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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und blickten in die einzelnen Räume, fanden aber weder Kiwibin noch einen Hinweis auf Mrs. Garbaes Mörder. So verließen wir das Haus.
    Unterwegs blieb Marvin stehen, legte lauschend den Kopf zur Seite und fragte: »Hörst du das?«
    Ich nickte mit düsterer Miene. Durch die Nacht hallten Schreie des Entsetzens und der Angst.
    »Woher kommt das?« fragte Cohen und drehte sich um seine eigene Achse. »Vom Friedhof?«
    »Nein. Es scheint mir aus der Ortsmitte zu kommen. Laß uns zurück zum Gasthaus gehen.«
    Wir begannen zu laufen und erreichten ohne Zwischenfälle das Gasthaus. Als wir den Schankraum betraten, sahen wir, daß sich eine Gruppe von fünf Fremden in einer Ecke zusammengedrängt hatte, leichenblaß, mit Knüppeln und Heugabeln bewaffnet.
    »Was geht hier vor?« fragte Marvin Cohen und ging auf die Gruppe zu.
    »Stehenbleiben!« brüllte ihm der breitschultrige, etwa vierzigjährige Mann zu, der offenbar die Führung des kleinen Häufleins übernommen hatte. Er trug eine Sportkombination aus braunem Tweed, hielt einen Knüppel in der Hand und musterte Cohen mißtrauisch.
    »Aber Sie kennen mich doch! Ich bin ein Gast wie Sie!« sagte Cohen. »Sie heißen Craig, nicht wahr?«
    »Ja, ich bin Allan Craig«, sagte der Mann, ohne seine feindselige Haltung aufzugeben. »Ich war hier, als die Bestien fünf Touristen auf den Lastwagen zerrten, und ich bin nach allem, was ich gesehen und erlebt habe, nicht bereit, Ihnen über den Weg zu trauen. Sie kommen von draußen. Wer sagt mir, daß Sie nicht mit den Ungeheuern zusammenarbeiten?«
    »Sehen wir wie Bestien aus?« fragte Cohen.
    Der Mann ließ seinen zum Kampf erhobenen Knüppel sinken. »Nein«, sagte er matt. »Entschuldigen Sie bitte. Ich sollte froh und dankbar sein, daß wir Hilfe bekommen. Was ist nur geschehen?«
    »Der Weltuntergang ist gekommen«, schluchzte einer der Männer. »Die Hölle ergreift von der Welt Besitz.«
    Ich sah, daß die Gruppe am Rande eines Zusammenbruchs stand. Mir drängten sich erklärende Worte auf die Lippen, aber ich hielt sie zurück, weil eine Analyse des Geschehens die Fremden schwerlich zu zuverlässigeren Kämpfern gemacht hätte; es war im Gegenteil zu befürchten, daß das Wissen um die Macht und den Fluch des Dämonen sie verzagen und verzweifeln lassen würde. Da war es schon besser, ich baute auf ihren normalen Lebenswillen und ihre Entschlossenheit, sich zu verteidigen.
    »Wo ist der Wirt?« fragte Cohen.
    »Ja, wo ist O'Neill?« fragte jemand aus der Gruppe.
    Craig setzte sich und starrte ins Leere. Er zitterte, doch ich glaubte zu spüren, daß er keine Angst vor einem konkreten Gegner haben würde; allein dieses Unfaßbare, diese vor seinen Augen sich vollziehende Verwandlung biederer Dorfbewohner in reißende Bestien war mehr, als er verkraften konnte.
    »Wo ist O'Neill?« fragte ein anderer. »Ich brauche einen Schnaps. Nein, am besten zwei.«
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe, ein hagerer Bursche von etwa dreißig Jahren. Er trug Blue jeans und eine schwarze Lederjacke im Blousonschnitt. Der Junge ging um den Tresen herum und öffnete die Tür, die in die Küche führte.
    »Heh, O'Neill! Wo …« Das Wort blieb ihm buchstäblich im Halse stecken, als ihn etwas traf. Ein mit Tierblut gefüllter Darm knallte auf seinen Kopf und zerplatzte. Der Mann stieß einen Schrei aus, taumelte zurück, machte auf den Absätzen kehrt und kreischte beim Anblick seiner blutigen Sachen, als hätte jemand versucht, ihn abzustechen.
    Ich fand seine Reaktion verständlich, aber die Schreie waren nicht dazu angetan, ihm und den anderen zu helfen. Deshalb gab ich ihm einen Stoß. Er fiel hin, blieb liegen und hörte zu schreien auf. Fassungslos blickte er an sich herab, bettete den Kopf dann in die Beuge seines Armes und begann zu schluchzen.
    Mir wurde fast übel.
    Craig stand auf. In seinen blauen Augen funkelte kalte Entschlossenheit. Er hatte genug. Er war nicht bereit, sich wie ein Opferlamm zu benehmen; er wollte handeln und dem Schrecken die Stirn bieten.
    Er stieg über den Schluchzenden hinweg, ging um den Tresen herum, zögerte einen Moment und riß dann die Küchentür auf. Wir sahen, wie er den Knüppel zum Schlage erhob, aber noch ehe er dazu kam, seine Waffe zu benutzen, fuhren Krallenhände aus dem Dunkeln und rissen ihn über die Schwelle.
    Marvin knallte den Koffer auf einen Tisch, faßte hinein und griff nach der Tasche, die obenauf lag und so ziemlich alles enthielt, was für die Dämonenabwehr wichtig war.

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