheinlich nie aus dieser Hohlwelt fliehen konnte. Er mußte sie jetzt voll unterstützen.
    Sein Weg führte an einem Krater vorüber, der durch' mehrere Explosionen entstanden war. Tolot sah vermummte Gestalten innerhalb der inneren Kraterränder. Sofort zog er sich in die Deckung einiger Felsen zurück. Die Eskies hielten sich offenbar noch immer in ihren unterirdischen Stellungen auf. Tolot wurde etwas langsamer. Bald hatte er den großen Krater hinter sich gelassen. Seit Einbruch der Kälte wurde das Land in einen Dunstvorhang gehüllt. Das überall herrschende grüne Licht wirkte noch drückender als zuvor.
    Tolot beschleunigte sein Tempo wieder. In weiter Ferne erkannte er am Horizont einen langgezogenen, dunklen Schatten. Das war entweder ein Gebirgszug oder der Dschungel. Erst jetzt nahm er die gewaltige Ausdehnung der Ebene wahr, in der die Festungsstadt in den Kunsthimmel ragte.
    Auch für Tolots Begriffe war die Hohlwelt Horror ein außergewöhnliches Gebilde. Der Gedanke an die Erbauer hatte etwas Faszinierendes für ihn. Tolot wurde den Wunsch nicht los, ihnen eines Tages gegenüberzustehen. Ob er sich mit ihnen messen konnte?
    Auf seinem Rücken schrie Gucky: „Die Kälte läßt nach!"
    Tolot verlangsamte seine Geschwindigkeit nicht. Wahrscheinlich drangen sie

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