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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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Rollen tauschte, dann müsste es auch ihm gelingen, sich von seinen Fesseln zu befreien. Man hatte uns zwar unsere 38er abgenommen, aber manchmal sind auch zwei Paar geschulte Männerfäuste eine nicht zu unterschätzende Waffe.
    »Willst du damit sagen, dass Mac Gregor hierherkommen wird«, setzte ich nun das Gespräch fort. Phil verstand mich sofort. Nun, wir arbeiten ja auch nicht erst seit vierzehn Tagen zusammen.
    »Wart’s nur ab, Bulle, du wirst schon erfahren, was der Chef vorhat. Aber erst dann, wenn der Chef es für richtig hält. Bis dahin halt deinen Mund!« Das war es, was ich nicht tun konnte. Ich musste Phil noch einige Minuten Zeit lassen.
    Floyd Barring schien in seine Pistole geradezu verliebt zu sein. Äußerst behutsam polierte er den Lauf am Ärmel seiner Jacke. Ich beobachtete ihn und konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. »Was ist das eigentlich für ein Gefühl, Barring, wenn man weiß, dass man nur noch kurze Zeit zu leben hat? Ich könnte mir vorstellen, dass es ein sehr unangenehmes Gefühl ist.«
    »Ich rate dir, dein loses Maul zu halten, Cotton, wenn ich dir nicht eine Tracht Prügel verabreichen soll.«
    »Kunststück, einen gefesselten Mann zu verprügeln«, stichelte ich weiter, denn ich hatte mit einem kurzen Seitenblick festgestellt, dass Phil mit seiner Entfesselung inzwischen auch fertig war.
    Floyd Barring stand auf und kam mit langsamen, schleichenden Schritten auf mich zu. Ich ließ unmerklich die Schnur von meinen Handgelenken gleiten und verbarg sie in der linken Hand. Barring baute sich mit einem niederträchtigen Grinsen vor mir auf. Ich sah ihm fest in die Augen. Barring wechselte seine Pistole von der rechten Hand in die linke. Dann holte er langsam mit der flachen Hand aus. Ich hielt den Atem an und spannte jeden Muskel.
    Mit seiner herabsausenden Hand schoss mein linker Arm vor und fing den Schlag ab. Gleichzeitig schlug meine Rechte ihm die Waffe aus der Hand. Der ganze Vorgang spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab. Barring blieb einen Augenblick erstarrt stehen. Dann stürzte er sich mit einem wütenden Schrei auf mich, aber ein Aufwärtshaken machte dem Gefecht ein Ende. Mit einem leisen Stöhnen sank der Gangster zusammen. Die Pistole, die ich Barring aus der Hand geschlagen hatte, war direkt in Phils Schoß gelandet. Phil brauchte sie nur aufzunehmen. Immerhin waren wir dadurch nicht mehr ganz auf unsere Fäuste angewiesen. Zunächst galt es nun, herauszufinden, wo die beiden Baileys geblieben waren. Außerdem mussten wir damit rechnen, dass bald Joe Mac Gregor hier auf tauchen würde.
    Wir hielten kurz Kriegsrat. Phil meinte, dass es besser wäre, zunächst die Bailey-Brothers aufzuspüren. Dann wollten wir abwarten, ob sich Mac Gregor tatsächlich hier zeigen würde. Ich stimmte ihm zu.
    Plötzlich kam von der Tür her eine Stimme: »Zerbrecht euch nicht den Kopf, ich bin ja auch noch da.« Blitzschnell fuhren wir herum.
    In der Tür stand Reg Campbell. Erfreut schüttelte er unsere Hände. »Menschenskind, Jerry, ich habe schon geglaubt, ich würde zu spät kommen.«
    »Vielleicht erklärst du uns erst einmal, woher du so plötzlich kommst, Reg.«
    »Du hast doch nicht etwa geglaubt, ich hätte meinen Einsatz verschlafen, Jerry? Also, hört zu, ihr beiden Helden. Wie vereinbart, behielt ich den Hintereingang des Silver Moon im Auge. Etwa zwanzig Minuten, nachdem ihr den Laden betreten hattet, sah ich den Lieferwagen kommen. Der Fahrer benahm sich für meine Begriffe etwas zu gewollt unauffällig, sodass ich mich zurückzog. Ich beobachtete dann euren Abtransport und fuhr eurem Wagen nach. Ich verlor allerdings hier vor dieser Bruchbude wertvolle Zeit, denn das Tor wurde wieder verschlossen, als euer Wagen drin war. Erst als ich die Baileys verschwinden sah, konnte ich aktiver werden.«
    »Wie«, unterbrach ich ihn, »die Baileys sind entkommen?«
    »Immer langsam, Jerry. Reg Campbell ist doch kein Anfänger. Ihr wisst ja, dass ich nicht allein war, sondern Doug Stone bei mir hatte. Ich habe ihm den Wagen überlassen, mit dem er dann den Baileys gefolgt ist. Er steht in ständiger Verbindung mit Mr. High, sodass wir in dieser Hinsicht beruhigt sein können. Ich habe übrigens vorher noch einen Wagen für uns angefordert. Er muss gleich hier sein. Nachdem das erledigt war, habe ich mich in den Bau geschlichen. Ihr könnt euch denken, dass meine Unruhe von Minute zu Minute stieg. Schließlich kam ich hierher. Ich hörte Stimmen und schlich mich

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